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Emmausgang #

Kellergasse

Am arbeitsfreien Ostermontag bieten sich Ausflüge geradezu an. Der berühmteste Osterspaziergang findet sich in Goethes "Faust I": "Vom Eise befreit sind Strom und Bäche ... Hier bin ich Mensch, hier darf ich's sein!" Die christliche Variante nennt sich Emmausgang nach der Bibelstelle von den Jüngern (Lk 24,13-35), die auf dem Weg nach Emmaus dem Auferstandenen begegnen, Jesus aber nicht erkennen. Im Weinviertel(Niederösterreich) luden die Weinbauern ihre Arbeiter in die Kellergasse ein und kredenzten ihnen roten Wein, weißes Brot und schwarzes Fleisch (Geselchtes). Damit verbindet sich der Spruch "So mancher geht eben aus und kommt schief heim". In den 1980er Jahren entdeckten Winzer im Pulkautal den Brauch wieder, wobei sie alle Gäste gratis bewirteten. Seit 2019 ist das In d'Grean gehen UNESCO-gelistet.

2024 ist der Brauch ein touristisches Angebot mit Tagesausflügen, Jungwein-Verkostungen und Riedenwanderungen.


Quellen:
Helga Maria Wolf: Das neue BrauchBuch. Wien 2000. S. 146.
Kellergassen
UNESCO
"Heute", 6.3.2024

Bild:
Kellergasse in Mailberg (Niederösterreich) um 1990. Foto: Alfred Wolf


Siehe auch:
Emmaus gehen in: Verschwundene BräucheDas Buch der untergegangenen RitualeHelga Maria WolfBrandstätter VerlagWien2015jetzt im Buch blättern