!!!Notiz 071: Die nächste Transformation
!!(Eine Debatte)
!Von __[Martin Krusche|User/krusche martin]__

Ich war verdutzt, als mir klar wurde, daß innerhalb meiner bisherigen Lebenszeit zwei industrielle Revolutionen stattgefunden haben. Die Digitale Revolution in den 1970ern und die Vierte Industrielle Revolution, in der wir uns nun schon befinden. Eine neuartige Automatisierungswelle mit selbstlernenden Maschinensystemen und etwas unscharfen Verwendungen des Begriffs „Künstliche Intelligenz“.
[{Image src='live/Mythos_Puch_Feature_01/Mythos_Puch_IV_Krusche_Scheuer/puch_krusche.jpg' caption='Martin Krusche, gezeichnet von Chris Scheuer' align='left' width='350' height='350'}]

Es macht mir zu schaffen, den Status quo zu begreifen, passabel einzuschätzen und daraus kluge Handlungspläne abzuleiten. Ich halte mich für einen smarten Kerl, der einen flinken Verstand mit einer nicht gerade schreckhaften Emotionalität verknüpfen darf. Aber diese Jahre sind… knifflig.

Wer sich hierzulande gerne noch ein Weilchen komfortabel fühlen möchte, gönnt sich Denkweisen aus dem 19. Jahrhundert, während in anderen Ländern der Druck längst so groß ist, daß antiquierte Denkweisen viele Menschen ins Unglück stürzen.

Die Corona-Pandemie ist nicht das Hauptereignis unserer neuen Modernisierungskrise, sondern bloß ein sehr markantes Phänomen. Unsere Probleme sind weit größer, reichen darüber hinaus. Ich sehe das so: wir leben in interessanten Zeiten und haben spannende Aufgaben.

Wenn mir in den letzten Jahre etwas in meinem eigenen Milieu zur Bürde geworden ist, dann das Verebben kritischer wie anregender Diskurse, die zunehmend durch Ömpörung ersetzt wurden. Klar, sich zu ömpören bedarf keines Wissens, ist nicht auf Erkenntnis angewiesen, dafür reicht Gefühltes. Dabei kann auf Tiefe verzichtet werden. Das reicht mir nicht.

Plötzlich boomt dieses Gefühlte quer durchs Land und an manchen Ecken erblüht ein Primat der Tat, in dem kritisches Denken und sorgsame Prüfung von Schlüssen als lächerlich abgetan werden. Damit wäre freilich eine der alten Zutaten des Faschismus, nämlich der Primat der Tat, mit einem mords Revival gesegnet.

Gut. Kann man machen. Es ist eine Demokratie. Damit sollten wir umgehen können. Ich hänge allerdings an einem Motiv aus der Antike. Erkenntnisgewinn! Erkenntnis soll sich nicht bezahlt machen, sondern erweisen.

Da ich alleine nicht schlau genug bin, um mich diesem aktuellen Umbruch gewachsen zu fühlen, suche ich die Debatten mit inspirierten Menschen. Etwas davon wird hier aufgeblättert. Damit hat für mich Abschnitt drei meines Vorhabens „Tesserakt“ begonnen.

>Übersicht: [Tesserakt III|http://www.van.at/kon/kon03/core.htm] (Auf dem Weg zu nächsten Klarheiten)
>Dorf 4.0: [Die Notizen-Übersicht|Kunst_und_Kultur/Volkskultur_und_Mythen/Praxiszone_Dorf_4.0/Notizen]

[{Metadata Suchbegriff='Martin Krusche, Modernisierungskrise, Tesserakt' Kontrolle='Nein'}]