!!!Musil, Robert


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~* 6. 11. 1880, Klagenfurt

† 15. 4. 1942, Genf


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Schriftsteller\\
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caption='Robert Musil\\© Bildarchiv der Österr. Nationalbibliothek'
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Musil ist einer der bedeutendsten Schriftsteller des 20. Jahrhunderts. Sein Werk,
das dem Roman neue Dimensionen erschloss, zählt zur Weltliteratur. Der
Sohn eines Prof.s an der Technischen Hochschule in Brünn besuchte die
Militärrealschule in Eisenstadt und Mährisch-Weißkirchen und die
Technische Militärakademie in Wien, studierte dann aber Maschinenbau in
Brünn (Ingenieur: 1901) sowie Philosophie und Experimentelle Psychologie
in Berlin; dort promovierte er 1908 mit einer Dissertation über Ernst
Mach. 1911-1914 arbeitete er an der Technischen Hochschule in Wien als
Bibliothekar. Im 1. Weltkrieg war er Offizier in der k. u. k Armee,
1919-1923 Fachbeirat im Staatsamt für das Heereswesen. Danach lebte er
als freier Schriftsteller in Wien bzw. 1931-1933 in Berlin. 1938
emigrierte
Musil, dessen Bücher unter dem NS-Regime verboten waren, in die
Schweiz; er lebte ab 1939 in Genf, wo er unbekannt und im Elend starb.
Schon 1906 hatte er mit großem Erfolg seinen ersten Roman
veröffentlicht: "Die Verwirrungen des Zöglings Törleß". 1921 folgte das
Schauspiel "Die Schwärmer" (1929 uraufgeführt), 1924 veröffentlichte er
den Novellenband "Drei Frauen", der einen Höhepunkt österreichischer Erzählkunst
markiert. Er schrieb pointierte Theaterkritiken, herausragende Essays
und berühmt gewordene literarische Skizzen. Durch seine Erfolge ermutigt
(er hatte drei Preise erhalten), begann er sich auf sein Lebenswerk zu
konzentrieren: "Der Mann ohne Eigenschaften", dessen Faustskizze bis auf
das Jahr 1905 zurückgeht und ihm posthum Weltruhm eintragen sollte. Der
Roman blieb ein Torso: 1930 erschien der erste Band, 1933 folgte Band 2,
Teil 1, 1943 gab
Musils Witwe den unvollendeten Nachlass heraus. Das Werk
behandelt den Zerfall der k. u. k. Monarchie (von
Musil Kakanien genannt)
und den Niedergang einer ganzen Epoche - ein dichterisches
Kolossalgemälde der Zeit vor 1914, mit genialer Erzählkunst und
wissenschaftlich-analytischer Meisterschaft gestaltet. Thomas Mann
nannte es "ein dichterisches Unternehmen, dessen Außerordentlichkeit,
dessen einschneidende Bedeutung für die Entwicklung, Erhöhung,
Vergeistigung des deutschen Romanes außer Zweifel steht".

!Literatur
* A. Frise, Plädoyer für Robert Musil (1987)
* K. Corino, Robert Musil Leben und Werk (1988)


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''© "Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik"'' von [Isabella Ackerl|Infos_zum_AF/Editorial_Board/Ackerl,_Dr._Isabella_(Geschichte,_Germanistik)] und [Friedrich Weissensteiner|AEIOU/Weissensteiner,_Friedrich], 1992


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