[{Image class='image_right' src = 'Kunst_und_Kultur/Bücher/Erlebnisstraßen/Niederösterreichische_Weinstraßen/niederoesterreichische_weinstrasse2_small.jpg' width='299' height='100' popup='false'}]


!!!Römerweinstraße Carnuntum

Als selbstständiges Weinbaugebiet ist jenes um die Römerweinstraße noch nicht sehr alt, die Verantwortlichen haben sich aber auf Grund der spezifischen Unterschiede zu den Nachbargebieten im Bereich der Weine zu einem eigenen Anbaugebiet entschlossen. Das pannonische Klima, die Herbstnebel der Donau und die steinigen Böden lassen fruchtige Weine mit feiner Säure entstehen. Es herrschen hier sowohl für Rotweine als auch fürWeißweinegleichgute Bedingungen. Dem allgemeinen Trend folgend, verlagert sich der Schwerpunkt heute aber auch in diesem Gebiet immer mehr zu den Rotweinen, wobei die Sorte Zweigelt dominiert. Sie wird von St. Laurent, Pinot Noir (Blauburgunder) und Cabernet Sauvignon gefolgt. 




!Carnuntum und Umgebung


> Siehe [Bernsteinstraße|Kunst_und_Kultur/Bücher/Erlebnisstraßen/Bernsteinstraße]


!Prellenkirchen

__Prellenkirchen__ lockt die Besucher mit seinem romantischen Kellerviertel und den rustikalen Weinen zu einem Buschenschank- Besuch. Ganz in der Nähe befindet sich der "Spitzerberg", ein Eldorado der Segelflieger. Der Schwerpunkt des Qualitätsweinbaues liegt eindeutig in Göttlesbrunn, das mitten im Arbesthaler Hügelland liegt. Vor allem im Rotweinbereich gilt Göttlesbrunn als das Mekka der Römerweinstraße. 


!Höflein

Mit fünf Kellergassen, interessanten Presshauszeilen mit teils biedermeierlichen Fassaden und reizvollen Höhenwegen mit Ausblick auf die Weingärten, lockt das zwischen Göttlesbrunn und Petronell gelegene __Höflein__. Höflein ist geprägt durch die Spuren römischer Kultur und jahrhundertealter Weinbautradition. Auf dem Hügel des Kirchenberges von Höflein befand sich einst ein Römerkastell. 

Die heutige Friedhofsmauer folgt dem Verlauf der das Kastell umgebenden Römermauer. Hier wurde später die ''Wehrkirche St. Ulrich'' errichtet, deren romanisches Kirchenschiff, frühgotischer Turm und barockerlnnenraum ein interessantes Ensemble bilden. Ein Grabmal mit Sandsteinplatten, die einen mit Trauben behangenen Weinstock zeigen, dokumentiert den frühen Weinbau in diesem Gebiet.


!Perchtoldsdorf


An der Abbruchlinie zum Alpenrand hin liegen heute jene Hänge, auf denen die Weinreben so gut gedeihen. Westlich vor den Toren Wiens, an den südlichen Ausläufern des Wienerwaldes, liegt__ Perchtoldsdorf__. Der Markt wird von einer mächtigen Burg-Kirchen-Anlage beherrscht. 

Der noch erhaltene Wehrturm im Osten der ehemaligen Burgbefestigung stammt aus dem Jahre 1521. In ihm ist ein ortsgeschichtliches ''Museum'' eingerichtet. Sehenswert ist auch die gotische ''Pfarrkirche'', ein Steinquaderbau unter steilen Dächern, und interessant die spätgotische, turmartige ''Martinskapelle''. 

In Perchtoldsdorf hat die alte "Heurigenkultur" Bestand und viele Wiener zieht es zu Anfang November hierher zum „Hiata-Einzug", einem über die Jahrhunderte erhalten gebliebenen Brauchtum, bei dem früher die Weingartenhüter nach Beendigung der Weinlese feierlich in den Ort einzogen. 


!Gumpoldskirchen


[{Image src ='gumboldskirchen_weinriede.jpg' width='300' class='image_left' caption='Die prächtigen Weinriede von Gumpoldskirchen am Rande des Wienerwalds.' height='282'}]


Von Mödling führt uns die Weinstraße über die Hügel weiter mitten durch die Weingärten nach __Gumpoldskirchen__. Am Fuß des
Anningers gelegen, ist der Ort berühmt für seine ausgezeichneten Weine, vor allem für die Sorten Rotgipfler und Zierfandel, die hier in dieser klimatisch begünstigten Lage besonders gut gedeihen. 

Malerisch liegt das Straßendorf mit den alten „Lesehöfen" zwischen den Weingärten - überragt vom ''Schloss des Deutschen Ritterordens'', das im Wesentlichen aus dem 16. und 18. Jahrhundert stammt. 

Besonders reizvoll inmitten der Rebanlagen gelegen, ist das Freigut Thallern des ''Zisterzienserstifts Heiligenkreuz'' unbedingt einen Besuch wert. Die Anlage besteht aus mehreren unregelmäßig angeordneten Gebäuden (Hauptgebäude mit Kapelle, Prälatenstöckl, Weinkeller, Wirtschafts- und Wohngebäude), die zum Teil auf das 12. Jahrhundert zurückgehen. Das Weingut wurde nach dem Vorbild des berühmten Zisterzienser-Weinguts Clos des Vougeot bei Citeaux angelegt. Empfehlenswert ist weiter eine Erkundung des 1975 angelegten ''Weinwanderwegs'', dessen Ziel es ist, den Weinbau, seine Sortenvielfalt und die Arbeit im Weinberg Interessierten näher zu bringen.


!Baden


[{Image src ='kottingbrunn_wasserburg.jpg' width='200' class='image_right' caption='Die erste Türkenbelagerung (1529) überstand die schwer befestigte Wasserburg Kottingbrun bei Baden noch, 1638 aber wurde die Burg von den Türken verwüstet. Die Grafen Lamberg bauten das Schloss in seiner heutigen Form als Jagdschloss wieder auf.' height='300'}]


Mitten durch die Weinriede gelangen wir, vorbei am Heurigenort Pfaffstätten, über den wohl schönsten Abschnitt der Weinstraße nach __Baden__. 


In der eleganten, geselligen Kur- und Weinstadt mit dem Flair der Monarchie (Kaiser Franz I. hatte hier ab 1796 seine Sommerresidenz aufgeschlagen) findet man Theater, Spielcasino und Pferderennbahn. Baden wird aber seit mehr als zweihundert Jahren besonders wegen seiner Bade- und Kureinrichtungen besucht. 

Nicht vergessen werden dürfen jene Lokalitäten, in denen der ausgezeichnete Wein genossen werden kann. Rund um Baden stehen übrigens mehrere romantische Burgruinen, so Rauheneck, Rauhenstein und Scharfeneck. 



!Bad Vöslau


[{Image src ='bad_vöslau_landschaft.jpg' width='300' class='image_left' caption='Die Thermenregion gilt als ausgesprochenes Weißweingebiet.' height='191'}]


Von hier sind es nur wenige Kilometer weiter bis in den eleganten Kurort ''Bad Vöslau'', am südöstlichen Abhang des Harzberges. Die mitten im Ort an die Oberfläche sprudelnde Heilquelle ist in das in anmutigen Terrassen angelegte Thermalbad integriert. Hier hat auch Robert Schlumberger auf seinem großen Weingut mit angeschlossener Sektkellerei im Jahre 1846 den ersten österreichischen „Champagner" hergestellt. Dass Schlumberger Weine damals weltbekannt waren, geht auf seine Idee zurück, mehrere Weinflaschen im Jahre 1857 der österreichischen Fregatte „Novara" bei ihrer zwei Jahre dauernden Weltumsegelung mitzugeben -trotz mehrmaliger Überquerung des Äquators blieb die Qualität der Weine ungebrochen.


!Traiskirchen


Wir steuern nun __Traiskirchen__ an. Die mitten in den Weinrieden gelegene Stadt war ursprünglich rein agrarisch geprägt, wovon heute noch die repräsentativen "Ackerbürgerhäuser" zeugen. Die Traiskirchner Winzer haben sich ebenfalls schon dem trockenen Weißen verschrieben und vermarkten traditionell unter dem Begriff „Südbahnweine". 

Ein neu angelegter Weinwanderweg führt vom Zentrum hinaus bis zur ''Urbanuskapelle'', dem höchsten Punkt der Stadt. 


!Das Weinviertel


Rund um Wien liegen an die 600 Hektar Rebflächen, und das ist eine beachtliche Menge, hat die Wachau doch zum Beispiel nur eine etwa doppelt so große Weingartenfläche. So ist der Wiener "Heurige" noch immer ein Wahrzeichen der Stadt. Der echte Wiener Heurige ist am Föhrenbuschen und der "Ausgsteckt-Tafel" leicht zu erkennen. 

Sievering, Grinzing, Stammersdorf, Neustift, Nussdorf, Heiligenstadt oder Mauer sind den Weinkennern vertraute Namen. Hier wird ein hervorragender Chardonnay, Riesling, Weißburgunder, Sauvignon blanc und Gelber Muskateller erzeugt; aber auch die Rotweine Zweigelt, Pinot noir, St. Laurent und Cabernet Sauvignon sind keineswegs zu verachten. 14.000 Weinbauern produzieren hier im Weinviertel ein Drittel des österreichischen Weins. Wie ein „achtlos ausgebreitetes Tuch" - so hat es treffend ein Poet beschrieben - wellt sich das Weinviertel vom Manhartsberg kommend in die pannonische Tiefebene hinab. Ein Gleichklang von sanften Hügeln und Mulden, an deren bevorzugten Stellen — dort, wo die Sonnenstunden zahlreich und die Lössböden fruchtbar sind - der Wein wächst. Oft schmiegen sich die Rebgärten wie mit dem Kamm gezogen über die Hänge und verleihen der Gegend ihren besonderen Reiz. 

Eine Besonderheit des Weinviertels sind seine Kellergassen. Kaum ein Ort, der nicht seine Kellergasse in den Löss gegraben hätte. Die Weinviertier nennen diese Oasen der bedächtigen Handgriffe, des langsamen Garens und der Romantik recht nüchtern „Dörfer ohne Rauchfang". 

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''© "Die schönsten Erlebnisstraßen Österreichs"'' Hilde und [Willi Senft|Biographien/Senft,_Willibald]

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