!!!Handke, Peter


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~* 6. 12. 1942, Griffen (Kärnten)


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Erzähler, Dramatiker und Übersetzer

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[{Image src='Bilder_und_Videos/Historische_Bilder_IMAGNO/Handke,_Peter/00625654/00625654wm.jpg' caption='Peter Handke\\© [Imagno|http://www.imagno.at] / Foto Franz Hubmann' height='250' class='image_left' alt='Peter Handke' width='376'}]
 
Handke wuchs in materiell bedrängten Verhältnissen auf. Er besuchte ein
katholisches Internat in Tanzenberg, das zum Bistum Gurk gehört,
maturierte an einem Klagenfurter Gymnasium und studierte anschließend
Jus an der Universität Graz. Als 1965 sein erster Roman "Die Hornissen"
zur Veröffentlichung angenommen wurde, brach er das Studium ab und lebt
seither mit wechselnden Wohnsitzen (Düsseldorf, Paris, Köln, USA,
Salzburg) als freier Schriftsteller. Sein Werk umfasst Romane, erzählende
Prosa, Gedichte, Essays, Theaterstücke, Hörspiele und Übersetzungen.
Handke begann seine literarische Laufbahn mit
einer Absage an politisch-ideologisches Engagement und herkömmlichen
Erzähl- und Theaterstil. In dieser ersten experimentellen,
kritisch-analytischen Phase ging es ihm um die Entlarvung der Sprache als
Herrschafts- und Machtinstrument und um die (provokante) Widerlegung
vorgegebener literarischer Formen. Aus dieser Zeit stammen der Roman
"Der Hausierer" (1967) und die Sprechstücke "Publikumsbeschimpfung"
(1966) und "Kaspar" (1968). In den 70er Jahren folgte eine
Schaffensperiode, in der sich Handke mit der literarischen und
philosophischen Tradition, mit Stifter, Kafka, Goethe und Nietzsche
auseinandersetzte ("Der kurze Brief zum langen Abschied", 1972), er
brachte nun auch lebensgeschichtliche Erfahrung und Selbstfindung in
traditionsbewussterer Erzähltechnik in sein Werk ein: "Wunschloses
Unglück" (1972), "Die Stunde der wahren Empfindung" (1975), "Langsame
Heimkehr" (1979, erster Teil einer Tetralogie gleichen Namens). Seine
späteren Arbeiten sind als poetischer Versuch einer grundlegenden
Orientierung in und als Rettungsarbeit an der bedrohten Welt gedeutet
worden (u. a. "Über die Dörfer", 1981, "Der Chinese des Schmerzes",
1983).
Handke, dessen Werk von Anfang an ebenso begeistertes Lob wie heftige
Kritik hervorgerufen hat, zählt zu den bedeutendsten Autoren seiner
Generation.

!Weitere Werke
* "Die linkshändige Frau" (1976)
* "Das Spiel vom Fragen" (1989)
* "Versuch über die Jukebox" (1990)

!Literatur
* R. G. Renner, Peter Handke (1985)


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''© "Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik"'' von [Isabella Ackerl|Infos_zum_AF/Editorial_Board/Ackerl,_Dr._Isabella_(Geschichte,_Germanistik)] und [Friedrich Weissensteiner|AEIOU/Weissensteiner,_Friedrich], 1992


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