[{Image src='fabula_ki05.jpg' align='right' width='350' caption='(Krusche, per KI auf Lebowski getrimmt.)' height='420'}]
!!!Martin Krusche: Impresario
!!(Ein Art Challenge-Feature)
von __[Martin Krusche|Kunst_und_Kultur/Volkskultur_und_Mythen/kru]__\\
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Naja. Krusche. Ein Künstler. In Zivil. Das heißt, er trägt keine komischen Hütchen oder Kappen, keinen auffallenden Schmuck, keine schrillen Brillen. Er neigt auch nicht dazu Beuys zu zitieren. Doch Krusche äußert sich gerne in sehr langen Sätzen. Dabei ist er Lyriker. Aber vielleicht sind Gedichte vor allem so etwas wie lange Sätze. Kann sein, daß sowas prägt.

Krusche rennt oft in Klamotten von Bauarbeitern herum und trägt im Alltag Bergschuhe. (Außer im Sommer.) Das ist etwas verwirrend. Eventuell eine unterbewusste Konsequenz seines Hauptschul-Abschlusses, denn für mehr scheint es nicht gereicht zu haben.

Als sich der Steirer in den 1990er Jahren mit Netzkultur zu befassen anfing, war sein Nick „Hausmeister“. Das ist ja nicht gerade ein Role Model für gebildete Menschen. Später wurde daraus der Nick „Sekretär“. (Irgendwie auch was Subalternes.)

Krusche, der gelegentlich auch „Kru“ gerufen wird, gilt in Diskursen als strapaziös. Es entsteht manchmal der Eindruck, er forciere lange Sätze und Statements strategisch, um seine Opponenten zu verwirren, die beim Satzende nicht mehr genau wissen, womit Kru begonnen hat.

Dabei kann es vorkommen, dass er wie mit dem Brotmesser in gegnerische Meinungsäußerungen fährt, um Argumente zur Sache von jenen zur Person zu unterscheiden. (Wer ihm ad personam kommt, wird in den Graben geschubst.) Und das Feingeistigere liegt ihm gar nicht. Das merkt man beispielsweise, wenn er poltert, die Idee von „wahrer Kunst“ sei bildungsbürgerlicher Mumpitz.

Über Krusches Teamfähigkeit gibt es einander widersprechende Auffassungen. Hört man sich im Raum Gleisdorf um, wo der Autor hauptsächlich tätig ist, kann man durchaus skeptische Haltungen finden. Zum Beispiel: ''„Krusche? Besser nicht anstreifen!“''

Der leidenschaftliche Sammler von Spielzeugautos sagt manchmal von sich: ''„Ich bin kein Pazifist“''. (Merkt man, wenn es mit ihm Ärger gibt.) Außerdem behauptet er über die steirische Kulturszene: ''„Es gibt keine Szene, bloß unterschiedlich starke Seilschaften, die einander bei Bedarf auch ganz sorglos das Bein stellen.“''

Wenn er dann noch nachschiebt: ''„Wir haben seit wenigstens 30 Jahren keinen nennenswerten kulturpolitischen Diskurs“'', wird klar, dass er in der Steiermark keinen Fanclub hat. Spricht man ihn darauf an, sagt er eventuell grinsend: ''„Manchmal kann ein Mann sehr einsam sein.“''

Ihm zu begegnen löst unvermeidbar die Assoziation zum "Dude" aus. Gleisdorfs "Big Lebowski" wechselt ansatzlos vom schelmischen Grinsen und grimmige Kampfmimik und wieder zurück. Man möchte ihm definitiv nicht den Teppich versauen, denn man weiß ja, was dann kommt.

Wenn man ihm zuhört, möchte man meinen, er kenne alles und jede:n in der Oststeiermark. Ein umtriebiger Kerl also, der was weiterbringen kann, der Leute zusammenbringt und neue Gravitationsinseln schafft. Wohl ein Auslaufmodell in einer 'Szene' zunehmend egomaner, selbstverliebter Gelegenheitskünstler im Nebenerwerbsmodus.
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[{Metadata Suchbegriff='Dude, Impresario, Mini Fabula, bibliophil, Künstliche Intelligenz, KI, Netzkultur, Tesserakt, Archipel Gleisdorf, Feuilleton' Kontrolle='Nein'}]
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