!!!Peter, Friedrich


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~* 13. 7. 1921, Attnang-Puchheim (Oberösterreich)

† 25. 9. 2005, Wien


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Lehrer und Politiker\\

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Der Sohn eines Lokomotivführers absolvierte das Collegium Petrinum in
Linz und die Lehrerbildungsanstalt. 1943-1945 war er bei der deutschen
Wehrmacht, u. a. beim 10. SS-Infanterieregiment. Nach Kriegsende trat er
als Haupt- und Sonderschullehrer in den Schuldienst ein, 1968 wurde er
Landesschulinspektor für Sonderschulen.
Der eher liberale denn nationale Politiker gehörte dem VdU an, bei
dessen Übergang zur FPÖ er eine entscheidende Rolle spielte. Sein
politischer Ziehvater war der nationale Agrarpolitiker
[Reinthaller|Kunst_und_Kultur/Bücher/Österreichisches_Personenlexikon_1992/Reinthaller,_Anton], seinerzeit Minister im Kabinett 
[Seyss-Inquart|Kunst_und_Kultur/Bücher/Österreichisches_Personenlexikon_1992/Seyss-Inquart,_Arthur] und
führender Mann im VdU. 1955-1966 hatte Peter ein Landtagsmandat in Oberösterreich inne.
1958-1978 war er FPÖ-Bundesparteiobmann. 1970-1985 fungierte er als
Klubobmann seiner Parteifraktion im Parlament, wobei er sich als
blendender Redner im Hohen Haus profilierte.
Peter verfolgte zunächst eine
Politik der Zusammenarbeit mit der ÖVP, schwenkte dann aber in der Ära
[Kreisky|Kunst_und_Kultur/Bücher/Österreichisches_Personenlexikon_1992/Kreisky,_Bruno] zur SPÖ um. Die Annäherung begann bereits unter
[Olah|Kunst_und_Kultur/Bücher/Österreichisches_Personenlexikon_1992/Olah,_Franz]. 1970 unterstützte die FPÖ Kreiskys Minderheitsregierung und wurde mit einer günstigen Wahlrechtsreform belohnt. Unter
Peters Führung erzielte die FPÖ allerdings keine großen Wahlerfolge und stagnierte. Als
[Simon Wiesenthal|Kunst_und_Kultur/Bücher/Österreichisches_Personenlexikon_1992/Wiesenthal,_Simon]
1975 Peter aufgrund seiner SS-Vergangenheit der
Beteiligung an Massenmorden zieh, schadete dies seiner politischen Karriere.
Peter wurde zwar von Kreisky verteidigt, zog aber - nach heftiger
öffentlicher Kritik - seine Kandidatur zum Dritten
Nationalratspräsidenten zurück. 1978 löste ihn
[Götz|Kunst_und_Kultur/Bücher/Österreichisches_Personenlexikon_1992/Götz,_Alexander] als Parteiobmann
ab. Als Parlamentarier zog Peter noch die Fäden für die 1983 gebildete
Kleine Koalition mit der SPÖ. 1987 schied er aus dem Parlament.
1992 trat er, nach Differenzen mit
[Jörg Haider|Kunst_und_Kultur/Bücher/Österreichisches_Personenlexikon_1992/Haider,_Jörg],
aus der Partei aus.


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''© "Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik"'' von [Isabella Ackerl|Infos_zum_AF/Editorial_Board/Ackerl,_Dr._Isabella_(Geschichte,_Germanistik)] und [Friedrich Weissensteiner|AEIOU/Weissensteiner,_Friedrich], 1992


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