!!!Rottenmann "Heiliger Brunnen" Kapelle und Quelle

__Gemeinde Rottenmann; Pfarre St. Lorenzen; Ort Bärndorf im Paltental; Bezirk Liezen


[{Image src='Rottenmann_barndorf_01.jpg' caption='' height='300' class='image_left' alt='Rottenmann, Heiliger Brunnen' width='488'}]


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__Wegbeschreibung__

A 9 - Abf. Trieben
[{GoogleMap location='Rottenmann, Liezen, Steiermark'}]
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__Wasserentnahme__

Immer zugänglich, viel Wasser
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!Der Ort:

Das Paltental war schon 4000 vor Christus bewohnt. Vor mehr als 1000
Jahren wurde Rottenmann erstmals urkundlich erwähnt. Zum Schutze der
stark benützten Salzstraße ist im Mittelalter die Burg Rottenmann erbaut
worden, daraus entwickelte sich der heutige Ort mit der breiten
Marktstraße, von der schmale Gässchen abgehen. Vor 150 Jahren erfolgte
die Eingemeindung von St. Georgen und Strechau, später von Villmannsdorf
und Büschendorf und vor rund 30 Jahren stieß Palten mit den Ortsteilen
Bärndorf, Edlach und Singsdorf dazu. Zwei wunderschöne Kirchen können
besucht werden, es sind dies die alte Nikolaus Kirche, die seit dem 13.
Jh. steht, und "Maria am Rain" aus dem 14. Jh. Wertvolle Altarbilder und
Fresken machen beide Bauwerke zu kunsthistorischen Juwelen.

!Heiliger Brunnen:

[{Image src='Rottenmann_barndorf_02.jpg' caption='' width='300' class='image_right' alt='Rottenmann, Heiliger Brunnen' height='440'}]

Man findet ihn, wenn man durch Bärndorf fährt und den Ort auf der
Kaiseraustraße verlässt. Bei der ersten scharfen Kehre befindet sich in
der Kurve ein großes freies Areal, wo man den Wagen stehen lassen kann.
Es gibt mehrere Wege, man nehme jenen, wo ein unscheinbares Holzschild
auf das Bründl hinweist. Es ist der Beginn des Wanderweges mit
einer blau-weißen Markierung. Am Anfang hält man sich immer geradeaus,
nach ca. 10 Minuten Gehzeit kommt man zu einem Wildbach, er wird lange
Weggefährte.

Zweimal überquert man das Bächlein, dann entfernt man sich von ihm. Man
geht stetig bergauf und wird bei jeder Weggabelung durch Holzschilder
geführt. Bei den letzten Verzweigungen hält man sich nur mehr an die
blau-weißen Farbmarkierungen.
Der Boden des Waldes, den man auf dem sehr steilen und tief
eingeschnittenen Weg durchquert, ist voller Heidelbeeren. Bei zügigem
Gehen ist man in etwa 45 Minuten beim Brunnen. Er liegt rechts des Weges
mitten im Wald.

Die kleine Holzkapelle ist immer offen, der Brunnen liegt unmittelbar
davor, eine Bank für die Rast ist ebenfalls vorhanden.

Rundum wachsen üppige Farne und viele Bergkräuter.

Die Legende erzählt vom einzigen Sohn einer armen Witwe, der gerne in
den Bergen herumstieg und eines Tages am
Brünnlein eine wunderschöne, weiß gekleidete Frau sah, die ihr Gesicht
im klaren Quellwasser wusch. Er wollte auf sie zugehen, doch sie winkte
ihm nur zu und verschwand. Kurze Zeit später brach der Krieg gegen
Frankreich aus und der Bursch musste zum Heer. Nach vielen Jahren kam er
wieder zurück, er hatte im Krieg sein Augenlicht verloren und fand auch
seine Mutter nicht mehr, die vor Gram gestorben war. Da träumte ihm von
der weißen Frau, die er in seiner Jugend gesehen hatte, und er bat die
Leute aus dem Ort, ihn zum Waldbrunnen hinaufzuführen. Er füllte seine
hohlen Hände mit dem Wasser, wusch sein Gesicht und benetzte die Augen
und war auf einmal geheilt. Er konnte wieder sehen. Der Mann war, wie bei
der Quelle zu lesen ist, 1864 noch am Leben und legte über das Wunder
Zeugnis ab.

[{Image src='Rottenmann_barndorf_03.jpg' caption='' width='200' class='image_left' alt='Rottenmann, Heiliger Brunnen' height='112'}]

Die Quelle war so beliebt, dass früher an jedem Sonntag Prozessionen mit
über 200 Leuten stattfanden. Heute gibt es am Marientag (15. August)
eine Bergmesse mit einer Ausschank durch die Naturfreunde. Noch heute
ist es Brauch, kleine Holzkreuze an die Bäume zu stecken.

Der heilige Brunnen führt reichlich Wasser, es ist ein guter Ort, an dem
der Engel des Vertrauens Wache hält.



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© "Heilige Quellen in Österreich"' von Siegrid Hirsch und Wolf Ruzicka.
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