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Freizeit #

Freizeit anno dazumal, um 1900. Gemeinfrei

"Freizeit" ist ein junger Begriff. Er kam nach dem Zweiten Weltkrieg auf, bis dahin sprach man von Arbeitszeiten und Ruhezeiten. Diese waren im bäuerlichen Lebenskreis von Jahreszeiten, Wetter und unaufschiebbaren Arbeiten abhängig. Die Kirchenglocken läuteten um 18 oder 19 Uhr, Samstag um 16 Uhr den Feierabend ein. In den Städten entwickelten die Zünfte ihre eigene Zeitkultur. 

Das Kirchenjahr gab die Feiertage vor. Im Mittelalter gab es im deutschen Sprachraum rund 100 Arbeitsruhetage (Sonn- und Feiertage). Derzeit hat Österreich 13 gesetzliche Feiertage. Seit 1976 beträgt der Urlaubsanspruch vier Wochen. "Zeitwohlstand" gilt heute als Basis der Lebensqualität. 

Der Sonntag - als biblischer siebenter Tag der Woche - ein Ruhetag, an dem man zu sich kommen oder die Freizeit gemeinsam genießen kann, ist in der Non-Stop-Gesellschaft gefährdet. 1895 wurde die Sonn- und Feiertagsruhe (nur) für Industriebetriebe mit 24 Stunden gesetzlich festgelegt. Als  Ladenschlusszeit galt 1910 allgemein 20 Uhr, im Lebensmittelhandel 21 Uhr.


Quellen: 
"Kurier", 2.12.2007

Bild:
Freizeit anno dazumal. Schlittenfahrt der Clowns. Postkarte 19. Jh. Gemeinfrei


Siehe auch:
--> Essay Freizeit