DIE LUPINE





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Die Lupine ist ebenfalls eine Pflanze die uns durch ihre Farbenvielfalt erfreut.

Sie war schon den Griechen und Römern bekannt. Den Griechen diente sie als Nahrung, nachdem sie  durch Einweichen in Meerwasser entbittert worden war. Die Römer  wiederum benützten sie  zur Gründüngung. In Deutschland wurde sie bereits im 16. Jahrhundert hie und da am Rhein angebaut und auch Friedrich der Große ordnet in einer Instruktion an die kurmärkische Kammer  1772 den Anbau des „Lupins“ an. 

Im Jahr  1810 lernte Herr von Welfen aus Magdeburg die Kultur der weißen Lupine  im südlichen Frankreich in der Nähe von Grenoble kennen. Aber erst 1840 wurde die Lupine, besonders die gelbe, im großen angebaut und 1852 deren Kultur in ganz Nord- und Mitteldeutschland verbreitet. Die Lupine liebt Böden der Sandkonstitution mit durchlässigem Untergrund.

Auf seichten Sandboden, auf welchem so wenig Früchte sonst  gedeihen, ist die Lupine von unschätzbarem Wert. Vor allem ist sie zur Gründüngung wertvoll, wozu keine Pflanze besser taugt als die gelbe Lupine, sowohl wegen ihrer Masse als auch wegen ihres hohen Gehaltes an Stickstoff. Das Lupinenheu fressen nur die Schafe, dürfen aber nicht zu viel davon  bekommen, weil sie sonst an der Lupinose erkranken. Gesäuerte Lupine hingegen wird auch vom Rindvieh sehr gern aufgenommen.

Regierungsrat  Bünau Stettin  erzielte 1882 auf derselben Fläche durch Kainitdüngung um 690 Kilo Lupinenkörner mehr  als ohne diese Düngung. Auch andere  Grundbesitzer verzeichneten  damit großen Erfolg.

Die Lupine wird nach dem  Wildt Verfahren entbittert, indem sie mit Salzsäure und dann mit Chlorkalk digeriert und darauf mit Wasser ausgewaschen wird. Der Anbau der einjährigen Lupine zur Gründüngungszwecken in der Landwirtschaft ist bekannt und war der Anlass, dass vor 32 Jahren zur Bodenverbesserung in den Fürst  Orsini-Rsenberg Waldungen probeweise die perennierende Lupine, Lupinus polyphillus Lindley, angewandt wurde. Die Versuche wurden zuerst auf mageren, mit Hungermoos bedeckten Böden, später auf den durch übermäßige Streunutzung herabgekommenen  Waldböden und schließlich auf solchen, welche durch Heidekrautgewächs  bedeckt waren, durchgeführt.

Nun eine kurze Charakterisierung der einzelnen Lupinenarten.

Die gelbe Lupine, deren Heimat Südeuropa, ist in Mittel- und Nordeuropa sehr bekannt, die nach Kette durch den Landwirt Berchardt in Groß Ballerstädt  um 1840 verbreitet  wurde.

Weniger als die gelbe und weiße ist die blaue Lupine verbreitet, deren Heimat  gleichfalls Südeuropa ist, und  die allem Anschein nach aus Spanien nach Deutschland gekommen ist.

Was für den Norden Europas, für leichtere Böden die gelbe, das ist für den Süden die bereits von den Römern geschätzte weiße Lupine, deren Heimat in Westasien und Nordafrika zu suchen ist,

Was niemand vermuten würde, Lupinen eignen sich auch für diverse Waldbewohner. Besonders die weiße Lupine, welche bei Minus 3 Grad noch durchhält und bei dichter Säung  die größte Futtermenge produziert, scheint sie für raue Gegenden die ideale Pflanze zu sein. Sie wird übrigens außer  Reh- und Rotwild  auch von Hasen gerne angenommen.

__QUELLEN:__ Wiener landw. Zeitung, 4. April 1894 S 1, 6. April 1889, S 2, Österr, Forst Zeitung  15. November 1929, S 2, Illustrierte Sport Zeitung, 7. September 1879, S 6. ANNO Österreichische Nationalbibliothek  Bild: I. Ch. Graupp


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