!!!Pettenbach "Leonhardbrunnen" Quelle und Wallfahrtskirche

__Gemeinde und Pfarre Pettenbach; Ortschaft Heiligenleiten; Bezirk Kirchdorf

\\
[{Image src='Heiligenleiten_1.jpg' height='300' class='image_left' alt='Pettenbach, Leonhardbrunnen' width='487'}]

%%coolborder-200
__Tourist/Web Info__

tel. 07786 81550
www.pettenbach.at
%%

%%coolborder-200
__Wegbeschreibung__

A9 Abfahrt Ried - Pettenbach - Richtung Grünau - B 120 - nach einer Unterführung links - Kirche sichtbar
[{GoogleMap location='Pettenbach, Kirchdorf an der Krems, Oberösterreich'}]
%%

%%coolborder-200
__Wasserentnahme__


Quelle frei zugänglich, viel Wasser
%%

\\
!Der Ort:

Heiligenleiten gehört zu Pettenbach und besteht aus einer Ansammlung
weniger Häuser rund um die Wallfahrtskirche zum heiligen Leonhard.
Pettenbach hat annähernd 5000 Einwohner, die nach Wels oder Kirchdorf
zur Arbeit pendeln oder bei der Schweißmaschinenerzeugung Fronius
beschäftigt sind.
Es gibt einen großen Campingplatz, der Naturfreunden als Ausgangspunkt
für die Erforschung des Almtales dient. Der Dorfwirt und die nahe
gelegene "Erdäpfelpension" sorgen für kulinarische Erlebnisse.
Exlibris-Fans finden außergewöhnliche Exponate in einem Schriftenmuseum.

!Der Weg zur Quelle:

Einige Meter vom spätgotischen Gotteshaus und vom Parkplatz entfernt
führen einige bequeme Stufen abwärts in ein kleines Tal, dessen Sohle
ein plätscherndes Bächlein bildet. Etwas abgesetzt, von Laubbäumen
beschattet und mit einem Vorplatz versehen, fällt sofort das
Quellenmarterl ins Auge.
Es wachsen ungewöhnlich kräftige Pflanzen in der Umgebung, so zum
Beispiel Storchschnabel und Haselwurz, aber auch Nelkenwurz und
Salomonsiegel.

!Allgemeines:

Der religiöse Charakter eines Quellbesuches wird immer durch Gebet und
Opfergaben betont.
In Heiligenleiten kann ein primärer Quellkult ausgeschlossen werden, da
nicht die Quelle, sondern ein Bildnis den Standort bestimmt. Der Ursprung
der Wallfahrt in Heiligenleiten geht auf eine an einem Baum angebrachten
Marienstatue zurück.
Hier erschien die Muttergottes einem Mädchen im Traum und befahl den Bau
einer Kapelle.
1431 wurde eine Wallfahrtskirche errichtet, in die in der Folge auch die
Statue gebracht wurde, sie kehrte jedoch immer in die Kapelle zurück;
heute befindet sich eine Marienstatue vom Typ Maria Einsiedeln in der
Pfarrkirche in Pettenbach.
Ein Dieb, der hier eine Monstranz stehlen wollte, wurde von Engeln daran
gehindert. Kultgegenstände sind auch zwei Leonhardstatuen, eine davon aus
dem 16. Jahrhundert.
Alljährlich gibt es an jenem Sonntag im November, der Leonhardi am
nächsten liegt, den traditionellen Leonhardiritt. Dabei finden sich schön
geschmückte Pferde mit ihren Reitern beim Pfarrhof in Pettenbach ein.
Der Priester reitet auf einem Schimmel voran und führt den Zug zur
Wallfahrtskirche in Heiligenleiten.
Die Kirche wird umritten, dabei segnet der Priester die Tiere, dann
bekommen sie geweihtes Brot und Salz.
Traditionell bekommen die Tiere auch Wasser vom Leonhardbrunnen.

!Die Quelle:

Bei unserem Besuch kühlte ein Bub gerade die Hand beim Quellwasser, eine
Wespe hatte ihn gestochen.
"Wenn ich mich verletze, wasche ich die Wunde immer mit dem Wasser aus,
das hilft sofort", sagte er und nahm zusätzlich einen kräftigen Schluck.
"Unsere Katze will nur dieses Wasser", berichtete ein weiterer Besucher,
"jedes andere Wasser lässt sie links liegen, davon trinkt sie nicht". Die
Quelle ist immer zugänglich und rinnt in starkem Strahl im Sommer und im
Winter.
Nicht von ungefähr wurde sie aber in alter Zeit zur Abwehr von
Viehkrankheiten verwendet. Für einen gesunden Tierbestand holte man sich
mehrmals im Jahr Wasser und mischte es unter das Futter oder goss es in
die Tröge.
Es könnte ein Hinweis darauf sein, sie eher für Tiere und Pflanzen, denn
für Menschen zu verwenden. Die Quelle kam nie ganz aus der Mode, sie war
im Bewusstsein der Bevölkerung immer präsent. Wo die Erde sich öffnet und
ihrem Schoß Wasser entfließen lässt, ist das Numinose nahe.
Beim Quellausritt kann man viele Privatabfüllungen beobachten, denn
immer mehr Menschen scheinen das "Heilige", das ja bereits im Namen zum
Ausdruck kommt, jetzt zu spüren, benetzen ihre Augen, um "sehend" zu
werden, und befüllen Flaschen.


\\
----
'© "Heilige Quellen in Österreich"' von Siegrid Hirsch und Wolf Ruzicka.
[{Metadata Suchbegriff=' ' Kontrolle='Nein'}]