!!!Ringel, Erwin


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~* 27. 4. 1921, Temesvár (Rumänien)

† 28. 7. 1994, Bad Kleinkirchheim (Kärnten)


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Neurologe und Psychiater\\

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Der Sohn eines österreichischen Mittelschullehrers kam 1922 nach Wien, wo er das
Gymnasium besuchte und Medizin studierte (Promotion: 1946). Wegen
aktiver Zugehörigkeit zur Katholischen Jugend wurde er in der NS-Zeit
mehrmals von der Gestapo inhaftiert. Noch während seiner Ausbildung zum
Facharzt für Psychiatrie und Neurologie baute
Ringel das erste
Selbstmordverhütungszentrum der Welt auf. 1973 wurde er a. o. Prof.,
1981 o. Prof. für Medizinische Psychologie an der Universität Wien. Ein
Psychoanalytiker nach der Schule
[Alfred Adlers|Kunst_und_Kultur/Bücher/Österreichisches_Personenlexikon_1992/Adler,_Alfred],
schuf und leitete
er zudem die erste psychosomatische Station in Österreich
Ringel ist durch
zahlreiche öffentliche Auftritte und Kommentare bekannt, in denen er auf
die Bedeutung der Neurosenbildung im Kindesalter durch eine falsche,
repressive Erziehung hinweist. Besonders seit seinem Buch "Die österreichische
Seele" (1984), das ein Bestseller wurde, gilt er als "Seelenarzt der
Nation". Als leidenschaftlicher Musik- und Theaterliebhaber ist
Ringel von
der Bedeutung der Kunst als lebensgestaltenden Prinzips überzeugt, zu
dem er von der Psychiatrie her eine Brücke schlagen möchte.
Ringel verficht
seine Thesen und Anschauungen mit großem Engagement, nimmt zu den
verschiedensten gesellschaftlichen Problemen Stellung und tritt mutig
gegen alle undemokratischen Tendenzen auf.

!Weitere Werke
* "Neue Untersuchungen zum Selbstmordproblem" (1961)
* "Selbstschädigung durch Neurose" (1973)
* "Die Kärntner Seele" (1988)
* "Medizinische Psychologie" (1990)
* "Unbewußt - höchste Lust. Die Oper als Spiegelbild des Lebens" (1990)

!Literatur
* U. Kropiunigg (Hg.), Erwin Ringel, Die wichtigsten Schriften (1991)


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''© "Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik"'' von [Isabella Ackerl|Infos_zum_AF/Editorial_Board/Ackerl,_Dr._Isabella_(Geschichte,_Germanistik)] und [Friedrich Weissensteiner|AEIOU/Weissensteiner,_Friedrich], 1992


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