!!!Fieberbrunn "Fieberbründl" Pfarrkirche und Quelle

__Gemeinde und Pfarre Fieberbrunn; Bezirk Kitzbühel

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__Tourist/Web Info__

Tel. 05354 56304\\
[www.fieberbrunn.at|http://www.fieberbrunn.at]
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__Wegbeschreibung__

Ausfahrt Wörgl Ost - B 178 nach St. Johann in Tirol - B 164
[{GoogleMap location='Fieberbrunn, Kitzbühel, Tirol'}]
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__Wasserentnahme__

Quelle frei zugänglich, ausreichend Wasser
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!Der Ort:

Fieberbrunn liegt inmitten der Kitzbüheler Alpen und gehört kirchlich zu
Salzburg. Wichtigster Wirtschaftszweig ist heute der Fremdenverkehr,
erkennbar an der großzügigen Infrastruktur, die dem Gast zur Verfügung
steht: Bergbahn, Gondelbahn, Sessel- und Schlepplifte, Saunadorf, Eis-
und Asphaltbahnen, Tennisplätze u. v. m. Die "Knappenlöcher", Stollen
in den Berg, wo früher Kupfer abgebaut wurde, sind heute zu besichtigen
und nicht der einzige Hinweis auf die frühere Bedeutung des Bergbaues in
der Region. Mächtig thront die Kirche zu den Heiligen Primus und Felizian
über dem Ort in der Pillerseeregion, der seit dem frühen Mittelalter
besiedelt ist.

!Allgemeines:

in den Urkunden des 15. Jahrhunderts liest man bereits regelmäßig vom
"prun", einem heilsamen Brunnen zu Preyms, wie Fieberbrunn früher einmal
hieß. Aber schon viel früher, 1214, wurde eine Kapelle errichtet, ein
Brunnenhaus trug die Jahreszahl 1354. Die Kirche steht seit 1445. Man
findet sie in der Ortsmitte, hochaufragend, ein Zentrum, sie liegt auf
der dem Tal zugeneigten Seite und besticht durch ihren prachtvollen
Innenraum. Der Mensch betritt heiligen Boden, einen sehr alten
Kultplatz. Die Kirche ist restauriert, der ganze Bereich modernisiert
und einer neuen, nüchternen Zeit angepasst. Trotzdem ist die Strahlung
allgegenwärtig und wenig zerstört. Die Quelle entspringt am Kirchenberg
und ist unterhalb der Kirchenmauer über ein modernes Becken zugänglich.
Jeder hat genügend Platz, um sich eine Flasche zu befüllen oder
ausgiebig zu trinken.
Auffallend ist die lebensgroße Bronzeplastik der Tiroler Landesfürstin
Margarete Maultasch, die wahrscheinlich den ersten Brunnen spendete. Sie
lebte von 1318 bis 1369 und wurde 1354 durch das Wasser der Quelle von
einem heftigen Fieber geheilt. Die Kupferplatte mit der Geschichte
erzählt auch von Erzherzogin Claudia von Medici, die 250 Jahre später
Heilung fand. Ob die Heilungen Legende oder Wahrheit sind, weiß man
nicht genau, aber sie kurbelten die Wallfahrt ab dem 15. Jh. kräftig an.
Es wurden Bäder angeboten, denn nicht nur in der Trinkkur, auch im Baden
suchte man sein Heil - immer verbunden mit dem Glauben an den Segen
Gottes, der so offensichtlich über dem Fieberbründl lag. Diese Blütezeit
der Wallfahrt ist natürlich lange vorbei.

!Das Wasser:

Bei der eisenhaltigen kalten Quelle mit dem weichen Wasser bleiben viele
Menschen stehen, lesen die Geschichte ihrer Entstehung, stärken sich
oder füllen Wasser ab. Es eignet sich nicht für eine längere Lagerung
und sollte sofort verbraucht werden. Der Impuls, den die rechtsdrehende
Frauenquelle gibt, heißt "Erkennen der eigenen Stärke", das Wasser hebt
das Selbstwertgefühl.
Manchmal entwickelten sich in der Umgebung von starken Kultplätzen
besondere Riten. Dazu könnte auch das "Weiber-Rangeln" gehören, das aus
Fieberbrunn überliefert ist. Es soll im September stattgefunden haben.
Natürlich ist dies ein Hinweis auf die Kraft der Quelle, sie sollte, so
Dr. Jantsch, "durch das Rangeln verstärkt oder bestätigt werden". Über
den genauen Ort der kultischen Wettkämpfe weiß man heute nichts mehr, er
könnte in der Nähe des ehemaligen Schwefelheilbads "Steffelbad" liegen.


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'© "Heilige Quellen in Österreich"' von Siegrid Hirsch und Wolf Ruzicka.
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