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Das Wien zur Zeit von Franz Schubert#

Von Ernst Zentner

Franz Schubert lebte von 1797 bis 1828. Er war ein österreichischer Komponist, der die Kunst des Liedes emporgehoben hatte. Aber auch bedeutende Instrumentalwerke hatte er geschaffen. Offiziell sind nahezu Tausend Werke von ihm bekannt - allerdings dürfte es trotz seines kurzen Lebens das Doppelte gewesen sein.

Franz Schubert, 1821
Franz Schubert. Porträt von Leopold Kupelwieser, 1821 - Foto: SCHUBERTcommons, Wikimedia Commons - Gemeinfrei

Geboren wurde er im Liechtental bei Wien - eine Vorstadt mit dörflichem Charakter, die damals im Land unter der Enns (Niederösterreich) lag. Seine frühe Epoche war geprägt von den Napoleonischen Kriegen. Der Wiener Kongress brachte internationales Flair an die Donau.

Als kaiserlicher Sängerknabe lernte er die Residenzstadt kennen. Damals regierte Kaiser Franz. Es war die Zeit des Biedermeier und der Zensur. Die Silhouette des Stephansdoms war weithin sichtbar, genauso der Festungscharakter der Residenz an der Donau. Im Südosten lag die Hofburg.

Der junge Schubert nahm bei Antonio Salieri Kompositionsunterricht. Die Werke Mozarts und Haydns hatten es ihm angetan. Bald kehrte er nach Liechtental zurück. Der Militärdienst interessierte ihm nicht und so wurde er Schulgehilfe seines Vaters. Kurzzeitig war er beim Grafen Johann Esterhazy in Zeléc Hausmusiklehrer. Schubert fristete sein Leben als freischaffender Komponist.

Er war umgeben von einem Freundeskreis, darunter die Dichter Mayerhofer, Grillparzer und Bauernfeld, die Maler Kupelwieser, M. v. Schwind, der Opernsänger Vogl, um nur einige zu nennen. Mit ihnen unternahm er Landpartien, nach Schloss Atzenbrugg bei Tulln, zum Heurigen oder Musikabende.

Schubertiaden fanden schon zu seinen Lebzeiten statt. In einer großen Wohnung eines bekannten Wiener Kunstmäzens fanden vielbeachtete Hauskonzerte statt. Auch Gaststätten waren dankbare Uraufführungsorte. Schuberts Bekanntheitsgrad wuchs und er hatte brauchbare Einnahmsquellen. Auch bald interessierten sich Musikverleger für sein Werk.

Nach einer überstandenen Krankheit reiste Schubert mit Vogl ins Land ob der Enns und gab Klavier- und Gesangkonzerte. Daneben besuchte er Salzburg, das Rom nördlich der Alpen.

Als Wiens größter Musiker Ludwig van Beethoven starb, war Franz Schubert einer der Sargträger zum Währinger Friedhof. Später verstarb der "Liederfürst" in Wieden bei Wien und wurde in der Nähe Beethovens bestattet. Ende des 19. Jahrhunderts wurden die Gebeine auf dem Zentralfriedhof übertragen. Franz Schubert hinterließ sieben Messen, acht Symphonien, 17 Ouvertüren, 15 Streichquartette, 22 kleine Sonaten, einige Bühnenwerke, etliche Tänze und zahllose Lieder.

Literatur

  • Otto Erich Deutsch (Hrsg.): Franz Schubert, Die Dokumente seines Lebens, 1964
  • Derselbe: Franz Schubert. Thematisches Verzeichnis seiner Werke in chronologischer Folge. Neuausgabe in deutscher Sprache bearbeitet und herausgegeben von der Editionsleitung der Neuen Schubert-Ausgabe und Werner Aderhold. Kassel u. a. 1978.
  • Walther Dürr, Andreas Krause (Hrsg.): Schubert-Handbuch. Stuttgart 1997
  • Peter Gülke: Franz Schubert und seine Zeit. Laaber 2002
  • Manfred Wagner, Franz Schubert – Werk und Leben, Verlag Holzhausen, Wien 1996

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