!!!VILLA  BERGHOF


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Lilienfeld, bekannt durch sein berühmtes ehrwürdiges Stift, inmitten einer an Naturschönheiten so reich gesegneten Landschaft, die .so manche berühmte Persönlichkeit hierher lockte. Einer der dem Zauber  dieser anmutigen Gegend erlegen war,  war der Dichter und Dramatiker   Ignaz Franz Castelli.

Als Sekretär der Landstände in Wien  wurde Castelli mit dem im Jahr 1835 zu Lilienfeld residierenden Stiftsabt   Ambros  bekannt, den er immer wieder besuchte. Bei einem dieser Besuche führte ihn der Abt auf eine Anhöhe von wo man die wunderbare Landschaft überblicken konnte.

Castelli war von diesem Anblick so geblendet, dass er  diesen Platz kaufte und im Jahr 1839 war unter der  Leitung des kunstsinnigen Stiftskämmerers Maximilians das geschmackvolle Herrenhaus mit Stall und Gärtnerwohnung vollendet. Rechts und links hatte Castelli ein Glashaus beigefügt, denn er hatte den Wunsch, zu zeigen, dass der „Berghof“ , mitten in den Voralpen gelegen, ein so geschützter Ort sei, um selbst Tropenpflanzen zur Geltung zu bringen. Tatsächlich umgab er den von bewaldeten Gebirgsketten umgebenen Berghof mit einem Paradies der seltensten Pflanzen und der einzige Ort wo der  Wein gedeiht und die herrlichsten Pfirsiche und Aprikosen reifen,

Castelli verlebte vierzehn glückliche Jahre in Lilienfeld, bis dass er den Berghof  dem bekannten Arzt und Menschenfreund Dr. Rudolf  von Vivenot verkaufte. Gegen 1500 Gäste  verzeichnete das alte berühmte Fremdenbuch Castellis am Berghof, und aus allen Kreisen, der Gesellschaft, vom Hofe angefangen, zählte Castelli seine Gäste. Fast kein berühmter Name der Jahre 1839 bis  1854, namentlich aus der Aristokratie und den Künstlerkreisen, fehlt in diesem Buch wie auch in den Korridors des Berghof, wo Castelli seine Porträtsammlung in schwarzen Rahmen anlegte, kein berühmter Zeitgenosse mit handschriftlicher Widmung fehlt.
Die Räumlichkeiten  sind in Alt Biedermeier Stil gehalten. Kollektionen von Alt Wiener Porzellan in den seltsamsten Formen vervollständigen die Erinnerung an jene Zeit, an welcher  die Wiener Porzellan Manufaktur unter Sorgenthal blühte. Castelli hat das sogenannte Rokokozimmer besonders  mit zwei lebensgroßen Bildern Schilchers Maria Theresia und Friedrich II., ausgestattet. Eine Anzahl Reiseerinnerungen Castellis. Hier befindet sich der Schreibtisch des  Herzog von Reichstadt, dessen Arzt Dr. Dominik Vivenot war. Andreas Hofers Gebetbuch und die berühmte Feder, mit welcher 1815 die heiligen Allianz von den Kaisern Franz, Alexander und König Friedrich Wilhelm zu Paris unterzeichnet wurde.


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1896 gehört der schöne Besitz Herrn Alfred  Ritter von Lindheim und dessen aus der berühmten Arztfamilie Vivenot stammende Gemahlin. Die berühmte Villa Berghof in dem gepflegten Park  gelegen, beherbergt eine ansehnliche Zahl von Kunstwerken und Denkwürdigkeiten aller Art.

Im Haus unterscheiden sich die Castelliana von dem durch die  späteren Besitzer angesammelten zahlreichen Objekten durch vollkommen selbständiges  Arrangement.

Das Castelli Zimmer bildet ein hochinteressantes, kleines Museum von Memorabilien, auf den Dichter bezüglich, Nippessachen, Möbel, Gebrauchsgegenstände, Andenken und Porträts  usw. unter letzteren besonders beachtenswert, das Brustbild des Dichters von Decker, ferner ein treffliches Ölbild, von Amerling, dessen Gegenstand Johann Strauß Vater ist.   Die Wände eines Korridors sind bis hoch hinauf  mit Porträts von Zeitgenossen Castellis, meist Lithografien  von Kriehuber. In den übrigen Appartements des Landhauses sind mit vielen interessanten Objekten der Kunst und Kunstindustrie angefüllt. Im Stiegenhaus  die Brustbilder des berühmten  venezianischen Lustspieldichters Goldoni und seiner Frau. Ein technisch sehr  bedeutendes Gemälde ist das lebensgroße Porträt einer jungen Dame, in reicher Spitzentoilette bei einem Clavicembalo. Es soll die Herzogin von Lucca sein. Auf die zahlreichen Wiener und Meissner Porzellan und anderen Kleingegenstände wird nicht näher eingegangen.

__QUELLE:__  Verschiedene Zeitungen der ÖNB, Bildmaterial I.Ch. Graupp


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