!!!Hornbostel, Theodor


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~* 9. 1. 1889, Wien

† 8. 6. 1973, Gmunden (Oberösterreich)


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Diplomat\\

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Hornbostel war der Sohn eines Ministerialbeamten und Spross einer bekannten
Wiener Seidenfabrikantendynastie. Er absolvierte das Theresianum und
die Konsularakademie. Trotz Neigungen für ein Medizinstudium und
musikalischer Begabung wählte er dennoch die diplomatische Laufbahn.
Nach Konsulatsdiensten in Konstantinopel, Durazzo und Jaina war er
während des 1. Weltkriegs in Skutari eingesetzt. 1919 ging er nach
Budapest und danach in die Türkei. Erst
1930 kehrte er nach Wien zurück. Kanzler
[Dollfuß|Kunst_und_Kultur/Bücher/Österreichisches_Personenlexikon_1992/Dollfuß,_Engelbert], der großes
Vertrauen in ihn setzte, ernannte ihn 1933 zum Leiter der Politischen
Abteilung im Bundeskanzleramt.
Hornbostel begleitete den Kanzler bei allen
Auslandsreisen. Er war ein glühender Verfechter der österreichischen
Unabhängigkeit. Kanzler
[Schuschnigg|Kunst_und_Kultur/Bücher/Österreichisches_Personenlexikon_1992/Schuschnigg,_Kurt] stand er weniger nahe, so
wurde er zu den Verhandlungen des Juliabkommens 1936 mit Deutschland
erst verspätet hinzugezogen.
Hornbostel, der dieser Einigung mit dem Dritten
Reich mit großer Skepsis gegenüberstand, wurde 1938 verhaftet und nach
Dachau gebracht. 5 Jahre blieb er im KZ und erhielt danach "Gauverbot".
1945 kehrte er nach Österreich zurück, trat aber nicht mehr in den
Dienst des Bundeskanzleramtes. 1953 gründete er das Forschungsinstitut
für den Donauraum.


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''© "Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik"'' von [Isabella Ackerl|Infos_zum_AF/Editorial_Board/Ackerl,_Dr._Isabella_(Geschichte,_Germanistik)] und [Friedrich Weissensteiner|AEIOU/Weissensteiner,_Friedrich], 1992


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