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Pöls "Schlossbrunn" Mineralquelle#

Gemeinde und Pfarre Pöls; Ortschaft Thalheim; Bezirk Judenburg

Pöls. Schlossbrunn

Wegbeschreibung

A 9 - Knoten St. Michael - Judenburg - Pöls Pöls, Judenburg, Steiermark

Wasserentnahme

Frei zugänglich, Mengen an Wasser

Der Ort:#

An der Passstraße zum Triebener Tauern gelegen, sind Zellstofferzeugung, Verpackungsfabrik und Kraftwerke die Lebensader des Ortes. Das "Pelisam" des 9. Jh.s hatte immer schon Industrie; zuerst Eisenhütte, Hammerwerke und Sensenerzeugung, dann Papiermühlen. Der reiche Ort konnte es sich leisten, die besten Künstler zu engagieren, so sind z. B. die Altäre und die Kanzel der romanisch-gotischen Pfeilerbasilika von Prandtstätter. Zu besichtigen sind auch Schloss Gusterheim, die Burgruine Reifenstein und die Offenburg. Sommertouristen finden einen Biobadeteich, Motorsportbegeisterte besuchen die Gastspiele der großen Welt am nahen A1-Ring, der sportlichen Betätigung sind fast keine Grenzen gesetzt, denn man kann reiten, Schi fahren, paragleiten, Rad fahren oder bergwandern, das alles in der landschaftlich reizvollen Region des oberen Murtales.

Der Weg zur Quelle:#

Von der Schnellstraße aus Judenburg kommend fährt man Richtung Trieben. Die Abfahrt Thalheim nicht beachten, sondern kurz nachher in die nächste Straße links einbiegen. Man sieht das Schild "Thalheimer Schlossbrunn". Ein kleines Sträßchen führt zu dem alten Schloss Sauerbrunn, das bald auftaucht. Auf dem Parkplatz sieht man rechts die hölzernen Hinweisschilder zum Sauerbrunnen. Es sind etwa 15 Meter und 10 Stufen zu überwinden, dann steht man vor einer beeindruckenden Wasserflut.

Allgemeines:#

Mehr als zehn Mineralwasserquellen entspringen direkt unter dem Schloss, das bereits 1552 erbaut wurde. Wahrscheinlich nutzten schon die Römer die Quellen, später waren es die Kreuzritter, die hier gen Süden zogen.

Pöls. Schlossbrunn
Die Legende erzählt von einem reichen Juden, der seinen Aussatz mit dem Wasser heilen konnte und zum Dank die Sternschanze errichtete. Eine Sage weist auf die besondere Heilkraft des Wassers - diesen Schatz der Erde - hin. Immer schon sagten die Leute, im Schloss Sauerbrunn sei ein Schatz verborgen, den nur einer heben müsste. Das hörte eine arme Mutter, die ihr Kindlein kaum versorgen konnte. Sie nahm ihr Kind bei der Hand und machte sich auf, um im Schlosse nach dem Schatz zu suchen. Es war um die Mittagszeit, da kam sie zu einem langen Gang, an dessen Ende eine breite Türe offen stand und durch die man einen riesigen Saal erblickte. Im Saal standen Fässer, vor der Türe aber glitzerte und glänzte der Boden von lauter Gold, Silber und Edelsteinen. Um beide Hände frei zu haben, setzte die Mutter ihr Kind auf eines der Fässer und bückte sich nach dem Geschmeide. Sie füllte ihre Schürze mit den Kostbarkeiten an, erst dann dachte sie wieder an ihren Knaben und wollte ihn vom Fass holen, aber so sehr sie auch suchte, die Türe zum Saal war verschwunden und damit ihr Kind. Was half ihr der ganze Reichtum, sie hatte alles verloren, was ihr lieb und teuer war.

Im nächsten Jahr um dieselbe Stunde machte sich das Weib wiederum auf den Weg zum Schloss. Wiederum fand es den langen Gang und das Gefunkel auf dem Boden, die Türe zum Saal stand ebenfalls offen. Diesmal wollte die Frau sich aber nicht mehr von den Schätzen blenden lassen. Sie sah ihr Kind auf dem Fasse sitzen, drückte es an ihr Herz und ging schnell, ohne sich nach Gold oder Silber zu bücken, aus dem Schloss. Da trat ihr eine lichte Gestalt entgegen, winkte sanft und verschwand.

Die Quellen:#

Pöls. Schlossbrunn

Sie sind die ältesten "Gesundbrunnen" der Steiermark und entspringen aus Glimmerschiefer und kristallinem Kalk. Schon Paracelsus soll sie über den grünen Klee gelobt haben, sie wurden über die Jahrhunderte genützt. 1908 bekam die Schlossquelle Thalheim bei der Weltausstellung in Brüssel einen Preis für die beste Quellfassung. Sie kam in den Versand, im Jahr 1930 verschickte man annähernd 500.000 Flaschen pro Jahr. Im Laufe der Zeit änderten sich Besitzverhältnisse und Absatz. Um 1970 wurden das Mineralwasser und Limonaden daraus noch in den Handel gebracht. Das ist heute nur mehr sporadisch der Fall, diesen Eindruck hat man, wenn man vor dem Tor steht. Man sieht zuerst Kisten und Behältnisse, aber es ist alles verschlossen, der Absatz floriert offenbar nicht. Dazu ist zu sagen, dass in der heutigen Zeit oft das Gute zu Gunsten des Schlechteren abgelehnt wird - ein Symptom der modernen Welt.

Das Wasser:#

Die letzte Anerkennung als Heilwasser erfolgte 1957. Es handelt sich um einen erdalkalischen Säuerling, der hervorragend schmeckt und sich wunderbar eignet, Säfte oder Limonaden einerseits herzustellen, andererseits zu verdünnen. Tee und Kaffee werden vorzüglich, auch Wein wird so aufgespritzt bekömmlicher. Flaschen oder Kanister sind sehr schnell zu befüllen, denn das Wasser rinnt üppigst und zieht dann eine rote Spur in den Graben, in den es abläuft. Wenige Meter abseits der Hauptverkehrsrouten erlebt man hier Idylle pur und genießt Mineralwasser bester Qualität. Das Besondere: Die Quellen fließen mit Eigendruck, es gibt keine Pumpe, die sie aus ihrem Rhythmus bringt oder jagt. Wer sich näher mit der Schwingung von Wasser befasst, weiß, dass dies ein nicht zu unterschätzendes Qualitätsmerkmal sein kann. Ein gutes Wasser auf einem guten Platz mit allerbester Schwingung. Man muss es innerhalb weniger Tage verbrauchen.


© "Heilige Quellen in Österreich"' von Siegrid Hirsch und Wolf Ruzicka.