!!!Androsch, Hannes


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~* 18. 4. 1938, Wien


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Politiker, Steuer- und Unternehmensberater, Bankdirektor

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Nach dem Studium an der Hochschule für Welthandel in Wien trat
Androsch in die
väterliche Steuerberatungskanzlei ein. Schon vorher entwickelte er eine
lebhafte politische Tätigkeit. Er war Mitglied .der Sozialistischen
Mittelschüler, dann in führender Funktion der Sozialistischen Studenten.
1963-1966 war
Androsch als Sekretär für Wirtschaftsfragen im Klub der
sozialistischen Abgeordneten tätig, ab 1966 war er Konsulent für den
Klub. Seit 4. Oktober 1967 gehörte er als Abgeordneter dem Parlament an.
Am 21. April 1970 berief ihn
[Bruno Kreisky|Kunst_und_Kultur/Bücher/Österreichisches_Personenlexikon_1992/Kreisky,_Bruno]
in seine
Minderheitsregierung und betraute ihn mit dem Finanzministerium. Von 1.
Oktober 1976 an übernahm er auch das Amt eines Vizekanzlers.
Bereits im Jahre 1978 wurde
Androsch vom Abgeordneten Heribert Steinbauer
vorgeworfen, er habe seine 1975 in Neustift erworbene Villa mit
Schwarzgeldern finanziert. In der Folge war eine Prüfung der Affäre
durch Finanzbehörden und Gericht nicht aufzuhalten. Mit 19. Jänner 1981
legte
Androsch alle seine Regierungsfunktionen nieder. Mit 1. Juli 1981 wurde
er zum Generaldirektor der Creditanstalt-Bankverein (CA), der größten
verstaatlichten Bank, berufen. 1985 traten die gerichtlichen
Ermittlungen gegen
Androsch in ein neues Stadium, auch Bruno Kreisky entzog
seinem ehemaligen "Kronprinzen" endgültig seine Gunst. Im Jänner 1988
wurde
Androsch in erster Instanz wegen falscher Zeugenaussage vor dem
AKH-Untersuchungsausschuss verurteilt. Er legte seine Funktion in der CA
nieder, zwei Monate später wurde das Urteil in zweiter Instanz
rechtskräftig. Im Finanzstrafverfahren wurde
Androsch im Oktober 1991 in
erster Instanz schuldig gesprochen und zur Zahlung von 1,8 Millionen
Schilling verurteilt. 1989 startete
Androsch eine neue Karriere als
internationaler Unternehmensberater, mit Schwerpunkt im ehemaligen
Ostblock.


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''© "Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik"'' von [Isabella Ackerl|Infos_zum_AF/Editorial_Board/Ackerl,_Dr._Isabella_(Geschichte,_Germanistik)] und [Friedrich Weissensteiner|AEIOU/Weissensteiner,_Friedrich], 1992


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