!!!JOSEF WÜNSCH




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Josef Wünsch war 73jährig  am 19. Mai 1916 nach kurzer Krankheit aus dem Leben geschieden. Sein Tod hatte in weiten Kreisen, die seinen vielfältigen Interessen entsprachen, überrascht, bewegt und erschüttert. Besonders der Wiener Altertums-Verein, der dem Dahingegangenen, der als Generalsekretär dem Verein zur Verfügung stand, viel zu verdanken  hatten, waren besonders tief betroffen. Er war Ritter des Franz Josephs Ordens  und des Königlichen preußischen Kronenordens  3. Klasse.

Wünsch wurde  am 30. Mai  1843  in  Prag geboren, besuchte das Gymnasium und trat anschließend in das Großhandlungshaus seines Großvaters Anton Pietschmann  in Prag ein, das er nach dem Tod des Vaters  übernahm.

1875 kam Wünsch nach Wien wo er in die Brauerei seines Schwiegervaters C. W. Schwarz eintrat, die sich in Währing befand und dort   bis zu deren  Verkauf  1906 als  Gesellschafter  verblieb.

Er war eine sehr gefragte Persönlichkeit und so fungierte  er als Vizepräsident  des Österreichischen  Brauerbundes,  und Präsident des Zentralverbandes der Brauerei-Industriellen, mit  anderen ehrenvollen Aufgaben und Vereinigungen dieser Industrie. 

Auch im öffentlichen Leben spielte Wünsch eine Rolle. Von 1879  bis zur Einverleibung der Vororte im Gemeindeausschuss, und Gemeinderat von Währing,dann Gemeinderat der Stadt Wien 1891  bis zur Auflösung der Gemeindevertretung im Jahr 1895.

Beim Brauertag 1892  übernahm Wünsch zur vorgerückten Stunde das Referat über die damals in Aussicht   befindlichen Reform der  Erwerbssteuer, von der die Brauer sehr getroffen gewesen waren. Hier zeigte er sich wieder als Fachmann und unterzog  dem Regierungsentwurf, einer scharfen Kritik, wies die Härten  der Gesetzesvorlage an Hand  von Ziffern und Vergleichen nach und beantragte, eine Resolution an die Regierung  zu leiten, die vollinhaltlich akzeptiert wurde. Nach dieser Leistung wurde er sogar in  das Gründerkomitee gewählt.  

Allen war bewusst   was sie ihm alles zu verdanken hatten, ob  es bei der Generalversammlung oder  bei den hervorragenden Beratungen der Enquete, welche wegen Einführung der Malzsteuer in Österreich-Ungarn tagte, teilgenommen und  hier Anregungen, sowie praktische Vorschläge als ein  umsichtiger, weitblickender, verantwortungsvoller Mensch, dem das Wohl der Brauindustrie von großer Wichtigkeit war.

Josef Wünsch war ein Mann von seltener Qualität auf den man stolz sein konnte.

Der Allgemeinheit dienenden Unternehmungen konnten stets mit seiner Unterstützung rechnen und seiner sicher sein.

Dazu bot  sich ihm  ein neuer Kreis von wissenschaftlichen und künstlerischen Interessen,  diesen seine ganze  Zuneigung und  Hingabe galt. Als Sammler dieser Gebiete hatte er sich nach und nach  erstaunliche Sachkenntnisse angeeignet. Vor allem liebte er Holzschnitte von den Anfängen bis ins Jahr  1860, vor allem deutschen und niederländischen Holzschnitt des XV., und XVI. Diese Sammlung war bedeutend  und die Deutsche  Buchausstellung in Leipzig 1914  bekam für die Ausstellung wertvolle Stücke geliefert; ferner Viennensia, Blätter  verschiedenster Art zur Geschichte und Kulturgeschichte der Stadt Wien, auch auf  Währing wurde nicht vergessen. Auch als  Wiener Medaillensammler  hatte er es so weit gebracht, dass Wünsch darüber  literarische  Aufzeichnungen  vollbrachte.

Darüber hinaus galt sein Interesse vor  allem  Neuen, ob  Kunst oder Wissenschaft , er war für alles Wertvolle  sehr empfänglich so  pflegte er Verbindungen  zu Österreichischen Ex-libris Gesellschaft, der Österreichischen  Gesellschaft für Münz- und Medaillenkunde, und  der Vereinigung Österreichischer Kunstfreunde. Doch der einzige der ihm wirklich nahe stand war bestimmt vor allem der Altertums-Verein, so war er  ab 1902 deren Geschäftsleiter in einer Zeit großer Schwierigkeiten. Er war wohl der Richtige mit seiner kaufmännischen Schulung, mit seiner Gewandtheit und  Weltoffenheit konnte er so manche erfolgreiche Verbindung  herstellen die dem Altertums-Verein   von Nutzen sein  konnte.

Im  März 1894  verlobte sich  die Tochter von Josef Wünsch, Lina  mit Herrn I. U.  Dr. Anton  Janiczek, Konzipienten der k. k. Staatsbahnen.

Im Jänner 1916 fand eine Wohltätigkeitsakademie  zu Gunsten des Invalidenfondes vom Roten Kreuz in Znaim statt und stand unter dem Protektorat der Oberstensgemahlin Desiree Mayer statt, ihr zur Rechten Frau Prof. Ghitta Wünsch, die sich als ausgezeichnete Tanzkünstlerin  zur Geltung brachte

Mit Josef Wünsch schied eine Persönlichkeit aus dem Leben, der dank seiner gediegenen Kenntnisse und seiner vortrefflichen Charaktereigenschaften der größten Wertschätzung und herzlichsten Sympathien erfreute. 

Das  Begräbnis fand am 21. Mai auf dem Grinzinger Friedhof unter großer Beteiligung statt.

__QUELLEN:__  Gambrinus  15. Juni  1894, S 2,  Bild, Böhmische Bierbrauer Zeitung, 30. Mai 1916, S 7, Wiener Geschichtsblätter  1916,  H 6-7, S 1, ANNO Österreichische Nationalbibliothek

  
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