[{Image src='steinbruecke01.jpg' align='right' width='600' caption='Kazarma-Brücke vom Osten gesehen. (Foto: Davide Mauro, CC BY-SA 4.0)' height='400'}]
!!!Steinbrücke
!!(Das Kyklopische Mauerwerk)
!Von __[Martin Krusche|User/krusche martin]__

Ich habe in meiner Gegend noch kein schönes Beispiel für Trittsteine gefunden, die Wasser dort überbrücken, wo man eine flache Furt vergeblich findet. Gefallener Baum und Trittbrett sind hier schon dargestellt. Der Bau einfacher Holzbrücken waren den Menschen sicher schon vor etlichen Jahrtausenden möglich.

Aber damit ist es sicher wie zum Beispiel mit der imposanten Malerei aus der griechischen Antike, von der wir nur wenig wissen und nichts haben.

Das Material hält eben nicht ewig. Da ist Stein freilich eine andere Kategorie. Da ich inzwischen schon bei einem rund tausend Jahre alten Baum gestanden hab, überrascht mich diese Geschichte nicht besonders.

Es heißt, die ältesten noch funktionsfähigen Brücken Europas befänden sich in Griechenland. Ich greife eine davon heraus. Sie liegt nahe dem Dorf Agios Ioannis, war Teil einer Militärstraße, und entstammt der mykenischen Kultur. Das betrifft einen Zeitraum von zirka 1600 bis 1200 vor Christus.

Diese Ära handelt unter anderem auch von der Bronzezeit, was bedeutet, den Menschen waren damals Kategoriensprünge in der Metallurgie gelungen. Durch die Legierung von Kupfer und Zinn wurden neue Gußtechniken und dadurch die Herstellung von Kleinserien verschiedener Gegenstände möglich.
[{Image src='steinbruecke02.jpg' align='right' width='400' caption='Kazarma-Brücke vom Westen gesehen. (Foto: Jean Housen, CC BY 3.0)' height='268'}]

Ich meine: eine Zeitenwende. Außerdem sind in Europa die Fundstellen für Zinn weit geringer als die für Kupfer, was beim rasant steigenden Bedarf den Handel quer durch den Kontinent belebt hat.

Die Brücke, von der hier zu erzählen ist, soll etwa um 1300 vor unserer Zeitrechnung erbaut worden sein. Die Rede ist demnach von mehr als dreitausend Jahren des praktischen Nutzens. Eine Zeitspanne, die meine Vorstellungsgabe eigentlich überfordert.

Solche Haltbarkeit ergab sich durch das sogenannte Kyklopische Mauerwerk. Ein Bruchsteinmauerwerks aus sehr großen, unregelmäßigen Steinen, kaum bearbeitet, welche sorgfältig aufeinander geschichtet wurden. Es kam kein Mörtel zur Anwendung.

Die groben Fugen wurden, soweit möglich, mit kleinerem Material gefüllt. Den Rest überließ man der Schwerkraft. So entstand ein Baukörper, der allerhand Arten von Kräften aufnehmen konnte, ohne davon verschlissen zu werden.
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[{Metadata Suchbegriff='Arkadiko-Brücke, Steg, Gleisbach, Raab, Gleisdorf, Hochwasser' Kontrolle='Nein'}]