!!!Breitenau "Erhardibründl" Wallfahrtskirche und Quelle

__Gemeinde Breitenau; Pfarre und Ortschaft St. Erhard in der Breitenau; Bezirk Bruck an der Mur


[{Image src='Breitenau_01.jpg' caption='' height='300' class='image_left' alt='Breitenau, Erhardibründl' width='488'}]



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__Wegbeschreibung__

A 9 - S 35 Roßgraben
[{GoogleMap location='Breitenau, Neunkirchen, Niederösterreich'}]
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__Wasserentnahme__

Frei zugänglich, ausreichend Wasser
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!Der Ort:

Das Breitenautal ist eine eigene Welt, umgeben von hohen Bergen und den
dadurch zahlreichen Möglichkeiten für schöne Wander- und Bergtouren. Im
Wildpark Hochreiter, einem Ökopark mit Gehegen für Schwarz-, Rot- und
Damwild, sieht man auch Auerhähne, Mufflons u. v. m., er ist
Anziehungspunkt für Familien. Der Ort ist altes Grubengebiet, früher
baute man Gold, Silber, dann Arsen und Eisen ab, jetzt ist es Magnesit,
der in der Breitenau fast ausschließlich unter Tag gewonnen wird.
Breitenau gehört zu den wichtigsten Magnesitproduktionsstätten der Welt,
über 90 % gehen in den Export.

!Der Weg zur Quelle:

Man fährt durch das Breitenautal vorerst durch die Ortschaft St. Jakob
und dann weiter nach St. Erhard. Die Kirche liegt auf einem Felsen im
Tal, die Häuser sind eng rundum gruppiert.

[{Image src='Breitenau_02.jpg' caption='' width='200' class='image_right' alt='Breitenau, Erhardibründl' height='300'}]

!Allgemeines:

Der heilige Erhard ist der Patron der Schuhmacher, der Augenkranken und
des Viehs. Seine Wallfahrtskirche hat einen Leonhardsaltar. Man geht
davon aus, dass es ursprünglich zwei Andachtsstätten gegeben hat,
die dann zusammengebaut wurden.

Der heilige Erhard war jener Regensburger Bischof, der die Augenheilige
Odilie taufte, die plötzlich trotz ihrer angeborenen Blindheit sehen
konnte. Er wird besonders von den Bayern verehrt und diese haben die
Verehrung wahrscheinlich in die Breitenau gebracht. Die Kirche wurde
bereits um 1200 gegründet, das hochgotische Kirchenschiff stammt aus dem
14. Jh. Früher hat man Kirchen immer auf dem richtigen Platz gebaut und
der war meistens mit einer Quelle verbunden, so auch hier. Die
Entstehung ist auf den Glauben an die Kraft von Stein und Wasser
zurückzuführen. Die gestifteten Votivgaben zeigen, hier wurde für Mensch
und Tier gleichermaßen gebetet: Es sind Arme, Augen, Wickelkind, kleine
eiserne Rinder oder Bienenkörbe aus Holz.

!Quelle und Wasser:

[{Image src='Breitenau_04.jpg' caption='' width='200' class='image_left' alt='Breitenau, Erhardibründl' height='252'}]

Eine Grotte mit dem Wasser befindet sich auf der Rückseite der Kirche
und ist über einige Stufen zu erreichen. Durch einen Überbau entstand
eine eigene Brunnenstube, die in letzter Zeit vorbildlich restauriert
wurde und zeigt, dass der moderne Mensch wiederum nach seinen mythischen
Wurzeln sucht. Während im Sommer immer ausreichend Wasser zur Verfügung
steht, kann es im Winter sein, dass die Quelle versiegt. 




Das ist aber immer nur vorübergehend und kein Grund zur Besorgnis. Noch immer kommen,
wie vor Jahrhunderten, Augenleidende zum Erhardibründl und benetzen ihre
Augen. Das Wasser schmeckt wunderbar kühl und belebend, ist aber durch
die eigenwillige Gestaltung der Anlage nicht gerade leicht abzufüllen.


Zur Gemeinde Breitenau gehört auch das in 1.363 Meter gelegene
Wallfahrtskirchlein Schüsserlbrunn. Wir haben es wegen des Zusammenhangs
mit dem Heilantschwasser bei
der Gemeinde Fladnitz beschrieben. Die Legende erzählt 
von einer ungarischen Gräfin, die mit ihrem blind geborenen Kind
kam und ihm die Augen benetzte, worauf es sehen konnte. Die alte Kapelle
wurde 1951 durch einen Felssturz schwer beschädigt, die neue steht zehn
Meter westlich vom alten Standort. Von blinden Menschen, die bei einer
Quelle sehend werden, ist in den Ursprungslegenden oft die Rede. In
Schüsserlbrunn geht es um ein Kind. Das kann ein Hinweis auf die
besondere "jungfräuliche" Vitalität der Quelle sein.



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'© "Heilige Quellen in Österreich"' von Siegrid Hirsch und Wolf Ruzicka.
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