[{Image src='lyrik17b1.jpg' class='image_right' width='500' caption='Chris Scheuer vor dem Gleisdorfer Zeit.Raum: „Es ist Rock & Roll!“' height='375'}] !Poiesis im Zeit.Raum !!Assoziationen von __[Martin Krusche|Kunst_und_Kultur/Volkskultur_und_Mythen/kru]__\\ \\ In einem eher wenig bekannten Song von Jimi Hendrix heißt es: ''„Hooray, I awake from yesterday / Alive, but the war is here to stay / So, my love Catherina and me / Decide to take our last walk through the noise to the sea / Not to die, but to be rebornc / Away from lands so battered and torn”. Das sind die ersten Zeilen von “1983 (A Merman I Should Turn to Be)”.'' Davon erzählte mir Graphic Novelist Chris Scheuer, als wir uns über Lemmy Kilmister unterhielten, was unausweichlich auch zu Davide Bowie und eben zu Jimi Hendrix führte. Eine Plauderei im September 2025, die auf eine markante Ereigniskette im September 1970 verweist. (Ich denke, wir werden uns mit diesem Song und mit Hendrix noch näher befassen.) Dazu fiel mir ein: Am 5. September 1970 verunglückte Rennfahrer Jochen Rindt auf dem Kurs von Monza tödlich. Er war der King of Cool meiner Bubentage, mit einer kuriosen biografischen Querverbindung nach Graz. Rindts Großmutter ist die Nachbarin meiner Großmutter Marianne gewesen und Jochen, der dort aufwuchs, als Bub eine ziemliche Düse. Rindt war bisher der einzige Formel 1 Pilot, welcher auch nach seinem Tod nicht geschlagen werden konnte und daher den F1 Weltmeistertitel postum verliehen bekam. Am 18. September 1970 verbrachte Jimi Hendrix die letzten Stunden seines Lebens im Samarkand Hotel in London. Damit erlosch eine bloß 28 Jahre alte Flamme der Musik des 20. Jahrhunderts und hinterließ Songs, die mich bis heute bewegen. [{Image src='lyrik17b2.jpg' class='image_right' width='400' caption='Jochen Rindt, zehn Jahre nach Monza. height='300' height='300' height='300' height='300' height='300'}] Ich kennen niemanden sonst, der die Gitarre in Wucht und Nuancen so gespielt hat wie Hendrix, dabei nicht nur, aber hauptsächlich mit einer Fender Stratocaster. (Auch Chris Scheuer spielt eine Strat.) Außerdem finde ich den Autor Hendrix bemerkenswert. Die beiden Männer waren gleichaltrige Zeitgenossen, Rindt am 18. April 1942 geboren, Hendrix am 27. November 1942. Scheuer und ich kamen dann in den 1950ern zur Welt. Da hatte solche Musik seine Leute schon erreicht, meine noch nicht. Es war eine Zeit der zweiwertigen Kulturdeutung: Hier Volkskultur, dort Hochkultur, dazwischen das, was von vielen etwa als „Schmutz und Schund“ abgewehrt wurde. So auch Scheuers Genre, denn Comics wurden in meiner Kindheit als „Schundhefte“ zusammengefaßt und angefochten. Das übrigens oft von Leuten, die in ihren Regalen Reader’s Digest stehen hatten, während andere Schnösel so taten, als seien Goethe, Stendhal, Tolstoi und ähnliche „Großschriftsteller“ ihre Favoriten. Der Rückblick macht deutlich, wie beunruhigend sie einen Musiker a la Hendrix hatten empfinden müssen. Mit Rindt war es etwas einfacher weil Autorennfahrer und Aviatoren spätestens ab 1909 via Medien als Quotenbringer und Helden gefeiert wurden. Weshalb 1909? Weil Bleriot damals als erster Pilot den Ärmelkanal überflog und das überlebte, was eigentlich nicht gerade einzigartig war. Auch andere Flieger hatten schon so lange in der Luft bleiben können. Aber Bleriots Flugmaschine mit dem Anzani-Motor und diese Kanalüberquerung war ein epochales Medienereignis. [{Image src='lyrik17b3.jpg' class='image_right' width='400' caption='Chris Scheuer und Jimi Hendrix“ height='300' height='300' height='300' height='300' height='300'}] Im Jahr 1909 sorgte in Graz übrigens „Der Estaric“ für Furore. So hieß das Luftschiff der „Renner-Buben“, nämlich von Alexander und Anatol Renner, die übrigens – der zweiter biografischer Schwank dieser Geschichte – Cousins meiner oben erwähnten Großmutter Marianne waren. (Ihr Vater der Fleischhauer Matthias Renner, dessen Bruder der Artist Franz Renner.) Mir scheint, wir sollten uns die letzten rund zweihundert Jahre etwas genauer anschauen. Die letzte Zeile im Hendrix-Song „1983“ lautet: ''„I can hear Atlantis full of cheer”''. >[Zurück zur Startseite|Kunst_und_Kultur/Volkskultur_und_Mythen/zeit_raum_lyrik17_lemmy] [{Metadata Suchbegriff='Chris Scheuer, Jimi Hendrix, Jochen Rindt, Lyrik, Poiesis, Zeit.Raum, Archipel Gleisdorf, Kunst Ost' Kontrolle='Nein'}] !Weiterführend *[Aviatik und Akrobatik|Kunst_und_Kultur/Volkskultur_und_Mythen/maschine001_aviatik] (Was sich rund um 1909 verdichtet hat) *[Der Estaric|Kunst_und_Kultur/Volkskultur_und_Mythen/maschine004_estaric] (Das Luftschiff der Renner-Buben) *[Chris Scheuer im Austria-Forum|Community/Zeitgenössische_Bildende_Kunst/Scheuer_Chris]