!!!LIL  DAGOVER





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1931 war es für die am 30. September 1887 in Madiun Java geborene Lil Dagover wieder so weit Habsburgs Thron zu besteigen. Nach „Maria Theresia“  verkörperte sie nun  „Elisabeth von Österreich“, und einige Szenen die nicht im Atelier sondern vor echten historischen Hintergrund gedreht werden sollten, führten die Dagover in der Vorwoche nach Wien.

Wie bekannt galt die Kaiserin damals als die schönste Frau auf dem Thron. Zeitgenössische  Porträts und Fotos zeugen dafür, und es gibt noch viele Leute die sie erlebt hatten. Aber was sind  all die Gemälde und  die 
edelsten Marmorstatuen gegen das lebendige  Ebenbild, das da im Biedermeierkrinoline und Florentinerhut  unter den blühenden Kastanien der Schönbrunner Allee hinschreitet. Diese Frau sieht einfach märchenhaft aus. Man möchte schon  nicht mehr „Eure Majestät“, - man möchte „Frau Königin“  zu ihr sagen.

Auf dem Fahrdamm rollt eine Hofequipage vorüber. Zwei Damen sitzen darin. Ach, sie werden von ihrer Begegnung mit der Kaiserin  sicherlich der Erzherzogin Sophie berichten, die eine gar gestrenge Schwiegermutter gewesen sein und die eigenwilligen Eskapaden der jungen Kaiserin mit Hausarrest bestraft haben soll...

Begreiflicher Weise erweckt die Szene, die von dem ganzen Betrieb einer Filmaufnahme begleitet ist, unter den Spaziergängern, die der sonnige Frühlingstag nach Schönbrunn gelockt hat, einiges Aufsehen, und Lil Dagover flüchtet in einer Drehpause in ein geschlossenes Auto.  Nun konnte Kete Wilheim  einiges über Lil Dagover erfahren.

„Denken Sie“,  sagt die Dagover, „ich habe voraus geahnt, dass ich diese Rolle einmal spielen werde. Ich las vor ein paar Jahren ein sehr interessantes Buch  das die Persönlichkeit und das Leben der Kaiserin Elisabeth schilderte. Und ich wurde von dem ungewöhnlichen Charakter und dem schweren Schicksal dieser Frau so gefesselt, dass mich der Gedanke daran noch lange beschäftigte. Ich sprach mit meinem Mann viel darüber, und obgleich ich damals gar keinen Anhaltspunkt  für eine solche Prophezeiung hatte, sagte ich: „Du wirst sehen, - die Rolle der Kaiserin Elisabeth spiele ich noch einmal...“



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Sie haben diese seltsamen Zusammenhänge im Leben sicherlich auch schon oft  beobachtet, seit dieser ersten Begegnung fand ich immer wieder neue Fäden, an die mein Interesse für diese unglückliche und tausendfach missverstadene Frau anknüpfen konnte. Ich begegnete durch Zufall Menschen, die die Kaiserin persönlich gekannt hatten und mir prägnante Züge ihres Wesens schilderten. Es fielen mir Bücher und alte Zeitungen in die Hände, aus denen ich Weiteres erfuhr. Und als mir nun vor einigen Wochen die Rolle wirklich  angeboten wurde, war ich eigentlich schon völlig vertraut mit ihr, und wie Sie sich denken können, für ihre Gestaltung Feuer und Flamme.

Es ist kaum zu glauben, aber diese Rolle erforderte gar kein Rückversenken in die Mentalität eines vergangenen Jahrhunderts. Das Verblüffendste an der Persönlichkeit  dieser außerordentlichen Frau ist nämlich ihre unglaubliche Modernität im Sinne der heutigen Zeit. Es war ihre Tragik, dass mindestens um fünfzig Jahre zu früh zur Welt kam und darum in ihrer Epoche isoliert und unverstanden blieb.

Bedenken Sie doch nur, dass sie schon zu einer Zeit, da das „Mollige“ noch als  ausschließliches Schönheitsideal  galt, alles daransetzte, die schlanke Grazie ihres Körpers  zu behalten. Für uns heutige Frauen hat die ärztliche Wissenschaft ernste Forschungen angestellt und genaue Methoden ausgearbeitet, die wir nur zu befolgen brauchen. Jedes Magazin, das wir aufschlagen, informiert uns über Körpersport und richtige Diät. Die Kaiserin hat die Wege zu „Kraft und Schönheit“ ganz allein gesucht und gefunden. Sie betrieb regelrechte Gymnastik, was damals einfach „shoking“ war und muss sogar schon eine Ahnung von „Vitaminen“  gehabt haben, denn sie lebte nach einem selbst entworfenen Küchenzettel. Sie liebte Licht und Luft zu einer Zeit, da man sich hinter herabgelassenen Jalousien und großen Schirmen ängstlich vor der Sonne vermag und wie ich höre, hat sie es nach langen Kämpfen durchgesetzt, ein Badezimmer zu bekommen, das erste, das überhaupt in der kaiserlichen Burg eingerichtet wurde.




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Alle diese Neigungen standen wohl im Zusammenhang mit ihrer Verehrung für die griechische Antike, die wiederum ihrer verfeinerten, kunstsinnigen, allem Schönen zugewandten Seele entsprang.

Sie ist ein ganzes Leben gegen den Strom geschwommen, um ihre fortschrittlichen Ideen und Überzeugungen zu behaupten. Sie war eine starke Frau. Aber nicht stark genug, um gegen den eisernen Widerstand und das starre Unverständnis aufzukommen, die ihr von allen Seiten entgegengesetzt wurden. So ist sie daran zerbrochen.

Die Gestalt der Elisabeth von Österreich ist keine konventionelle, historische Figur. Ich bedauere es ehrlich, dass man in einen Film von zweistündiger Spieldauer nur einen Teil von den Reichtum, von dem Licht und Schatten dieser Persönlichkeit einfangen und vieles nur andeuten konnte. Umfasst doch die Handlung einen Zeitraum von beinahe vierzig Jahren  von der Geburt den Kronprinzen bis zum Tod der Kaiserin.

Vor meiner Ermordung ist mir, ehrlich gestanden,  ein wenig  bange. Wir drehen sie nächste Woche in Genf, genau an dem Ort, an dem das Attentat verübt wurde. Das wird ein Aufsehen geben! Einfache Passagen auf offener Straße zu spielen, macht mir ja nichts aus, aber so coram publico ermordet zu werden.,,,“

Um Lil Dagover von dieser grausigen Vorstellung abzubringen, lenke ich das Gespräch auf ihr bevorstehendes Amerika Engagement und konstatiere, dass es für ihre große Verehrerschar recht traurig sei, sie an Hollywood zu verlieren, wo sie notabene in amerikanischen Filmen spielen werde, die voraussichtlich niemals nach Europa kommen.

„Achm das ist nicht so schlimm“, sagt Lil Dagover, „Das Gastspiel dauert ja nur drei Monate, ich reise im  August und bin anfangs November wieder da. Und es ist natürlich ein sehr interessantes Experiment für mich einmal  in einem fremdsprachigen Film zu spielen. Außerdem scheint es bei der Firma Warner Bros., nur lauter nette Menschen zu geben. Alle geschäftlichen Abmachungen werden mit so gewinnenden persönlichen Höflichkeiten verbrämt, So enthielt beispielsweise der Engagementbrief den entzückenden Passus, man hoffe, dass ich  mich „in our big family“ recht wohl und daheim fühlen werde. Es isr vielleicht  nur eine liebenswürdige Redensart, aber man wird doch davon angenehm berührt.

Mein erster amerikanischer Film. Er führt den Titel  „I spy“ Ich werde also wieder einmal spionieren...“
 
Mitten in die amerikanischen Pläne hinein öffnet sich der Wagenschlag, Regisseur Trotz lässt bitten.

Eine Minute später steht Elisabeth von Österreich wieder unter  blühenden Kastanien in der Sonnen überflutenden Schloss Allee. Und alle Majestät  der Schönheit  ist um sie....

Lil Dagover war bekanntlich eine begeisterte Anhängerin der Aviatik und legte auch in Europa die meisten ihrer Reisen im Flugzeug zurück. In Amerika, wo jede Passion und sportliche Courage sogleich zu Rekordleistungen angefacht wird, hatte  man nun  die Künstlerin  während ihres Filmgastspieles zu einer Flugreise veranlasst um die Darstellerin den Amerikanern vorzustellen. Diese Reise war für zwei Wochen anberaumt und wurden in  dreißigtausend Flugmeilen zurück gelegt. Dagover besuchte in dieser Zeit dreißig Städte, gab hunderte  von Interviews in einem fehlerfreien Englisch, das allgemein bestaunt wurde, lächelte in zahllose Fotokameras und schüttelte tausende von Händen. Ihr zu Ehren wurde Banketts gegeben.






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Das dicht gedrängte Programm war mit großen Strapazen verbunden und nicht ohne Zwischenfälle. Nicht weniger als drei der fünfundzwanzig verschiedenen Flugzeuge, die Lil Dagover an Bord hatten, gerieten in gefährliche Situationen  und mussten notlanden.

Der erste Unfall ereignete sich über dem Flugfeld von Washington, nach dem Start, begannen die Motoren mit seltsamen Klang zu rattern  und die Maschine begann sich im Kreis zu drehen. Nur mit Mühe konnte der Pilot eine Notlandung vollbringen. Alle Passagiere stiegen in eine andere Maschine um. In der Nähe von Pittsburg beim  Überflug des Alleghani Gebirges geriet das Flugzeug in einen furchtbaren Gewittersturm, und das Flugzeug drohte  an die Felsen geschleudert zu werden. Wieder gelang dem Piloten eine Notlandung.

Nur einige Tage später ereignete sich der dritte Zwischenfall, fünfundzwanzig Meilen von Indianapolis wurde plötzlich  am Horizont eine  enorme schwarze  Wolkenwand die sich rasend schnell näherte. Es war einer der berüchtigten Mittelwest Orkane. Der Pilot erkannte die Gefahr und wollte dem Unheil entkommen, doch alsbald befanden sie sich in Dunkelheit und  das Flugzeug stoßweise  herumgewirbelt, alle Passagiere wurden zu Boden geschleudert und umhergerollt. Das Flugzeug stürzte und stürzte endlich aus dem Sturmchaos in das helle Licht der Sonne auf ein Stoppelfeld. Lil Dagover  musste wie die anderen Passagiere  zu Fuß zum nächsten Farmer wandern, und warten bis der Schaden an der Maschine behoben war. Als sie verspätet in Pittsburg ankamen musste Lil Dagover in den Abendblättern ihre Todesnachricht lesen. Trotz dieser unliebsamen Zwischenfälle verlor Dagover keineswegs den Mut weiter mit dem Flugzeug unterwegs zu sein.

Wie war Lil Dagover überhaupt  zum Film gekommen? Ihrer Meinung nach eine ganz komische Geschichte.

Ich ging eines Tages  in Weimar, wo ich mich mit   siebzehn Jahren mit meinem ersten Gatten, dem Schauspieler Fritz Daghofer, verheiratet hatte, auf der Straße und da sprach mich ein fremder Herr an. Er stellte sich als Regisseur X. Y., vor. Aber erstens man versteht niemals  den Namen eines Menschen der sich vorstellt, und zweitens glaubte ich natürlich, er suche nur einen Anknüpfungspunkt. Er ließ sich durch mein abweisendes Benehmen nicht stören, sagte, dass er der Meinung sei, ich würde mich für den Film außerordentlich eignen und fragte, ob ich denn keine Lust hätte, es damit zu versuchen.


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Ich bat ihn mich nicht zu belästigen und ging auf die andere Straßenseite hinüber..

Am Abend besuchte ich mit meinem Mann den Künstlerball. Und wer kommt da plötzlich mit ausgebreiteten Armen auf mich zu? Der fremde Herr von der Straße. „Na so eine Keckheit!“ denke ich und nehme eine entsprechende Haltung an. Aber da  ist der Unbekannte mit dem Ausruf „Servus Fritz, na so eine Überraschung“ auch schon meinem Mann um den Hals gefallen. 

Der Fremde war Regisseur Robert  Wiene und er erzählte von seinem Erlebnis mit Lil .Doch auch ihr Mann wollte nichts davon wissen und verbat seinem Freund seiner Frau solche Grillen in den Kopf zu setzen. Doch es war zu spät Lil sandte einige Fotos an Wiene. Nach Wochen kam ein Telegramm, dass sie nach Berlin kommen sollte, der Vertrag wurde perfekt. Sie spielte zuerst kleine Rollen, doch dann kam der Caligari Film....

1932 hieß es in einer Filmzeitung „Lil Dagover wird wieder Kaiserin“. Direktor Marischka hatte Lil Dagover, die schönste aller Filmköniginnen eingeladen, in der neuen Kalman Operette  „Der Teufelsreiter“ dieser historischen Persönlichkeit (Kaiserin Maria Anna) zum ersten Mal auf der Bühne Gestalt zu geben. Das war für Lil Dagover bereits die sechste Kaiserin Rolle.

Nach einer nächtlichen und  schlaflosen Eisenbahnfahrt kaum in Wien eingetroffen, wurde Dagover auch schon ins Kostümatelier geleitet, um die wahrhaft königlichen Gewänder zu probieren, die sie in dieser Rolle trägt. Und gleich darauf  begannen die Bühnenproben, die von Morgen bis zum Abend dauern. Publikum sammelt sich an, und wollte von Dagover in Audienz empfangen werden.

Die Reporterin darf zu ihr ins Auto steigen in dem sich Dagover  zur 200.  Aufführung des „Weißen Rössl“ begibt zu der  festlichen Vorstellung sie eingeladen wurde.  Sie war ganz in Weiß gehüllt, die Amerikaner  nannten sie „The white Lady“. Während der Fahrt die wegen des herrschenden Glatteis hatte die Reporterin Gelegenheit  mit Dagover über  die Amerika Reise zu sprechen. Es sollte eine neuerliche Amerika Reise folgen. Inzwischen war sie in Rom und Neapel gewesen wo der Elisabeth Film aufgeführt wurde, eben wollte die Künstlerin, von der echt südlichen Begeisterung und Herzlichkeit erzählen, mit der sie vom Publikum aufgenommen wurde, als das Auto am Ziel angekommen war.

Schönheit ist Reichtum, Schönheit ist Macht!.

Die schönen Frauen des Films sind  vielfach  reich geworden und das Filmbild hat ihnen Macht über  Millionen von Menschen verliehen. Und wahrhaft schön und dabei  Persönlichkeiten, Menschen von geistigem Format und seelischer Wertgröße sind die wenigsten  unter  ihnen. Von einer ist es aber gewiss, dass sie diese herrlichsten Gaben alle in sich vereint: Lil Dagover. Schönheit ist im allgemeinen ein subjektiv entscheidender Begriff. Und selten lassen Menschen das Schöne einstimmig als schön gelten.

Sie hat schon mit ihrem  ersten Auftreten auf der Sprechbühne, nach Erfolgen im Stummfilm, denen sich unterdessen jene im Tonfilm zugesellt haben, vor drei Jahren im Theater in der Josefstadt den Beweis dafür erbracht, dass sie eine Darstellerin von höchster Intelligenz und von überragender Begabung ist. Als Kaiserin Carolina   Mittelpunkt einer Operette, dominiert sie  mit der reifen Kunst ihrer Darstellung, bestrickt sie mit ihrem Wesen, bannt sie aller Blicke mit der märchenhaften Pracht ihrer Erscheinung! Man feierte Lil Dagover wie eine Monarchin, eine aber, die man nicht nur achtet sondern auch aufrichtig  liebt. Es ist ein Triumph, den Lil Dagover feiert! Hubert Marischka, der wirklich geniale Meister der Operetteninszenierung, hat den glücklichsten Griff getan, indem er die Rolle mit  Lil Dagover besetzte  und sich schönste und gefeierte Frau des Films als Hauptdarstellerin für seine Bühne sicherte. Marischka selbst als Teufelsreiter blendend.



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Die sichtbare Schönheit, sagte Thomas Mann einmal, vermag durch Worte nur gepriesen, nicht auch wiedergegeben zu werden. Wie sollte eine bescheidene Reporterfeder  sich unterfangen zu  schildern wie Lil Dagover aussah.

„Finden Sie es nicht unverschämt“, sagte sie allen Ernstes „dass ich schon wieder in Wien bin? Es ist ganz gegen mein Prinzip, Besuche so häufig zu wiederholen. Aber Wien ist so schön und Direktor Marischka lud mich in so netten Briefen zur Fortsetzung meines unterbrochenen Gastspieles im „Teufelsreiter“ ein, dass ich nicht widerstehen konnte. Und man lebt sich hier so schnell ein. Es scheint mir, als wäre ich gar nicht fort gewesen. Und dabei habe ich in der Zwischenzeit in Berlin doch sehr fleißig  gearbeitet. Sie wissen ja  ich spielte „Die Tänzerin von Sanssouci“. Die Rolle  hat mir viel Freude gemacht.

Wenn Lil Dagover in Wien weilte  bewohnte sie das Bassermann Zimmer, so genannt , weil Albert Bassermann, der   den  denkbar größten Wert auf absolute Ruhe legte, während seines letzten Wien Aufenthaltes beinahe alle Zimmer durchprobierte, bis er in diesem endlich den gesuchten, vollkommen Lärm freien Raum fand. So mietete auch die an Ruhe gewöhnte Künstlerin dieses Appartement. Mit war diesmal Bimba, ihre schöne persische Katzenprinzessin, die eines Nachts einen Ausflug über die Dächer der anschließenden Häuser unternahm, und ihre Herrin in furchtbaren Schrecken versetzte, um eine Wiederholung zu vermeiden  wurde  sie sofort per Flugpassagier nach Hause geschickt.

Nach Beendigung ihres Gastspiel im Theater an der Wien wollte sich Lil Dagover  in einem  österreichischen Kurort erholen.

1933 weilte Lil Dagover  inkognito in Wien, hielt sich in einem Sanatorium auf  um nach all der anstrengenden  Film- und Bühnenarbeit endlich ein wenig Ruhe zu genießen. Ihr Freizeitvergnügen waren Bücher und wieder Bücher. Doch dann entdeckte sie eine Filmanzeige in einer Zeitung den sie einst versäumt hatte, denn sie nun unbedingt sehen wollte. Sie suchte das Kino mit dem betreffenden Film auf, die Vorstellung hatte bereits begonnen, unerkannt konnte sie Platz nehmen, doch während der Vorstellung  wurde sie doch von dem Sitznachbar erkannt. Am Ende der Vorstellung  gab es einen Autogrammrummel. 

Den Jahreswechsel 1934/35 feierte die abgöttisch geliebte Künstlerin mit ihrem zweiten Mann  Georg Witt in Madeira.

Diesmal durfte Dagover die Kurfürstin  in  dem Film „Der Vogelhändler“ darstellen. Eine kleine Erholungsreise führte sie nach England 

1937 war Lil Dagover wieder heimlich in Wien und stieg in einem Ringstraßen Hotel (Bristol??)  unter dem Namen ihres Mannes ab. Inzwischen waren Filme wie „Kreuzersonate“, „Lady Windermeres Fächer“,  „Rätsel um Beate“   „Dreiklang“ gedreht worden.

 Lil Dagover  empfand immer wieder die Kostümproben sehr anstrengend, lieber 4 Stunden Nachtaufnahmen.

Dieser Dreiklang der Liebe endet nicht in Harmonie, in dieser Rolle liegt eine große Gestaltungsmöglichkeit und ein solcher Reichtum von Empfindungen mit feinsten Abstufungen wie ich ihn mir  nur wünschen, so die Dagover. Sie gehört zu jenen Frauen, bei denen sich Reife und Verstehen mit einem ewig jungen Temperament mischen. Hierin liegt vielleicht einer der Gründe, weshalb diese Frau nicht altert. Ihr Wesen ist ein Dreiklang von Schönheit, Klugheit und Güte, der seine Harmonie in sich selbst findet... so sieht es die Reporterin Erna Richter.

Nach dem Zweiten Weltkrieg fand Lil Dagover gleich wieder im Film Anschluss.    Wurde mit zahlreichen Auszeichnungen geehrt. Aus erster Ehe stammt eine Tochter die tot geschwiegen wird.
Am 23. Jänner 1980 stirbt die gefeierte Künstlerin in ihrem Heim.

__QUELLE:__   Zahlreiche Zeitungen, daraus Bildmaterial ÖNB



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