[{Image src='rauschen15.jpg' align='right' width='300' caption='Autorin Gina Cox-Moore.' height='450'}] !!!Die Grammatik des Rauschens: Gina Cox-Moore !!(Biografische Notiz) Geboren in einer nicht erwähnenswerten Kleinstadt im Südwesten Englands waren meine ersten Erfahrungen mit den Y-Chromosomen durchwachsen. Da gab es diese raue, sehr derbe Art der Annäherung, insbesondere von den etwas älteren Exemplaren, die auch schnell mal grob werden konnten, wenn es nicht so lief, wie gewünscht. Ich hatte die Wahl zwischen Zicke und Schlampe. Ich wählte Zicke, was mich auch für die verhätschelten Muttersöhnchen unattraktiv machte. Durchaus ein angenehmer Nebeneffekt, denn zum Verwöhnen bin ich nicht geboren. Übrig blieben die Nerds und sonstigen Freaks. Die waren wenigstens schräg und harmlos, aber meist auch intelligenter und vielseitiger, als es oberflächlich den Anschein hatte. Abgesehen von meiner Erstbesteigung durch den Ehe-frustrierten Inhaber des örtlichen Buchladens war da nichts, bis ich 19 wurde. Es zog mich nach Bristol. Pädagogik-Studium. Das Studium war nicht sonderlich fordernd. Ideal für hyperventilierende Upper-Class Girlies mit Mode-Faible, mich aber zog es in die Punk-Bewegung. Dort durfte ich beides sein: Zicke und Schlampe. War eine geile Zeit. Danach zurück in die Schule, diesmal auf der anderen Seite des Zaunes. Grauenhaft! War ich selbst als Schülerin auch so blöde, präpotent und abwesend gewesen? Ich wollte glauben, dass es anders gewesen war, aber ich hatte mir irgendwann meine Erinnerung an die Schulzeit aus dem Kopf gekifft. Die Schule war nicht glücklich mit mir und ich nicht glücklich mit der Schule. Minimalistischer Dienst nach völlig verblödeten, antiquierten Regeln, aber ich hatte wenig Alternativen. Ich hielt mich mit Nachhilfestunden und Gelegenheitsarbeiten über Wasser. Werbetexte, Nachrufe und so ein Mist. Das Lehrerdasein wurde einfacher, nachdem ich dem deutlich betrunkenen Schuldirektor einmal bei einem Sommerfest in der Gerätekammer vom Turnsaal eine Fellatio verpasst hatte. Einige Zeit danach entdeckte ich, dass mir Geschichten schreiben liegt und es mich in eine leichte Euphorie bringt, in eine andere Welt einzutauchen. Wird wohl an der Welt liegen, in der ich leben muss. Seltsamkeiten, Verrücktes und Abartiges gab es in dem Kaff zur Genüge, aber es lohnte nicht darüber zu schreiben. Ich kann nicht in etwas eintauchen, das mir im wirklichen Leben ohnehin gewaltig auf die Nerven geht. Eine freie Stelle in der nächsten größeren Stadt erschien mir ein Ausweg. Neue Horizonte, neue Perspektiven, neue Inspirationen. Allerdings begegnete ich vorwiegend alten Irrtümern, aber zumindest war man hier etwas weniger verschroben. Nur die Schüler blieben etwa gleich unfähig. Sollte ich tatsächlich über diese kleinkarierte Welt Geschichten verfassen? In der Erwartung, dafür mit 90+ eine Ehrenmedaille von der Stadtverwaltung in die Brust gestochen zu bekommen? Der Schulwart rettete mich! Seine Frau hatte einmal die Woche Bridge-Abend, was ich zu nutzen wusste. In seiner Kammer hatte er eine respektable Sammlung an DVDs mit Science-Fiction-Filmen, die er mir danach gerne vorführte. Das Genre hatte mich zuvor nie interessiert, doch plötzlich bekam die Sache Sinn. Die Absurditäten meiner Welt in eine völlig andere Welt zu übertragen, in der es nahezu unendlich viele Freiheitsgrade gibt! Seither schreibe ich Geschichten aus der Zukunft. Ein wunderbares Experimentierfeld mit vielen Richtungen. Als Alt-Punkerin habe ich eine gewisse Vorliebe für Cyberpunk aber ich leg es nicht so dystopisch an, wie viele andere aus dieser Ecke. >[Startseite: Die Grammatik des Rauschens|Kunst_und_Kultur/Volkskultur_und_Mythen/rauschen] (Eine Befassung mit Maschinenintelligenz und verwandten Themen) [{Metadata Suchbegriff='Gina Cox-Moore, Künstliche Intelligenz, Artificial Intelligence, Gleisdorf, Archipel, Netzkultur, Kunst Ost' Kontrolle='Nein'}] [{Image src='Wissenssammlungen/Essays/Mensch_und_Maschine/KI.wirkt.mit.500.jpg' class='image_right' width='200' height='71'}] !Kontext *[Ein Quentchen Popularkultur|Kunst_und_Kultur/Volkskultur_und_Mythen/rauschen14] (Anregende Sciene Fiction) *[„Androids' Paradise“ von Gina Cox-Moore|https://www.amazon.de/Androids-Paradise-Gina-Cox-More-ebook/dp/B0FLH7HFJL] erschien bei Darwin Happens Publishing, J. Kapeller, und hat in der Print-Ausgabe 502 Seiten.