!!!Sagen aus dem Raum Altenmarkt [{GoogleMap location='Altenmarkt, Steiermark'}]


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__Die zwölf schwarzen Männer__ 
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[{Image src='altenmarkt.jpg' class='image_right' caption='Altenmarkt\\© Fritz Bayerl, Karl und Inge Friedl' alt='Altenmarkt' width='400' height='284' popup='false'}]

In Altenmarkt, an der Straße nach Maria-Zell, lebte ein Wirt, ein gar ruchloser Mensch. Er tat den ganzen lieben Tag nichts als fluchen und schelten. Einmal - es war am Taufasamstag  - hatte er wieder den ganzen Tag herumgeflucht und diesmal tat er es bis spät in die Nacht hinein. Es wurde Mitternacht. Da hörten sie plötzlich mit entsetzlichem Gepolter einen schweren Wagen in ihren Hof hereinrollen und pumpern. Allen kam ein Grausen an. Da geht die Gastzimmertür auf und es treten zwölf kohlschwarze Männer herein, die sich ganz stumm zum Tische setzen. Die Wirtsleute, ganz starr vor Schreck und Entsetzen, wissen sich nicht zu raten und zu helfen und getrauen sich nicht, einen Schritt von ihrem Platze zu weichen. Das Dienstmädchen hat doch so viel Geistesgegenwart und läuft schnell zur Nachbarin, die als ein frommes, christliches Weib bekannt war, weckt sie auf und erzählt ihr zitternd von den zwölf schwarzen Männern. Zugleich bittet sie dieselbe, nur mit ihr hinüberzugehen, denn ihre Herrenleute wüßten sich nicht zu helfen. Die Nachbarin - schon eine Greisin - macht sich sogleich auf und geht mit, nimmt aber Weihwasser zu sich.
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Sie tritt ins Gastzimmer hinein mit dem Rufe: "Gelobt sei Jesus Christus!" Hernach besprengte sie das ganze Zimmer, sowie auch die schwarzen Männer mit Weihwasser. Da stehen sie einer nach dem andern auf und verlieren sich aus dem Zimmer. Der Letzte, als er bei der Tür hinausschritt, sagte: "Enker Glück!" Das sprach er aber so durch die Nase, daß man deutlich daraus schließen konnte, woher diese Männer waren. Darauf hörten sie den Wagen mit dem früheren Gepolter zum Hofe hinausrollen.
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Im Hause aber hatten die schwarzen Männer einen Höllengestank zurückgelassen.
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__Der Hl.Rochus auf der Flucht__ 
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Rochus, der heilige Pilger, ist ein besonderer Schutzpatron in Pestzeiten. Wegen seines christlichen Bekenntnisses einst auf der Flucht, kam er auch in die Altenmarkter Gegend, wo er in Essling auf dem Dietrichshaag, eine Gehstunde von Altenmarkt entfernt sich aufhielt und rastete. Daran erinnert noch heute eine Kapelle mit seinem Bild. Dort entspringt auch ein Brünnlein mit heilkräftigem Wasser, das schon manchem geholfen hat.
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__Das heilkräftige Esslinger Rochuswasser__
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Durch diese Quelle soll schon manche Heilung kranker Menschen erfolgt sein. So erzählt man, daß eine Frau, die an einem Brustgeschwür erkrankt war, hier um Gesundung betete. Sie flehte so innig zum Hl. Rochus, daß an einem Baum nahe der Quelle zwei weibliche Brüste wuchsen und sie wieder gesund wurde. Deshalb nannte man den Baum die "Tuttenbuche". Aber auch strafen kann der heilige Pilger. Als eine Bauerndirn einmal für ihre Bäuerin ein Heilwasser dieser Bründls mit bringen sollte und aus Faulheit gewöhnliches Brunnwasser brachte, erblindete sie.

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