[{Image src='puch20a.jpg' class='image_right' width='500' caption='Monika Lafer (Foto: Richard Mayr).' height='333'}]
!!!Mythos Puch: Generationsübergreifend
!!(Alte Meister, junge Virtuosen)
von [Martin Krusche|Kunst_und_Kultur/Volkskultur_und_Mythen/kru]\\
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Mit dem Beginn des 20. Jahrhunderts wurde unübersehbar, daß die Mechanisierung vieler gesellschaftlichen Bereiche auch eine Motorisierung sein wird. Während dieses Jahrhunderts hat sich in Europa erstmals auf breiter Ebene ein besonderes Phänomen entfaltet. Die Menschen wurden mehrheitlich so alt, daß sie eine komplette Zeitenwende durchleben konnten.

Es gab natürlich quer durch die letzten tausend Jahre immer wieder einzelne Fälle, da feierte jemand seinen 60. Geburtstag oder wurde sogar älter. Das kam aber selten vor. Ich betone das, weil ich die Zusammensetzung der Gäste bei unserem Round Table am 7. Februar 2025 für ein besonderes Geschenk halte.

Daß mehrere Generationen aus ganz verschiedenen sozialen Feldern sich austauschen und bei einem Vorhaben zusammengreifen, ist in unserer Gesellschaft keineswegs selbstverständlich. Der Begriff Generation bleibt dabei etwas ungenau, ist aber allgemein verständlich. Es könnte zwar Kunsthistorikerin Monika Lafer meine Tochter sein, aber mit mir ginge es sich als Sohn von Fredi Thaler nicht aus.

Daher spricht man in der Soziologie von Alterskohorten statt von Generationen. Dadurch wird auch das mit den verschiedenen Lebenswelten deutlich. An unserem Round Table war ein Altersspektrum von 1940er Jahrgängen bis zu 1980er Jahrgängen versammelt.
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[{Image src='puch20b.jpg' class='image_block' width='300' caption='Max Zottler (Foto: Richard Mayr)' height='450'}]
[{Image src='puch20c.jpg' class='image_block' width='300' caption='Micky Tieber (Foto: Richard Mayr)' height='450'}]
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Das bedeutet, wer von uns zwischen den 1940ern und den späten 1960ern geboren wurde, wuchs noch während der Zweiten Industriellen Revolution auf. Die Zeit, als der Puch G entwickelt wurde. Es gab schließlich schon große Rechenzentren, aber in den Fabriken waren noch die „Rechenschieber-Ingenieure“ tätig. Davon stiegen etliche dann auf programmierbare Taschenrechner um, wodurch sich die Digitale Revolution bemerkbar machte, die Dritte Industrielle Revolution.

Zur Erinnerung, das „Mailüfterl“, der erste europäische Computer, den man nicht mehr mit Röhren bestücken mußte, der gänzlich mit Transistoren arbeitete, wurde von Heinz Zemanek und seinem Team im Mai 1958 in Wien vorgestellt.

Der Puch G hat auf seinem Weg zur G-Klasse demnach zwei industrielle Revolutionen durchlaufen, um jüngst in der nächsten anzukommen. Die ist zwar auch auf Computer gestützt, doch darunter sind inzwischen selbstlernende Systeme und Netzwerke von leblosen Gegenständen, die miteinander eigenständig kommunizieren.

Ein Dreher kann beispielsweise in der Serienfertigung mit einer CNC-Fräse nicht konkurrieren. In der Entwicklung sieht das freilich noch anders aus. Wird dieser Zusammenhang nun durch „Künstliche Intelligenz“ völlig verändert?

Ich betone gerne, daß wir seit rund 200 Jahren in einer permanenten technischen Revolution leben. Wie schon erwähnt, wir werden nun erstmals alt genug, um eine Zeitenwende zu durchleben, wie sie sich momentan vollzieht.
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[{Image src='puch20d.jpg' class='image_block' width='300' caption='Markus Rudolf (Foto: Richard Mayr)' height='450'}]
[{Image src='puch20e.jpg' class='image_block' width='300' caption='Norbert Gall (Foto: Richard Mayr)' height='450'}]
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Für die durchschnittliche Lebenserwartung gibt es naturgemäß unterschiedliche Rechenmodelle. Für uns genügt ein eher grober Raster. In Europa wurden die Menschen statistisch betrachtet rund um 1820 durchschnittlich zirka 36 Jahre alt. Wer die Kindheit überlebte, konnte wesentlich älter werden. Das reichte aus heutiger Sicht aber bloß von Mitte 50 bis – in selteneren Fällen - Anfang 70.

Laut Max Planck-Institut: ''„Bereits zum Ausgang des Mittelalters konnten Gelehrte im Heiligen Römischen Reich mit einer Lebensdauer von etwa 60 Jahren rechnen. Allerdings stieg ihre Lebenserwartung bis in das 18. Jahrhundert nicht weiter an.“''

Allerdings: ''„Ein kontinuierlicher Anstieg der Lebenserwartung setzt schließlich ab Mitte des 18. Jahrhunderts ein. Bis 1918 stieg die durchschnittliche verbleibende Lebensdauer der Gelehrten um beachtliche 7,5 Jahre auf insgesamt 69 Jahre.“
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Ich meine, diese spezielle Zeitfenster der letzten rund 200 Jahre ist darin ganz untypisch, mit welcher Lebenserwartung wir uns diesem enormen technischen Umbruch widmen dürfen, für den James Watt Ende des 18. Jahrhunderts mit seiner Optimierung der Dampfmaschinen einen so zentralen Impuls verliehen hat. Genau das ließ sich Erzherzog Johann von Österreich vor bei seinen Englandreisen (1815/1816) von Watt persönlich zeigen und erläutern.
>[Mythos Puch: Round Table #1|Kunst_und_Kultur/Volkskultur_und_Mythen/puch_table01] (Startseite)

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