!!!BEAMTENHEIM








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Die kroatische  Insel Arbe (heute Rab) war lange Zeit eine der wichtigsten Zwischenstationen der Venezianer auf der Route nach dem Orient. Die  Pest von der Arbe im Jahr 1456 heimgesucht wurde und sie vollständig entvölkerte hatte sie sich  nie richtig erholen können.

Viele Ruinen von Klöstern von Vegetation überwuchert, herumliegende römische Altäre mit Inschriften ….so eine Schilderung aus dem Jahr 1899 … aber auch Prachtbauten aus der glanzvollen  venezianischen Zeit bieten ein höchst malerisches Bild das sich intensiviert sobald man am Ende vor dem Dom steht, dem schönsten Glockenturm Dalmatiens. Kunst und Natur harmonieren hier in schönster Einigkeit. Von der Terrasse aus mit ihrer herrlichen Aussicht auf das glitzernde Meer und den  zahlreichen Inseln. 

Im Dom wird man überrascht von dem Hochaltar, der eine kunstvolle Reliquiar enthält sowie holzgeschnitzte Chorstühle aus dem Jahr 1445, welches ihresgleichen suchen. 

Noch drei weitere Kirchen darunter die S. Justina mit einem großen Altarbild von Tizian,  befinden sich in der oberen Stadt die trotz der Ruinen Reste  den Eindruck der Wohlhabenheit macht.

Auf dem Campo  Marzo  wo man mit  einer prächtigen  Aussicht  belohnt wird erhebt sich das aufgelassene Franziskanerkloster wo im Torbogen des Altars die Wappen der berühmten  Arbeser Familien verewigt sind, auch der Kreuzgang ist noch erhalten und ein wunderschöner Garten ladet zum Spaziergang ein.

Am 8. März 1908, ein Sonntag, bekam Arbe hohen Besuch aus Wien. Bürgermeister Dr. Lueger  in Begleitung der Gemeinderäte um ein wichtiges Objekt als Jubiläumsgabe  der Stadt Wien der Ausführung  näher zu bringen.

Der Wiener Rechtsanwalt Dr Graf Ausschussmitglied des Vereines  zur wirtschaftlichen Förderung Dalmatiens hat sich nach längerer Studien und Überlegung die in Gemeinschaft mit Hofrat Schrötter  gepflogen wurden, in Anregung gebracht, dass die Gemeinde Wien ein Stück der Insel Arbe  zur Schaffung eines Erholungsheimes für die Beamten der Stadt Wien erwerben. Dr. Lueger  landete mit  seinen Begleitern in der Bucht St, Margarita die umgeben ist von den herrlichen Dumdowald eines uralten  riesigen Eichenforste von 20 Hektar  Ausdehnung. Die Erwerbung dieses Teiles der Insel, der in milder, windstiller Lage geborgen ist, ist für die Kommune Wien geplant,

Nach Begrüßung durch die Gemeindefunktionäre und Besichtigungen der Sehenswürdigkeiten folgte die Gesellschaft einer Einladung in das Haus des Apothekers Galzigna.

Zur Insel Arbe  gab es zweimal wöchentlich eine Dampferverbindung aus Fiume, von sechs Stunden  Fahrzeit.

Am 10. März 1910 stirbt Bürgermeister Dr. Karl Lueger.

Bürgermeister Dr. Weiskirchner begibt sich 1913 mit einer Kommission . auf die Insel Arbe. Die Männer der Kommission  besichtigte den der Gemeinde Wien gehörigen Grundbesitz, nämlich den Kokoschitza Wald sowie das an den Stadtwald von Arbe, den Campo Marzio, anstoßende Grundstück und entschied sich nach eingehender Besichtigung und Beratung, dem Wiener Gemeinderat den  Vorschlag zu unterbreiten, das Beamtenheim der Stadt Wien auf dem letzterwähnten Grundstück an einem in jeder Beziehung hervorragend  geeigneten Platz zu erbauen. Von diesem Platz aus genießt man einen schönen Ausblick auf das Velebitgebirge sowie über das Meer, den Hafen und die Stadt Arbe. Im Auftrag des Bürgermeisters wird das nunmehr vom Stadtbauamt auszuarbeitende Detailprojekt für das Beamtenheim schon in der allernächsten Zeit an den Gemeinderat geleitet und gleich nach der Beschlussfassung wird mit dem Bau begonnen werden, so dass schon im Sommer des nächsten Jahres das Heim für die Beamten zur Verfügung stehe.

Obwohl  eine Arbe Gesellschaft bereits gegründet, die ebenfalls Gründe und Realitäten auf der Insel erworben hatte und die sich natürlich auch kräftig für das Beamtenheim einsetzte, da sie durch den Aufenthalt vieler Wiener Beamten eine Förderung ihrer Geschäfte  erhoffte. Obgleich an dieser Arbe Gesellschaft auch Gemeinderäte und andere Gemeindefunktionäre finanziell beteiligt waren, kam es nicht zum Bau des Erholungsheimes, weil die Malaria Gefahr abschreckte und das Stadtphysikat ernste Bedenken  geltend machte. Nun  aber  scheint der Bau doch zustande zu kommen. Da Dr. Pichler über die Malaria Gefahr auf Arbe sehr gut unterrichtet ist, muss man wohl annehmen, dass  die entsprechenden Maßregeln zur  Bekämpfung der Malaria vorgesehen sind. Es  wäre aber doch gut, zur Beruhigung der Bevölkerung sie zu informieren  was geschehen wird oder  bereits geschehen ist, um die erholungsuchenden Beamten vor der drohenden Malaria zu schützen. Wenn diese Gefahr gebannt ist, dann ist die herrliche Insel der prächtigste Ort für ein Erholungsheim. Sollte das Gegenteil der Fall sein, dann könnte man  den Bau des Erholungsheimes nicht rechtfertigen.

1925 beschloss der Gemeinderat von Arbe – jetzt kroatisch Rab genannt – das vor der Bauvollendung stehende  Wiener städtische Beamtenheim von der Gemeinde Wien zu erwerben und allgemeinen Fremdenverkehrszwecken zuzuführen.

Der Beschluss ist auf ein Anbot das die Gemeinde Wien gemacht hatte, zurückzuführen, als es hier bekannt geworden war, dass die derzeitige  Wiener Gemeinde Verwaltung  infolge eines Votums aus ihren Beamtenkreisen das hiesige Eigentum nicht  mehr in Besitz zu nehmen und zu veräußern gedenke, hat die Gemeinde Arbe gegen einen freien Verkauf mit Berufung    darauf protestiert, dass seinerzeit dem Kaufvertrag eine Widmungsklausel angeschlossen worden war, der die Benützung ausdrücklich an den Zweck eines Erholungsheimes für Wiener städtische Angestellte band. In Anerkennung dieser rechtlichen Tatsache bot die Gemeinde Wien das Gebäude samt Liegenschaft der Stadt Arbe zum Kauf an. Diese beschloss nun auf den Antrag  einzugehen. Über die Kaufsumme werden noch Verhandlungen geführt werden müssen.

Das Wiener städtische Erholungsheim in Arbe wurde unter Bürgermeister  Dr. Weiskirchner im  Jahr 1914 gebaut, der Ausbruch des Ersten Weltkrieges  verhinderte die Vollendung des Baues, den nur etwa zwei Monate Arbeit von der völligen Fertigstellung trennten und der bereits ganz unter Dach verputzt und mit Fenstern versehen war. Das Gebäude mit  80 Wohnzimmer, steht auf dem schönsten Punkte von Arbe im  Hintergrund des Hafeneinganges auf einem Hügel in freier Lage weit über das Meer  und in die  grünen Täler der Insel schauend, vor sich  ein Pinienwäldchen und Gartenanlagen die terrassenförmig angelegt die auch der Gemeinde Wien gehören und bis heute gepflegt wurden, nach Westen anschließend an den berühmt gewordenen, längs der Bucht Santa Eufemia sich hinziehenden prächtigen von vielen  Parkwegen durchzogenen Stadtwald.Die Entscheidung der Gemeinde Wien, die hier sehr bedauert wird, war deshalb  dringend geworden weil sich an  dem unvollendeten Bau  verschiedene Schäden eingestellt hatten.

Quelle: Zeitungen der ÖNB, Bild Archiv Graupp

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