!!!ANGLO  OESTERREICHISCHE BANK

Die Geschichte einer Bank 1913

Die Anglo-Österreichische Bank in Wien wurde im Jahr 1864 mit einem Kapital von 6,000.000 Gulden gegründet. Heute besitzt die Bank, an deren Spitze gegenwärtig Präsident Charles Morawitz steht, ein Kapital von 100,000.000 Kronen und Reserven im Betrage von 27,000.000 Kronen. Die Bank hat eine Zweiganstalt in London und ein Netz von 17 Wechselstuben und 34 Filialen in der Provinz. Die Entwicklung des Institutes während der letzten Jahre zeigt die nachstehende Tabelle:




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In richtiger Erkenntnis der Bedeutung der Adria für Handel und Industrie hat die Bank im Jahr 1887 eine Filiale in Triest und im Jahr 1910 eine Filiale in Pirano errichtet. Diese Filialen entfalten bald eine intensive wirtschaftliche Tätigkeit  Zeugnis von dieser Tätigkeit geben eine Reihe von Industrieunternehmungen, die unter Mitwirkung der Anglo-Oesterreichischen Bank in den Adria Ländern ins  Leben  gerufen wurden, von denen die wichtigsten nachstehend  besprochen sind:






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Im Jahr  1893 wurde unter der Ägide der Anglo-Oesterreichischen Bank in Wien die erste Reis Schälfabrik Österreichs  als „Erste Triester Reis Schälfabrik Aktiengesellschaft“  gegründet. Ihr ursprüngliches Aktien Kapital  belief sich  auf 1,500.000 Kronen und wurde durch wiederholte Emissionen auf den heutigen Stand von 6,00.000 Kronen gebracht. Dementsprechend stieg die Erzeugung von 350.000 Meter Zentnern auf 650.000 Meter Zentnern, wobei noch die von Gesellschaft in ihrer Anlage in Cervignano aufgenommene Erzeugung von Stärke zu berücksichtigen ist. Die Gründung der heimischen Reis Schälfabriken  bedeutet eine Emanzipation vom Ausland,  da früher der  inländische Bedarf an geschältem Reis durch den Import aus dem Ausland gedeckt  werden musste.




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Die  „Ampelea“,   Destillations- und  chemische Industrie-Aktiengesellschaft  wurde im Jahr 1906  unter Mitwirkung der Filiale der Anglo-Oesterreichischen Bank  in Triest, durch Vereinigung einer Reihe von Branntwein Brennereien ins Leben  gerufen. Das  ursprüngliche Kapital betrug  1,500.000 Kronen und wurde nach zwei Jahren sehr lohnenden Betriebes  auf  3,000.000 Kronen erhöht. Die langjährige Erfahrung der Gründer  auf dem Gebiet  der Branntwein Brennerei  und der Erzeugung ihrer Nebenprodukte und das Zusammenwirken dieser  tüchtigen Fachleute ermöglichte es, die neu errichtete Fabrik Anlage  in rationellster Weise  einzurichten, so dass sie sich als ein Muster Unternehmen  darstellt. Die Wasserfrage, welche früher eine  Kalamität für Rovigno gebildet hatte, wurde in  glücklicher Weise gelöst; die Fabrik  erbaute  eine eigene , etwa drei Kilometer lange Wasserleitung, welche nicht nur den Bedarf der Fabrik deckt, sondern  es  der Gesellschaft ermöglicht, Trinkwasser, und zwar in vorzüglicher Qualität  und ist gewünschter Menge der Stadt Rovigno und anderen Etablissements abzutreten. Das Unternehmen beschäftigt sich mit der Verarbeitung von Weinrückständen (ausgepresste Weintrauben usw.) und erzeugt Branntwein und nach dessen Destillation aus den Überresten auf chemischem  Wege Weinstein saure  Materialien (Rohweinstein,  cremor tartari). Der  erzeugte Branntwein ist von vorzüglicher  Qualität und  wird in Österreich-Ungarn fast  ausschließlich an Großhändler abgesetzt. 

Im Jahr 1908 wurde  die Dalmatiner Industrie durch ein Unternehmen bereichert, dessen Emporblühen es binnen kurzem in die ersten Reihen der  Betriebe des Landes gestellt hat: Die  „Spalato“ Portland Zement Aktiengesellschaft. Das Unternehmen, dessen ursprüngliches Aktien Kapital von 2,000.000 Kronen im Wege mehrerer Neu Emissionen auf 4,000.000 Kronen erhöht wurde,  wurde von Triester und Dalmatiner Kapitalisten unter  Mitwirkung    der  Filiale  der Anglo-Oesterreichischen Bank  in Triest gegründet. Die Fabrik befindet sich  bei Salona in der Nähe von Spalato, unweit  des  Meeres  und präsentiert  sich mit seiner alle Errungenschaften  der modernen Technik ausnützenden  Anlage, als ein Standardwerk, als welches sie gelegentlich einer Besichtigung  seitens Ingenieur- und Architekten Vereine einmütig   erkannt  worden ist.  Die Gesellschaft besitzt mehrere Mergelsteinbrüche, wovon gegenwärtig nur  zwei ausgenützt werden. Diese zwei Steinbrüche stellen  eine Masse von 3,800.000 Kubikmetern dar, so dass die Gesellschaft schon durch sie allein für mehr  als sechzig Jahre mit allerbesten Material  versehen ist. Eine eigene Zentrale liefert die durch Wasserkraft erzeugte elektrische Energie (1500 HP)

Das von der Gesellschaft erzeugte Produkt ist von geradezu hervorragender Qualität  und jedenfalls den besten Marken des Kontinents ebenbürtig. Um den  stets wachsenden Lieferung Anforderungen Genüge  leisten zu können, sah sich die Gesellschaft gezwungen, eine Vergrößerung ihrer Anlagen, die bisher für  eine jährliche  Produktion von 10.000 Waggons eingerichtet waren, vorzunehmen.

In Triest bestanden bereits früher diverse Teigwaren Fabriken, doch wurde im Jahr 1909 unter Mitwirkung der Filiale der Anglo-Oesterreichischen Bank in Triest durch Vereinigung der Fabriken Pertronio & Co., und Figli di Angelo Pascutto  die  „Triester Teigwarenfabrik Aktiengesellschaft“  mit einem Kapital von 650.000 Kronen begründet. Seither rückte das Pastificio Triestino unter den Teigwarenfabriken des In- und Auslandes an die allererste Stelle.  Dementsprechend  wurde auch das Kapital  der Gesellschaft vorerst auf 1,000.000 Kronen gebracht und beträgt heute 2,200.000 Kronen. Das Produkt der Triestiner Teigwarenfabrik Aktiengesellschaft ist von hervorragender Qualität. Das  Geheimnis des Erfolges liegt vor allem in dem Umstande, dass zur Erzeugung  nur Rohmaterialien erster Güte verwendet werden, ferner dass die Fabrikation unter Berücksichtigung der letzten  Errungenschaften der modernen Technik und in der Beobachtung peinlichster Sauberkeit vor sich geht. Mit der Gründung dieses Unternehmens wurde die Triester Industrie um ein Unternehmen bereichert, welches vorbildlich zu wirken berufen ist. 

Von besonderer Bedeutung für  die  Erwerbstätigkeit der Fischervölker Istriens und Dalmatiens sind die von der Triester Filiale geleisteten, seit dem Jahr 1880 bestehenden Fabriken der ehemaligen Allgemeinen Konserven Fabrik  Gesellschaft. Diese Fabriken liegen in Isola, Grado, Rovigno, Comisa, Luka, Cherso, Verbosco, Mulla und Rogoznica. Von diesen Fabriken werden Sardinen und Makrelen  in Öl konserviert, Fleisch Konserven  und Gemüse Konserven hergestellt, Sardellen verarbeitet  usw. Die hochgeschätzten Produkte dieser für die Adria unendlich wichtigen Industrie finden ihren Absatz in der ganzen Welt.

__Quelle:__ Moderne Illustrierte Zeitung  ÖNB 

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