!!!MARIENWARTE


Am 19. September 1892 war Kaiserin Elisabeth aus Interlaken nachts um 0 Uhr 20 in Salzburg eingetroffen und übernachtete im Salonwagen. Das Frühstück wurde ihr vom Bahnhofsrestaurant serviert. Dann setzte sie ihre Reise nach Wels fort um ihre Tochter Marie Valerie auf Schloss Lichtenegg  zu besuchen.





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Wenn die Kaiserin oder der Kaiser Marie Valerie besuchten pflegten sie einen Spaziergang zur Marienwarte zu unternehmen.
Im Februar 1892 hatte der Verschönerungsverein Wels beschlossen auf dem von Herrn Josef und Frau Maria Ploberger unentgeltlich zur Verfügung gestellten Grund am Reinberg einen Aussichtsturm herzustellen. Dieser  Turm, der den Namen „Marienwarte“ erhielt, sollte eine Höhe von 20 Meter  erreichen und von seinen Zinnen aus  einen herrlichen Ausblick bis zu den Alpen, zum Staufen und in die Traun Ebene, zum Hausruck Wald gewähren.
Sonntag 3. Juli 1892 war bereits die Eröffnungsfeier des neuen Wahrzeichen von Wels  Umgebung, die Marienwarte. Ein damit  verbundenes Gartenfest erfreute alle Besucher.
Ab nun war der Reinberg mit seiner  nun fast 23 Meter hohen Aussichtswarte ein Hauptanziehungspunkt für alle Welser und deren Besucher. Der Verschönerungsverein hatte es verstanden schöne angenehme Spazierwege anzulegen und somit wurde  er zum beliebtesten Ausflugsziel.

Auch die Kaiserin wollte die Marienwarte sehen  und besuchte in Begleitung ihrer Tochter die Parkanlagen am Reinberg.  Bewältigten die 145 Stufen  um zur Aussichtsplattform zu gelangen. Die Aussicht die sich ihnen dann bot  war überwältigend. Hier begegneten ihr die Kinder des Buchhändlers Hermann Haas die sie mit einer Ansprache beglückte.
Bald nach dem Besuch der Kaiserin auf der Marienwarte wurde bekannt, dass sie sich in das Gedenkbuch  namentlich eingetragen hätte.
Der Wächter  der Marienwarte  war erfreut über den regen Besuch der nun auf die Aussichtswarte einsetzte.
Der Verschönerungsverein fühlte sich durch die Benützung seiner Anlagen und des von ihm erbauten Aussichtsturmes seitens Ihrer Majestät und der Erzherzogin  hochgeehrt und wird es nicht unterlassen, diese hohe Auszeichnung in seiner Geschichte zu vermerken.

Am gleichen Abend hatte die Kaiserin Wels   verlassen um nach Gödöllö  zu reisen.

Zu Beginn des Ersten Weltkrieges wurde auf der Marienwarte  eine Fliegerwache eingerichtet.

Noch eine andere  Begebenheit hatte sich auf der  Marienwarte  1914 abgespielt.
Der Ingenieur Alfred Erhard Kleeberg der bei der Maschinenfabrik Hinterschweiger in Lichtenegg angestellt war, wurde vom Chef auf eine Geschäftsreise nach Siebenbürgen geschickt um dort Geschäftsaufträge  zu erledigen. Nach dessen Erledigung sollte er so rasch wie möglich wieder nach Wels zurückkehren. Mit auf die Reise bekam er 300 Kronen. In Wien sollte er sich  nur ganz kurz aufhalten. Doch der junge Mann fiel der Versuchung anheim und verjubelte das gesamte Reisegeld. Er wagte nach Wels um Geld zu telegrafieren, obwohl dort bereits Bedenken herrschte erfüllte man seinen Wunsch. Als sein Leichtsinn bekannt wurde  musste er ohne Verzögerung nach Wels zurückkehren. Und traf am 24. Juni  um Mitternacht  dort ein. Nächsten Tag hätte er  sich vor seinen Chef rechtfertigen müssen. So suchte er das Gasthaus Stinglmayr auf, trank fünf Krügel Bier. Dann suchte er die Marienwarte auf, eilte an der verdutzten Hausmeisterin vorbei und ehe sich diese versah hörte sie einen  dumpfen Aufprall. Von der nahen Reitinger Villa  wurde der Mann beobachtet wie er auf die Brüstung stieg und sich von der Warte in die Tiefe stürzte. Der Lebensmüde erlitt einen Schädelbruch, Bruch der Wirbelsäule und mehrere Arm- und Beinbrüche. Er war sofort tot gewesen. Er hatte einige Briefe bei sich, einen Abschiedsbrief an den Chef, einen an seine Schwester der man telegrafieren sollte. An Bargeld waren nur mehr 4 Kronen vorhanden. 

In Wels gibt es noch  ein Kulturdenkmal  das mit Kaiserin Elisabeth in Verbindung gebracht wird. Der  Pavillion  im Schlosspark von Lichtenegg.
Allmählich verfiel der Pavillion und seine Umgebung, wurde zum Schandfleck von . Lichtenegg. Wie üblich man hatte für historische  Objekte wenig oder vielmehr kein Interesse. 
Die Lieblingstochter der Kaiserin Elisabeth, Marie Valerie lebte  hier von1890 bis 1895 im Schloss Lichtenegg und die Kaiserin kam immer wieder zu Besuch um stets die immer größer werdende Kinderschar zu sehen. Ihr Lieblingsaufenthalt soll der Pavillion im Park gewesen sein wo sie mit ihrer Tochter den Tee eingenommen haben.
Schludermann der das Pferdeeisenbahnmuseum führt, privat natürlich, hatte alles unternommen um den Park von Lichtenegg zu retten. 
Die Kosten für die Restauration wurden auf  250.000 Euro geschätzt.

Schüler der HTL Bau und Design hatten bei der Restauration geholfen. Sie leisteten 1600 Arbeitsstunden für den Denkmalschutz.

2013 begannen Schüler der ersten drei Schulstufen an den Wochenenden mit der Arbeit. Für die Gemeinde Wels war es ein Glücksfall dass  ihnen von dieser Seite geholfen wurde. Damit reduzierten sich die Kosten.
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2016  konnte die Arbeit als vollendet betrachtet werden und ein schmuckes Objekt  konnte im letzten Moment  noch gerettet werden.

__QUELLEN:__  Linzer Tages Post 3. Juli 1897 S 5, 16. August 1914/2, Neue Zeitung 27. Juni 1914/ S 5, ANNO Österreichische Nationalbibliothek, Bild I.Ch. Graupp


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