!!!Glaise-Horstenau, Edmund


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~* 27. 2. 1882, Braunau (Oberösterreich)

† 20. 7. 1946, Lager Langwasser bei Nürnberg (Selbstmord) 


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Historiker und Politiker\\

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Der Sohn eines Offiziers absolvierte die Kriegsschule und leistete
Dienst als Truppenoffizier. 1913 kam er ins Kriegsarchiv. Er gehörte dem
sogen. Belvedere-Kreis an, einem Beraterstab um Erzherzog-Thronfolger
Franz Ferdinand. 1915 schwer verwundet, wurde Glaise-Horstenau Pressereferent im
Armeeoberkommando; als solcher gehörte er auch der Delegation bei den
Friedensverhandlungen in Brest-Litowsk an. Nach dem Krieg widmete er
sich dem Studium der Geschichte und war ab 1934 als Privatdozent an der
Wiener Universität sowie als Militärschriftsteller tätig. 1925-1938 war
er Leiter des Kriegsarchivs. Als deutschnationaler Katholik pflegte er
vielfältige Beziehungen zum großdeutschen und später
nationalsozialistischen Lager. Nach dem Juliabkommen mit Deutschland 1936
berief ihn Kanzler
[Schuschnigg|Kunst_und_Kultur/Bücher/Österreichisches_Personenlexikon_1992/Schuschnigg,_Kurt] als Vertrauensmann der Nationalen in
sein Kabinett. Als Minister der kurzlebigen Regierung
[Seyss-Inquart|Kunst_und_Kultur/Bücher/Österreichisches_Personenlexikon_1992/Seyss-Inquart,_Arthur] 
gehörte Glaise-Horstenau zu den Mitunterzeichnern des "Anschlussgesetzes" 1938. Danach
erhielt er jedoch nicht die erträumten Funktionen. Er war ab 1941
deutscher General in Kroatien. Zu Kriegsende geriet er in amerikanische
Gefangenschaft und sollte als Zeuge im Nürnberger Prozess aussagen. Dort
beging er Selbstmord.

!Werke
* "Die Katastrophe. Die Zertrümmerung Österreich-Ungarns und das Werden der Nachfolgestaaten" (1929)
* "Franz Josephs Weggefährte. Das Leben des Generalstabschefs Grafen Friedrich Beck" (1930)

!Literatur
* P. Broucek, Ein General im Zwielicht. Die Erinnerungen Edmund Glaise von Horstenau (3 Bde., 1980-1988)


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''© "Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik"'' von [Isabella Ackerl|Infos_zum_AF/Editorial_Board/Ackerl,_Dr._Isabella_(Geschichte,_Germanistik)] und [Friedrich Weissensteiner|AEIOU/Weissensteiner,_Friedrich], 1992


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