!!!ANNENFEST








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Einer der schönsten Festtage im alten Wien, war der 28. Juli der Annen Tag. Der Festtag der heiligen Anna. Als Feiertag wurde er wohl schon in den letzten Regierungsjahren der Kaiserin Maria Theresia abgeschafft, aber als Festtag ganz besonderer Art ließen sich ihn die Wiener nicht nehmen. Annerl, Nannerl, Nandl, Nanette;, Anette, oder Nina hießen damals Tausende Wienerinnen.

Gefeiert wurde das Annenfest  auf dem Kahlenberg seit dem Jahr 1888, dass sich  im Laufe der Jahre zu einem Wiener  Volksfest  entwickelte.

Das Annenfest ersetzte nun das berühmte Veilchenfest und die malerischen Künstlerfeste der neueren Zeit fanden  alljährlich einen riesigen Zuspruch.

Schon Tage vorher begannen die Vorbereitungen zu diesem Fest, das abwechslungsreich mit volkstümlicher Unterhaltung, so dass jeder Fremde ein Bild des frohen gemütvollen Wiener  Lebens erhalten soll. Besonderer Höhepunkt  und  Lokalereignis dieses Tages  war die Schönheitskonkurrenz. Es ist bekannt, dass man bei  dem herrlichen Fest  Wiens  den schönsten Frauen und Mädchen der Residenz begegnen wird. Das Arrangement besorgte Prof. Eduard Rabensteiner. Die Proklamierung der Siegerinnen erfolgt um 9 Uhr abends. Die Unterhaltung und Konzerte begannen um 4 Uhr  nachmittags. Die Musik besorgt die  84. Infanterie-Regiments Kapelle unter der Leitung des Kapellmeisters Johann Sitter und die  Fahrbach Kapelle  als Unterstützung, oder die Deutschmeister Kapelle, unter der Leitung Carl Michael Ziehrers. Wien die Stadt der Musik  hatte darin eine reiche Auswahl, eine unaufhaltsame Quelle all der herrlichen Töne 

Die verschiedensten Gratulation Briefe und -Karten bekam man zu kaufen. Der geschäftstüchtige Kupferstecher  und Silhouetten Schneider Hieronymus Löschenkohl  bot alljährlich neu ausgestattete  Annen Fächer  in verschiedener Größe und Ausführung zum Preis von 12  Kronen bis 6 Dukaten zum Kauf an.

Einen Tag vorher ging es in Wien  recht fröhlich zu, denn man brachte den Namenstags Kindern Ständchen und Serenaden  dar.







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[{Image src='3 preis zurückgew.png'class='image_block'height='500' caption='Frieda Trappl 3.Preis zurückgewiesen' alt='Wien' width='374' popup='false'}]
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Aber nicht nur am Kahlenberg wurden die Annas gefeiert,  viele Gaststätten würdigten den Anna Tag oder im Volksgarten wo meist auch Strauß vertreten war und zu diesem Ehrentag einen Walzer oder eine Polka   neu komponiert hatte. Der  festliche  Prater der seit Mai 1895 auf der Kaiserwiese den Vergnügungspark „Venedig in Wien“ präsentierte,  eine der ersten Themenparks der Welt, schloss sich dem Annenfest ebenfalls  gerne an. Der Wirt  „Zur Goldenen Birne“ auf der Landstraße war bekannt für seine gelungenen Annen Feste. Der Annen Keller wie er später dann genannt wurde, war ein Volksetablissement, die weiblichen Gäste waren zumeist kleine Bürgermädchen, Köchinnen, Zofen – kein Wunder also,  dass gern die männlichen oberen Zehntausend  sich dort einfanden. 

Der Andrang zum Fest auf dem Kahlenberg  war derart stark, dass die Zahnradbahn und die für diesen Zweck bereit gestellten  Pferdegespanne nicht ausreichten  und viele Festteilnehmer  den Weg zu Fuß zurücklegen mussten.  Doch die Mühe lohnte sich, denn Festes Stimmung erwartete die Ankömmlinge. Für die Tanz Lustigen fand  im  Freien ein Ball statt  und .auf einer kleinen Bühne trat die Wiener  Orpheum  Gesellschaft auf .

Die zur schönsten Anna Gewählte, durfte als ersten Preis eine goldene Remontoir-Damenuhr als Andenken nach Hause nehmen.

Den Abschluss des Festes  bildete  stets das Stuwer Feuerwerk, vom dem alle sehr begeistert waren.

Nun, was wird in der heutigen Zeit auf dem Kahlenberg gefeiert? Nichts. Denn die Namensfeste der Heiligen wurden unter den Genossen hinfällig, nur selten gibt es noch Familien die den Namenstag beachten. Es ist langweilig auf dem Kahlenberg  und in Wien geworden.




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Da ist es bei den Ungarn ganz anders. Dort gibt es das Anna Festival in Balatonfüred. Eines der ältesten Bälle des Landes der Balaton führende Anna Ball  ruft in seiner  Stimmung und Tradition das reichste Zeitalter des bürgerlichen  Ungarns, die Reformzeit  wach...

Quelle:  Neuigkeitsweltblatt  28. JUli 1931, Bilder, ANNO Österreichische Nationalbibliothek, Ungarn Werbung weitere Bilder Graupp

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