[{Image src='banner06a.jpg' class='image_right' width='500' caption='William Turner: “Rain, Steam and Speed - The Great Western Railway”' height='373'}] !!!Banner #6: Räumliches Sehen !!(Zu „Geist in der Maschine“, Mythos Puch #10) von [Martin Krusche|Kunst_und_Kultur/Volkskultur_und_Mythen/kru]\\ \\ Als sich Dampflokomotiven zunehmend durchsetztem, machten die Menschen völlig neue Erfahrungen mit Tempo und Raumüberwindung. Das veränderte nicht bloß die Wirtschaft, sondern auch die Kriegsführung. Schnelle Truppenbewegungen und Transportkapazitäten für Waffen wie Nachschub übertrafen die Möglichkeiten, wie sie etwa Napoleon mit deinen berittenen Einheiten hatte, um Europa politisch umzubauen. Der Brite William Turner verewigte diese technische Innovation mit einem bedeutenden Gemälde, dessen Titel „Rain, Steam and Speed“ fast einer physikalischen Definition gleichkommt. Die Traktionskraft von Tieren blieb neben der Eisenbahn weiterhin unverzichtbar; übrigens bis zum Zweiten Weltkrieg. Was alles gezogen werden muß… Stiere sind in unserem Lebensraum die stärksten Landtiere. Sie waren, zu Ochsen verschnitten, für Menschen über Jahrtausende eine bedeutende Quelle der Zugkraft. Genügsam, aber sehr langsam, als Reittiere ungeeignet. Durch die Domestizierung von Pferden standen den Menschen Kraft und Tempo mit enormer Wucht zur Verfügung. Pferde zu halten ist freilich in jeder Hinsicht aufwendiger als die Nutzung der Ochsen. [{Image src='banner06b.jpg' class='image_right' width='500' caption='Die Lokomotive Tom Thumb (Replika, Foto: Mike Steele, CC BY 2.0)' height='334'}] Es gibt allerhand Gemälde aus Europa und den USA, die uns zeigen, wie ein Reiter auf seinem Pferd mit einem Dampfroß wetteifert. Ein Beispiel. Die amerikanische Lokomotive Tom Thumb von Peter Cooper war für die Baltimore and Ohio Railroad Company 1830 formell in ein Rennen gegen ein Pferd geschickt worden, um die Leistungskraft der Maschine zu demonstrieren. (Das Pferd hat verloren.) Diese neuen Möglichkeiten der Geschwindigkeitserfahrung forderten von Menschen nächste Kompetenzen im räumlichen Sehen. Beim Pferd nützt einem, daß dieses sensible Fluchttier bei hohem Tempo mehr kann als Menschen. Bei der Eisenbahn sorgt der Schienenstrang für einigermaßen überschaubare Situationen. Mit Motorrädern und Automobilen bleib der Mensch dann plötzlich ganz auf sich gestellt, um seinen Weg, den Raum und alles, was sich da tut, in Relation zu seiner Geschwindigkeit richtig einzuschätzen. Wie gemächlich Kraftfahrzeuge auch in den ersten Jahren ihrer Geschichte unterwegs waren, schon im Jahr 1909 wurde der Blitzen-Benz gebaut, mit dem sich bald darauf die 200 Km/h-Marke knacken ließ. Damit standen Piloten auf der Liste der gefährdeten Arten. >[Mythos Puch #10|Kunst_und_Kultur/Volkskultur_und_Mythen/mythos_puch25] (Startseite) [{Metadata Suchbegriff='Mythos Puch, Archipel Gleisdorf, Kunst Ost, Mobilitätsgeschichte, William Turner, Tom Thumb, Blitzen-Benz' Kontrolle='Nein'}]