!!!Gabersdorf "Leonhardibründl" Kirche und Quelle

__Gemeinde und Pfarre Gabersdorf; Bezirk Leibnitz


[{Image src='Gabersdorf_01.jpg' caption='' height='300' class='image_left' alt='Gabersdorf, Leonhardibründl' width='488'}]


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__Wegbeschreibung__

A 9 - Abfahrt Leibnitz - Kreisverkehr links B 67 - Richtung Bad Radkersburg
[{GoogleMap location='Gabersdorf, Leibnitz, Steiermark'}]
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__Wasserentnahme__

Quelle frei zugänglich, viel Wasser
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!Der Ort:

Gabersdorf ist eine Großgemeinde, die sich von den letzten Ausläufern
des oststeirischen Hügellandes bis hin zur Mur erstreckt die Seehöhe ist
274 Meter. Funde aus der Römerzeit belegen: Man steht auf altem
Kulturboden. Die Bauern pflanzen Körnermais und Ölkürbis, beides gedeiht
in dem trockenwarmen Klima vorzüglich. Der Murradweg R 2, der fast die
ganze Steiermark durchquert oder die südsteirische Weinstraße, die hier
beginnt sind Anziehungspunkte für sportliche Genießer.

!Der Weg zur Quelle:

Den Wagen bei der Kirche stehen lassen. Linker Hand des Hauptportals
zieht sich die Kirchenmauer um den Wallfahrtsplatz und hier befindet
sich ein Durchgang, der direkt zum Bründl führt. Es liegt an einer
Böschung und ist sofort sichtbar.

!Allgemeines:
[{Image src='Gabersdorf_02.jpg' caption='' width='320' class='image_right' alt='Gabersdorf, Leonhardibründl' height='213'}]


Schon 1318 gab es am Gnadenort eine Kapelle neben dem Bründl. Es war ein
so großer Anziehungspunkt und die Wallfahrten so häufig, dass die
nachher erbaute Kirche schnell
zu klein wurde und ab 1709 eine neues Heiligtum für den Bauernheiligen
St. Leonhard errichtet wurde. Es gibt zwar keine schriftlichen
Aufzeichnungen, aber es ist wahrscheinlich, dass bereits 1253, als
Gabersdorf erstmals erwähnt wurde, die Leonhardverehrung bestand. Der
Kultgegenstand ist die Statue des hl. Leonhard auf dem Hauptaltar.
Die Überlieferung schildert die Geschichte zweier
ungarischer blinder Gräfinnen, die durch den Gebrauch des Wassers
sehend wurden und geheilt in ihre Heimat zurückkehren konnten. Danach
kam es zu großen, oft bis zu 5.000 Menschen zählenden Wallfahrtszügen
aus Ungarn, einerseits um die Sehkraft wiederzuerlangen, andererseits
um für die Abwehr von Viehseuchen zu bitten.

!Quelle und Wasser:

Die Bründlkapelle wurde frisch renoviert und zeigt sich in neuem Glanz,
mit einem großen Pfarrfest wurde sie 2003 eingeweiht. Die Quelle hat
eine unglaublich hohe Schüttung, sie gehört zu den ergiebigsten der
vielen heiligen Bründln in der Steiermark. Das Wasser ist eiskalt und
schmeckt erfrischend wie Morgentau. Eine Flaschenbefüllung ist möglich
und geht naturgemäß sehr schnell. Der Platz ist uralt und tut seine
Wirkung, das mitgenommene Wasser haben wir erst nach einem halben Jahr
getrunken, es war köstlich wie am ersten Tag.

        Vor 50 Jahren stand am Quellhang noch die tausenjähr'ge Eiche,
        die Axt erschlug sie, auch war ihr Stamm von Blitz zerquält.
        Ein Urschrei füllt' die Schlucht, der Schmerz war ohnegleichen
        Und heut noch Stock und Stein von jener Stund' erzählt
        Und Baum und Vogel singen noch der Eiche Lieder
        Und alte Sagen stehen auf und leben wieder.
        Zur Zeitenwende ist der Eiche Sippe hier gestanden.
        Sie sah die Römer nordwärts und die Germanen südwärts ziehn.
        Der Opferstein verfiel, die Keltengötter aus der Schlucht verschwanden,
        aus Flavia Solva sah man Fackelglanz und Siegesfeuer g!ühn.
        Aus dem nah 'gelegnen Maierhofe kamen schöne Römerinnen,
        füllten die Krüge und wuschen hier ihr feines Linnen.
        Ein fränkscher Glaubensbote ist zum frischen Quell gekommen,
        Hat in der Wildnis Klause und Kapelle sich erbaut
        Wie einst Leonhard. Bayrische Siedler haben dies vernommen,
        Kamen um Rat und wurden mit dem Christentum vertraut.
        Dies tat der Eremit, dass er dem Vorbild gleiche,
        und pflanzte dem Patron zu Ehren hier die heilge Eiche.
        Längst war der Ort besiedelt, die Kapel1e schon verfallen,
        jenseits der Schlucht hat man dem Heiligen ein Haus aus Stein gebaut,
        zum Brünnlein aber taten weiterhin die frommen Pilger wal1en,
        man hat auch krankes Vieh der Brunnenheilkraft anvertraut.
        Und viele Sieche kamen her in festem Glauben,
        Wuschen die kranke Stel1 und namentlich die Augen.
        Auszug aus dem Gedicht von Eugenie Pochlatko



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'© "Heilige Quellen in Österreich"' von Siegrid Hirsch und Wolf Ruzicka.
[{Metadata Suchbegriff=' ' Kontrolle='Nein'}]


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!!Hinweis

Bei dieser Quelle ist leider fast das ganze Wasser verschwunden. Es tropft nur noch. Eine Abfüllung nur sehr schwer möglich. 

-- Feedback, Dienstag, 17. Oktober 2023, 12:22