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Hubertus, hl.#

Bild 'Hubertus'

Hubertus (655-727) war nach der Überlieferung der Sohn des Herzogs Bertrand von Toulouse. Er lebte als Pfalzgraf am Hof von Theoderich III. in Paris, musste aber aus dieser Position fliehen. Hubert heiratete die Prinzessin von Löwen, die bei der Geburt des ersten Sohnes, Floribert, starb. (Dieser wurde Nachfolger seines Vaters als Bischof von Lüttich - Liège). Nach dem Tod seiner Gattin zog sich Hubert von allen Ämtern zurück. Er lebte sieben Jahre als Einsiedler, ließ sich zum Priester weihen, wirkte als Glaubensbote und gilt deshalb als der "Apostel der Ardennen". Um 705 wurde er Bischof von Tongern-Maastricht, verlegte aber den Bischofssitz nach Lüttich.

Jahrhunderte später wurde die im Zusammenhang mit Eustachius bekannte Hirschlegende auf Hubertus übertragen. Ihm erschien ein weißer Hirsch mit einem leuchtenden Kreuz im Geweih, worauf die Bekehrung erfolgte.

Hubertus' Gebeine wurden am 3. November 743 erhoben. 825 kamen die Reliquien in das Kloster in Andagium, dem heutigen Saint-Hubert in den Ardennen, seit der französischen Revolution sind sie verschwunden. Das Heiligengedächtnis am 3. November, "Hubert, Bischof von Lüttich", ist ein nicht gebotener Gedenktag im Regionalkalender.

Darstellungen zeigen den Heiligen mit dem "Hubertushirsch".

Der hl. Hubert zählt zu den Heiligen Vier Marschällen (Antonius, Hubertus, Kornelius, Quirinus) und regional zu den Vierzehn Nothelfern. Er ist Patron der der Ardennen; der Drechsler, Fleischhauer, Gießer, Jäger, Jagdhunde, Kürschner, Mathematiker, Metallarbeiter, Optiker, Schützen; gegen Tollwut, Hunde- und Schlangenbiss; bei Wasserscheu.

Aktuelle Bräuche beziehen sich auf die Jagd. In den fünfziger Jahren des 20. Jahrhunderts entdeckten Jagdhornbläser und Waidmänner den Hubertustag als Termin für Jägermessen, die sie wie die Eustachiusfeiern musikalisch gestalten. Landesjagdverbände veranstalten Hubertusfeiern. Der NÖ Jagdverband, die Interessenvertretung der rund 35.400 JägerInnen Niederösterreichs, begeht am 3. November die Landeshubertusfeier mit einer gemeinsamen Messe und der traditionellen Streckenlegung. Dabei wird auf das vergangene Jagdjahr zurückgeblickt und für ein erfolgreiches Jahr gedankt. Wenn die Saison zu Ende geht, werden Ehrenzeichen (Goldener und Silberner Bruch) verliehen. Brüche sind von einem Baum oder Strauch abgebrochene Zweige, denen im jagdlichen Brauchtum vielfache Bedeutung zukommt. Im Mittelalter stand das Patronat gegen die Tollwut im Vordergrund. Daran Erkrankte ließen sich in bestimmten Kirchen, die einen "Hubertusschlüssel" besaßen, die Wunde damit ausbrennen. Gesegnetes Hubertusbrot mit dem Abdruck des Schlüssels diente als Amulett.


Quellen: 
Alle heiligen Zeiten. Lieder und Texte im Jahreskreis. Atzenbrugg 2010. S 211 f.
Alois Döring: Helige Helfer. Köln 2009. S. 203 f.
Hiltgart L. Keller: Reclams Lexikon der Heiligen und der biblischen Gestalten. Stuttgart 1970. S. 264f.
Otto Wimmer, Hartmann Melzer: Lexikon der Namen und Heiligen (Bearb. Josef Gelmi). Innsbruck 1988. S. 379f.
Helga Maria Wolf: Österreichische Feste & Bräuche im Jahreskreis. St. Pölten 2003. S. 168
Heiligenlexikon: Hubert

Bild:
Hubertushirsch als Wappen des ehemaligen Althangrundes, Wien 9. (Quelle: Austria Wiki)


Siehe auch:
Hubertusschlüssel in: Verschwundene BräucheDas Buch der untergegangenen RitualeHelga Maria WolfBrandstätter VerlagWien2015jetzt im Buch blättern