!!!BEIM  WAMBACHER












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Lainz, ein damals idyllischer Ort mit einer reizenden Meierei, die 1832 gegründet, und dieses Alt-Wiener Paradies von Anbeginn zu einem Lieblingsausflug  der Mitglieder des Kaiserhofes wurde. Anziehungspunkt dürfte vor allem auch der  ausgezeichnete Kaffee mit dem frischen Gebäck  der so manchen der hohen Herrschaften in Versuchung führte.

__EIN  BUCH  ERZÄHLT__

Ein altes Buch  mit vergilbten Blättern  ist voll von geschichtlichen Ereignissen einer längst versunkenen  Zeit, wehmutsvolle Erinnerungen  eröffnen sich, einstiger  Glanz leuchtet auf, ....

Eines schönen Tages  hielt vor dem Eingang der Meierei eine Hofequipage der Erzherzogin Sophie  mit dem Erzherzog Franz Karl entstiegen um beim Wambacher  ein gutes Schalerl Kaffee zu trinken, dass ihr ausgezeichnet gemundet haben musste, denn sie hat, denn sie hatte den Auftrag erteilt, dass in der kaiserlichen Kabinettskanzlei ein Buch angelegt werden soll, in dem die Besuche der kaiserlichen Familie in Lainz Tag für Tag eingetragen werden mussten. Und eben dieses Buch das im Jahr 1830 begonnen wurde, seit 1915  nichts mehr  eingetragen wurde.

Unter den prominenten Besuchern ist Anno 1836  Kaiserin Maria Luise, die Gemahlin  Napoleons I.,  und Mutter des so jung verstorbenen Herzog von Reichstadt. Nach ihrer Vertreibung aus Parmaist sie nach Wien zurückgekehrt und  dürfte bei dieser Gelegenheit vom nahen Schönbrunn einen Abstecher zum Wambacher gemacht haben.

Erzherzogin Sophie war unzählige Male hier, während die Herrschaften im Garten saßen und Kaffee tranken, haben die Kinder auf der  großen Wiese  gespielt.

1842 hat Kaiser Ferdinand mit der ganzen Familie und  Gefolge der Meierei einen Besuch abgestattet.  1849 erfolgte ein weiterer Besuch Kaiser Franz  Josephs I., der in Gesellschaft  der Erzherzöge Franz Karl und Ferdinand Max gekommen war, um sich davon zu überzeugen, ob der Kaffee beim Wambacher wirklich so gut sei, wie Frau Mama immer  behauptet.
 
Zehn Jahre später  kam Franz Joseph mit seiner schönen Gemahlin Elisabeth, die das Lokal mit Vorliebe in den frühen Morgenstunden aufsuchte, wo sie sicher war, von Neugierigen  unbelästigt zu bleiben. 

Die Kaiserin blieb ihrer Meierei immer treu, war auch mit den Kindern gekommen, oft auch nur mit einer Hofdame.

1868 ist Kronprinz Rudolf in Lainz eingekehrt. 

1870 brachte die Kaiserin ihre Schwester, die Königin von Neapel mit, der sie schon viel von dem idyllisch  gelegenen Platz erzählt  haben dürfte. 

Herr  Wambacher erzählte, wie freundlich und liebenswürdig die Kaiserin immer war, welche Einfachheit sie in jeder Hinsicht zeigte.

Erzherzog Karl Ludwig ging aber nie zum Kaffeetisch, ehe er nicht den Kuhstall besichtigt hatte. Später kam auch oft die Erzherzogin Maria Josefa mit dem kleinen Max, dem Bruder Kaiser Karls.


Die interessanteste Eintragung dürfte wohl die  vom Jahr 1894 sein, des Kaisers Franz Joseph, der Kaiserin Elisabeth und der Katharina Schratt, die eines Tages schon um 8 Uhr früh  beim Wambacher eintrafen.  Während der Kaiser nach einstündigem Aufenthalt sich in die Hofburg begeben musste, verblieb die Kaiserin mit Frau Schratt bis 15 Uhr  nachmittags in dem schönen, schattigen Garten. Dann begleitete die Kaiserin noch Frau Schratt bis gegen Hietzing. Es war dies der 567. Besuch von Mitgliedern des Kaiserhauses. Von der Beliebtheit, der sich  Franz Wambacher der Begründer der Meierei, bei Hof erfreute, möge folgendes Dokument Nachricht geben:  „Verbal-Akt, aufgenommen bei der k. k. Bezirkshauptmannschaft Hietzing am  15. April 1854. Der Herr Statthalter von Niederösterreich hat sich bestimmt gefunden, zu der Deputation, welche aus Anlass  der Vermählung  Sr. k.k. Apostolischen Majestät Höchstdemselben die Glückwünsche des Landes überbringen soll, die Bürgermeister Franz Wambacher von Lainz, Martin Ebner von Laxenburg und Johann Grill von Gaaden zu berufen. Demnach wird er angewiesen, am 23.  dieses Monats im Laufe des Vormittags bei dem Herrn Statthalter zu erscheinen. Am 27. April findet  der Empfang der Deputation statt.“

Von 1858 bis 1890 hat dessen Sohn Ferdinand das Geschäft geführt. Nach dem 1895 erfolgten Ableben der Mutter des derzeitigen Besitzers hat dieser die Leitung der Meierei übernommen. 

Charlotte Wolter, kam fast täglich von ihrer Villa nach Lainz, um sich von den beruflichen Anstrengungen zu erholen. Von einem Gast spricht  Herr Wambacher mit besonderer Liebe und Verehrung und dass ihm der mehr ans Herz gewachsen ist, als sämtliche Monarchen der ganzen Welt. Es war Frau Hansi Niese, die seit vielen Jahren zu den getreuen Stammgästen des Hauses zählte. Ist sie doch seinerzeit mit den Wambacher Mädeln in die Schule gegangen und hat  die eigenen Sprösslinge unter dem Lainzer Taubenkogel großgezogen. Die Niese und Lainz sind eigentlich untrennbare  Begriffe.

Im Krieg kam Erzherzogin Maria Theresia als „Schwester Michaela“ häufig mit einer Schar von Verwundeten oder Rekonvaleszenten  zum Kaffee  und Gugelhupf, um von ihren Leiden etwas abgelenkt zu werden.“
Damit enden die Eintragungen in diesem historischen Buch der Wambacher und es wird von ihnen  wie ein Heiligtum bewahrt.

Quelle: Aus Zeitungsberichten der ÖNB

Hinweis: Restaurant Wambacher

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