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Wörthersee #

Wörthersee
Der zweitgrößte innerösterreichische See, das „Juwel Kärntens“, ist wohl gleichzeitig auch das „Flaggschiff“ der Urlaubsregionen und Badeseen Österreichs. Gleichzeitig ist er auch unschätzbares Naherholungsgebiet für Klagenfurt, das mit seinem „Europapark“ (Minimundus) direkt an den See angrenzt.

Der Draugletscher dehnte sich während der letzten Eiszeit über das gesamte Klagenfurter Becken aus. Bei Villach schätzt man seine Mächtigkeit auf 1.600 Meter, bei Klagenfurt maß seine Eisdicke immerhin noch 1.000 Meter und seine Gletscherzunge erreichte sogar noch Völkermarkt. Nach seinem Rückzug füllten sich die ausgeschürften Mulden mit Wasser und es entstand die reizvolle Kärntner Seenlandschaft.

Die wunderbare blaugrüne Färbung des Wassers rührt daher, dass kein größerer Fluss den See durchströmt und daher auch wenig Humusstoffe eingebracht werden. Wegen fehlender direkter Durchflüsse erwärmt sich das Wasser auch sehr rasch und so ist auch eine sehr lange Badesaison von Mai bis Ende September möglich. Die Ufer sind zwar vielfach verbaut, aber es gibt genug Badeplätze und an vielen Stellen blühen die Seerosen ungestört im Uferschilf.

Im Winter führt die Beckenlage des Wörthersess zu häufiger Temperaturumkehr, so daß er oft zufriert und dann Österreichs größter Eislaufplatz ist. Bereits 1527 wurde der 4 ½ km lange „Lendkanal“ fertig gestellt. Er diente als wichtiger Verkehrsweg für alle möglichen Lastentransporte, aber auch zur Bewässerung des Stadtgrabens von Klagenfurt. 1853 startete die Dampfschifffahrt am Wörthersee. In den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg wurde eine Ringkanalisation sämtlicher Orte rund um den See in Betrieb genommen, so dass das Wasser innerhalb weniger Jahre fast wieder Trinkqualität erhielt. Dies kam auch dem Fischbestand zu gute: Renke, Barsch, Hecht , Zander, Waller und Seeforelle tummeln sich in den klaren Fluten. Insgesamt sind es 21 verschiedene Arten, wobei die Hauptfische Reinanke und Hecht sind. Als Besonderheiten gelten Maianke und Sonnenbarsch.

Das Bild des Wörthersees ist vor allem durch die vielen Schlösser und Kirchen in seiner näheren Umgebung geprägt: Maria Loretto, Maria Wörth, Schloss Velden, auf einer Anhöhe über dem See die Ruine Leonstein, Schloss Freyenthurm, Schloss Hornstein u.v.a.m. Orte, die es unbedingt wert sind, aufgesucht zu werden:

In Krumpendorf ist es das 1735 erbaute Schloss Krumpendorf mit seiner Empire-Fassade und der Arkadenhof des Renaissanceschlosses Drasing aus dem 16. Jhdt.

Wörthersee

Maria Wörth liegt prachtvoll auf einer Halbinsel, drei Seiten von Wasser umgeben. Eine überdachte Treppe führt die Besucher hinauf zur Pfarrkirche, dem Zentrum des seinerzeitigen Stiftes Maria Wörth. Aus der Romanik stammen Portal, Krypta und der 1278 erbaute Rundkarner. Im Obergeschoß der Kirche befindet sich die kunstvoll geschnitzte Marienstatue aus dem Jahre 1460. Westlich, auf einem kleinen Hügel, steht die 1155 eingeweihte „Winterkirche“ mit interessanten romanischen Fresken.

In der Nähe empfiehlt sich schließlich auch ein Besuch der Burgruine Reifnitz mit dem gotischen Margarethenkirchlein, das einen bemerkenswerten Hochaltar aus dem Jahre 1639 aufweist. In einer windgeschützten Bucht am westlichen Ufer liegt der weltbekannte Kur- und Badeort Velden. Bereits 1150 urkundlich genannt, reicht seine Tradition als Badeort bereits bis ins 16. Jahrhundert zurück (!), als ein Khevenhüller sich in Velden ein Schloss „zum Kurzweil im Alter“ erbauen ließ – dieses nämliche Schloss wurde inzwischen mehrmals umgebaut und präsentiert sich heute als das berühmte „Schlosshotel“. Wenn man „Velden“ sagt, dann darf man das weithin bekannte Spielkasino nicht unerwähnt lassen.

Der bekannte Badeort Pörtschach mit seiner reizvollen Umgebung liegt auf einer weit in den See vorspringenden Landzunge. In der Nähe befindet sich das sehenswerte Renaissanceschloss Leonstein, das einen stimmungsvollen Hof umschließt. Nahe am Wörthersee liegt das 1142 als Zisterze gegründete Kloster Viktring. Einer seiner Oberen, der berühmte Abt Johannes von Viktring (1312 bis 1345) galt als einer der bedeutendsten Geschichtsschreiber des Spätmittelalters. Die dreischiffige, spätromanische Pfeilerbasilika und ehemalige Stiftskirche Viktring „Unsere liebe Frau“ aus dem 13. Jahrhundert gehört wohl zu den schönsten Kirchen Kärntens.

Besonders berühmt sind ihre drei Chorfenster mit den 60 Glasgemälden aus dem 14. Jahrhundert. Der einstmals gotische Hochaltar der Kirche ziert heute den Stephansdom in Wien.

Wörthersee

Sagen#

Niemand konnte die Fluten stillen: Vor langer Zeit, lag dort, wo sich heute das Südufer des Wörthersees zu den Berghängen hin erstreckt, eine große Stadt mit prächtigen Gebäuden. Aber der Reichtum machte die Menschen übermütig, schließlich vergassen sie sogar auf den Herrgott und trieben es immer ärger. Als sie einmal am Vorabend des Osterfestes bei einem Gelage versammelt waren, erschien plötzlich ein eisgraues Männchen und rief in den Saal hinein: „Ihr gottlosen Verschwender, wisst ihr denn nicht, dass morgen ein hoher Feiertag ist. Geht heim ehe es zu spät ist!“ Er wurde aber nur ausgelacht und erschien kurz vor Mizzernacht wieder. „Wenn ihr mir nicht folgt, öffne ich den Hahn diseses Fässchens und ihr werdet alle sterben!“ Unter Gejohle wurde er zum Mittanzen eingeladen – da schlug es aber Mitternacht. Im gleichen Augenblick erloschen die Lichter, die Erde bebte und aus den Wolken brachen Wasserfluten hervor. Das Männchen war verschwunden, aber aus dem Fässchen spurdelte unaufhörlich Wasser das niemand stoppen konnte. Bald reichte das Wasser bis an die Dächer, die Stadt versank uud alle Bewohner ertranken. – Noch heute soll man an stillen Abenden die Glocken der versunkenen Kirchen hören und wer weit in den See hinaus schwimmt, kann die Spitz eines Kirchturms von tief unten herauf schimmern sehen. Die versunkene Glocke: Am östlichen Ufer erhebt sich das Schloss Loretto mit seiner Marienkapelle. Vor langer Zeit soll in dieser Kapelle eine prächtige Orgel gestanden haben. Einmal musste sie zerlegt und ein Teil nach Maria Saal gesandt werden. Als die Orgel forttransportiert wurde, läutete man die Glocken der Kapelle. Über den vermeintlichen Verlust der Orgel soll die kleine Glocke so betrübt gewesen sein, dass sie sich losriss und in den See sprang. Sie soll am Seegrund zwischen Steinen eingeklemmt liegen und von einem großen Krebs bewacht werden. Auch nicht den mutigsten Tauchern ist es bisher gelungen, die Glocke zu bergen.

Wandervorschlag#

Rundwanderung Viktring – Maiernigg - Viktring: Kurz vor dem Stift Viktring führt der markierte Weg hinauf nach Treimischen, wo wenig später in den „Schrottbauerweg“ eingebogen wird. Wir gelangen in die Ortschaft Leisbach und folgen der Beschilderung zu den Spintikteichen, die in einem urigen Naturschutzgebiet liegen. Durch Hochwald geht es schließlich hinunter zum Strandbad Maiernigg am Wörthersee, von wo wir der Markierung zurück nach Viktring folgen. Gesamtgehzeit: 3 ½ Stunden.

Landkarte: Freytag & Berndt Nr. 233

Unbedingt besuchen sollte man den wenige Kilometer oberhalb von Maria Wörth gelegenen Pyramidenkogel mit seinem Aussichtsturm aufsuchen. Mittels einer modernen Liftanlage wird man rasch und bequem zu den Aussichtsplattformen befördert. Fast 500 Meter oberhalb des Wörthersees genießt man hier in 905 Meter Seehöhe einen einzigartigen Blick auf den Wörthersee, auf das Keutschacher Seental sowie auf die umliegende Bergwelt, vom Hochobir bis zum Triglav.

Steckbrief#

Nach Maria Wörth, das bereits 883 als „Werd“ urkundlich genannt wird, hat der See seinen Namen erhalten. (Die Kirche lag übrigens damals auf einer Insel).
440 Meter Seehöhe. 16,5 Kilometer lang, 1,5 Kilometer breit, größte Tiefe 91 Meter, 19,4 km². Im Hochsommer bis 27 Grad Wassertemperatur möglich.

Tauchsport: Der See ist besonders klar und warm. Er ist ein „stehendes“ Gewässer mit einem Wasseraustausch, der nur alle 10 Jahre erfolgt. Die Wassertemperatur beträgt im Sommer an der Oberfläche im Durchschnitt 25 Grad; in 10 Meter Tiefe immerhin noch 14 Grad. Die erste Sprungschicht liegt bei 15 Metern mit einem schlagartigen Wechsel auf von 14 auf 8 Grad, die zweite Sprungschicht bei 20 Metern. Dort kühlt das Wasser auf 4 Grad (!) ab. Die vertikale Sichtweite beträgt im Sommer bei Windstille an die 8 Meter. Im Frühjar kommt es zu einer sehr starken Algenproduktion wobei die Sichtweiten stark eingeschränkt sind. Die maximale Horizontalsicht beträgt im Herbst (beste Zeit für das Tauchen) 8 Meter. Der Seegrund besteht zum allergrößten Teil aus Schlamm. Streng geschützt sind die Uferzonen mit Schilfbewuchs, wo interessante Vogelarten wie Blässhuhn, Lachmöwen und Höckerschwäne brüten. Tauchen ist überall möglich wo das Seeufer nicht verbaut ist; von den Hotels und Pensionen aus hat man, falls man dort einquartiert ist, aber jederzeit Zutritt zum Wasser. Die besten Tauchgebiete liegen am Südufer, wo es schöne Steilwände gibt. In den Flachwasserzonen hingegen ist der Pflanzenbewuchs und die Artenvielfalt der Fische am größten (z.B. bei Krumpendorf).

Information: https://www.woerthersee.com, https://www.woertherseeschifffahrt.at, http://www.schifffahrt-velden.at/frameset.html
Der Linienverkehr mit 10 Anlegestellen wird mit MS Klagenfurt, MS Kärnten und DS Thalia nach genauem Fahrplan betrieben. Für die "Erlebnis- und Nostalgiefahrten" werden auch die beiden 1924 gebauten Schwesternschiffe MS Loretto und MS Lorelei eingesetzt.


© Bild und Text Hilde und Willi Senft