!!!Adler, Alfred


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~* 7. 2. 1870, Wien

† 28. 5. 1937, Aberdeen (Schottland)


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Psychologe und Neurologe

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[{Image src='Alfred Adler.jpg' caption='Alfred Adler\\© Bildarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek' height='250' class='image_left' alt='Alfred Adler' width='189'}]


Der zweite Sohn eines Getreidehändlers wuchs in einer kinderreichen
jüdischen Familie auf. 1888 nahm er in Wien das Medizinstudium auf, das
er 1895 als Dr. med. abschloss. Nach verschiedenen Tätigkeiten an Wiener
Kliniken ließ er sich 1898 als praktischer Arzt und Neurologe nieder. Ab
1902 verkehrte er bei
[Sigmund Freuds|Kunst_und_Kultur/Bücher/Österreichisches_Personenlexikon_1992/Freud,_Sigmund]
Mittwochgesellschaften und
publizierte in den folgenden Jahren bereits eine Reihe von wichtigen
Schriften. 1910 übernahm er den Vorsitz in der Wiener Psychoanalytischen
Vereinigung, doch schon im Jahr darauf kam es zum Bruch mit Freud,
dessen Sexualtheorien
Adler bekämpfte. Er gründete den "Verein für freie
Psychoanalyse" und 1914 die "Internationale Zeitschrift für Individualpsychologie".
Während des 1. Weltkrieges war er
als Militärarzt tätig. In der 1. Republik arbeitete
Adler aktiv am
Bildungs-, Sozial- und Wohlfahrtsprogramm der Stadt Wien mit. So lehrte
er u. a. ab 1920 am Pädagogischen Institut der Stadt Wien. Sein großes
Verdienst besteht in der Errichtung von zahlreichen
Erziehungsberatungsstellen, in denen die Psychotherapie auch auf Kinder
angewandt wurde. 1920 veröffentlichte er sein grundlegendes Werk "Praxis
und Theorie der Individualpsychologie". In den folgenden Jahren
absolvierte er zahlreiche Vortragsreisen nach Westeuropa und in die USA.
1929 erhielt er eine Dozentur an der Columbia University und eröffnete
in New York eine psychotherapeutische Praxis. 1934 emigrierte
Adler 
endgültig nach New York. Der Begründer der Individualpsychologie grenzte
sich mit seiner Schule deutlich von Freud ab, er konzentrierte sich auf
die Erforschung des Individuums in seinem Verhältnis zur Gemeinschaft
und vertrat die These, dass Neurosen verfehlte Anpassungen seien. Er
prägte den Begriff des Minderwertigkeitskomplexes. Sein prominentester
Schüler und zeitweiliger Mitarbeiter war der Schriftsteller
[Manes Sperber|Kunst_und_Kultur/Bücher/Österreichisches_Personenlexikon_1992/Sperber,_Manes],
der mehrere Werke über
Adler veröffentlichte.

!Werke
* "Studie über die Minderwertigkeit von Organen" (1907)
* "Praxis und Theorie der Individualpsychologie" (1920)
* "Menschenkenntnis" (1927)
* "Technik der Individualpsychologie" (1928/30)
* "Der Sinn des Lebens" (1932)

!Literatur
* Erwin Ringel, Alfred Adler, in: NÖB 19 (1977)
* Erwin Ringel/Gerhard Brandl, Ein Österreicher namens Alfred Adler (1977)


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''© "Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik"'' von [Isabella Ackerl|Infos_zum_AF/Editorial_Board/Ackerl,_Dr._Isabella_(Geschichte,_Germanistik)] und [Friedrich Weissensteiner|AEIOU/Weissensteiner,_Friedrich], 1992


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