Wir freuen uns über jede Rückmeldung. Ihre Botschaft geht vollkommen anonym nur an das Administrator Team. Danke fürs Mitmachen, das zur Verbesserung des Systems oder der Inhalte beitragen kann. ACHTUNG: Wir können an Sie nur eine Antwort senden, wenn Sie ihre Mail Adresse mitschicken, die wir sonst nicht kennen!

unbekannter Gast

Franz R. Wagner (links) und Richard Mayr.
Franz R. Wagner (links) und Richard Mayr.

Protokoll #28: Dramaturgische Momente#

(An solchen Tagen)#

von Martin Krusche

Der Text ist Abstraktion. Der Schauspieler holt dessen Inhalte in die Körperlichkeit zurück. Da nun die Stimme Klang ist, wie unsere Seele Klang ist, liegt da ein Schnittpunkt für die Musikerin.

Was immer also nun weiter passiert, öffnet das Geschehen den Erfahrungen von Kammerschauspieler Franz R. Wagner und der Pianistin Thaïs Bauer. Das war ein Angelpunkt unseres Arbeitstreffens zu „An solchen Tagen“, um den Abend des 19. Septembers vorzubereiten.

Fotograf Richard Mayr kam mit auf das Set, Künstlerin Monika Lafer, und im Forum Kloster Tontechniker Peter Fritz. Von Bauer stammt die Dramaturgie des Bühnengeschehens. Wir saßen nun über der Partitur des Abends zusammen, um Details zu klären und Konsens herzustellen.

Für mich (als dem Autor der Texte) eine luxuriöse Situation, dank derer sich aus der Knappheit meiner Gedichte etwas ganz anderes aufblättern kann, das sich überdies in einem stattlichen Saal entfalten wird. Dazu Mayrs Fotografien als die stummen Portale zu einer Welt hinter anderen Horizonten.

Thaïs Bauer und Franz R. Wagner.

Merklich, daß sich im Zusammenspiel der Beteiligten Räume nach innen und nach außen öffnen, Lebensmomente einfließen, nächste Anknüpfungspunkte entstehen. Auch etwa über Momente, wo sich Bauer und Wagner einig werden: Da, wo es um Fernweh geht, müßte das Bild im Ausklang der Musik stehen belieben, aber es fehlt ein kleiner Text, bloß Sekunden lang. Da läßt sich kein bestehendes Gedicht aus dem Buch unterbringen. Gut. Schreib ich was für diese Stelle. Eine Variante hab ich aus den vergangenen Nachtstunden schon mitgebracht:

wie steinschlag
plötzlich
das gefühl
ich sollte
hier nicht sein
sondern längst
woanders

Über andere Varianten werde ich dieser Tage noch nachdenken. Das entwickelt sich alles in einer Mischung aus Teleworking und realer sozialer Begegnung. Bezüglich des Buches haben wir übrigens gehört, daß die Seiten schon gedruckt seien und nun, bevor sie weiter verarbeitet werden können, etwas abliegen müssen, damit die Farbe durchtrocknet.

Die Präsentation#


Von links: Monika Lafer, Franz R. Wagner und Thaïs Bauer.
Von links: Monika Lafer, Franz R. Wagner und Thaïs Bauer.