!!!FRIDA  SCOTTA











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Die berühmte Violinistin Frida Scotta (Künstlername) wurde am 31. März 1871 als Tochter eines Advokaten in Kopenhagen geboren. Bereits mit 5 Jahren konnte sie auf ihrer Minivioline alle gehörten Melodien  nachspielen und erregte schon damals aufrichtige Bewunderung  der Kunstfreunde. Daher bekam sie bald darauf  ihren ersten  Unterricht beim Prof.  Waldemar  Tofte. 
Ihre Fortschritte waren so großartig, dass die Eltern nichts dagegen hatten, als sie sich ganz dieser Kunst widmen wollte. Ihre vollkommene Ausbildung genoss sie anschließend  im Pariser Konservatorium wo sie bald  zur  Lieblingsschülerin des  berühmten Altmeisters L. Massart   und des ausgezeichneten Prof. H. Berthelier  sie  nach zweijährigen intensiven  Studium   einstimmig mit dem ersten Preis gekrönt wurde. Nach der Schlussprüfung gab die junge Virtuosin im Konservatoriums Konzert   mit  der Fantasie  „Appassionata“  von  Vieuxtemps  eine  Probe ihres Könnens. Das so großartig ausfiel dass ein Kritiker im Figaro  ihren Vortrag  als eine  Meisterleistung bezeichnete, mit der man  in der gesamten musikalischen  Welt  Sensation  erregen müsse. 

__KARRIERE__

Nach diesen rauschenden Ovationen in  der Weltstadt Paris begab sich die so Gefeierte zurück nach Kopenhagen um in einem philharmonischen Konzert dieselbe Sensation  mit ihrem wunderbaren Spiel zu wiederholen. Alle Zeitungen Kopenhagen  waren voll des Lobes und überboten sich förmlich mit ihren Kritiken und rühmten  besonders  ihre tiefe  Gefühlswärme und durchgeistigte Auffassung bei klassischen und  ihr Temperament,  vollendete Technik beim Vortrag moderner  Kompositionen.

Von ihrer Heimatstadt Kopenhagen aus  unternahm die junge Künstlerin ihren ersten größeren Konzert-Ausflug nach Skandinavien und gleich darauf nach Deutschland, wo sie zuerst in Berlin, gleichfalls mit sensationellem  Erfolg spielte und als  Violin-Virtuosin ersten Ranges gerühmt zu werden. 

Nach diesen Triumphen fand sie erst den Mut sich in die Weltstadt der Musik   zu wagen.  In Wien harrte ihrer ein Musik verwöhntes Publikum und  äußerst strenge Kritiker.
Die beiden Konzerte fanden im  Bösendorfer Saal des Liechtenstein Palais in der Herrengasse  am  19. und  26. Februar 1892 statt. Dieser Konzertsaal, der vielen Berühmtheiten zum Ruhm verholfen hatte. musste  dem ersten Hochhaus Wiens weichen. 
Frida Scotta  bestand die Feuerprobe auf glänzendster Weise, wie man es von einem Genie erwarten durfte.

__KRITIKEN__

W.v. St. schreibt: „Wieder ein neuer Stern am Kunsthimmel aber von so intensivem Glanz, dass  er alles überstrahlt. In dem letzthin  am 19. Februar bei Bösendorfer statt gehabten Konzert  der Violin-Virtuosin Frida Skotta lernten wir eine Geigerin  kennen, die die deutsche Gründlichkeit mit dem Pariser Elan verbindet, die Art wie sie den letzten Satz des Mendelssohn Konzertes  spielte, an Sarasate. Dieselbe Leichtigkeit im Bogen, dieselbe Süßigkeit des Tons. Den Glanzpunkt  des Konzerts bildete die Mazurka von Zarzicky und die Zigeunerweisen von Sarasate, welche die geniale Künstlerin mit geradeu dämonischer  Glut vortrug...“

Wiener Allgemeine Zeitung: „Der Konzerthimmel war in dieser Saison buchstäblich   voller Geigen.  Aber den größten Erfolg hatte die Dänin Frida Scotta...“

Wiener Sonn- und Montags-Zeitung: „... eine schöne und interessante  Erscheinung aus Kopenhagen , verdient nicht nur gesehen sondern auch gehört zu werden....ihre Technik sicher und gediegen....ihre Leistungen fanden einhelligen Beifall...“

Neue Freie Presse: „.. eine für Wien neue Erscheinung hat in ihrem ersten Konzert einen ungewöhnlichen Erfolg erzielt....“

Fremdenblatt:  „Im Bösendorfer Saal gab es am Freitag eine Sensation....und lernte eine Künstlerin allerersten Ranges kennen. Verblüffende Technik, großer edler Ton, genialer Vortrag und eine überaus sympathische  Erscheinung ….in Zigeunerweisen das ganze Brillantfeuerwerk ihrer Virtuosität aufsprühen ließ. Der Beifall war enthusiastisch und die Künstlerin musste ihr so lange durch Zugaben beschwören bis eine Saite ihrer Stradivari Geige sprang...“

Bei ihren Konzertreisen war Deutschland stets  ein Hauptziel, besonders Berlin, München, Mainz, Baden-Baden waren wichtige und zumeist jährlich aufgesuchte Konzertorte. Regelmäßig trat sie auch in Wien und in Kopenhagen auf. In Großbritannien galt ihr Besuch London, später nahm sie Glasgow und Oxford in ihr Konzertprogramm auf.

__EHE__

Während ihrer zahlreichen Reisen nach Deutschland hatte sie den berühmten Maler Friedrich August von Kaulbach kennen gelernt. Die Hochzeit fand 1897 statt. Die Isarstadt wurde zum  ständigen Wohnsitz erkoren, da Kaulbach Mitglied der Münchner  Kunstwelt war. Doch im  Landhaus in Ohlstadt bei Murnau hielten sie sich oft über Monate auf.

Das Ehepaar Kaulbach wurden mit drei Töchter beglückt die von ihrer berühmten Mutter Geigenunterricht bekamen. Da die  Töchter später  ein anderes Instrument  wählten  entstand dadurch  ein komplettes Streichquartett, die auch  daheim vor Gästen aufspielten. Aus der Münchner Kunst- und Musikszene waren des öfteren Kammermusik Freunde  zugegen, die sich harmonisch in ihre Musikabende einfügten. Freundschaftliche Beziehungen herrschten aber auch zu anderen Menschen aus der Musikwelt und das Ehepaar von Kaulbach war  in der Vielfalt der Münchner Gesellschaft  bestens  integriert.

Nachdem Friedrich August von Kaulbach 1920 verstorben war, zog sich seine Witwe immer  öfter aus dem gesellschaftlichen Leben  Münchens zurück, verbrachte  ihre Zeit  ab nun mit Vorliebe auf dem Landsitz in Ohlstadt wo sie am 29. April 1948 verstarb.

Quelle: Österr. Musik und Theater Zeitung, und Instrumentalistinnen  Lexikon


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