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Mauritius, hl. (Moritz)#

Hl. Mauritius, aus Wikipedia

Mauritius war nach der Überlieferung Ende des 3. Jahrhunderts Hauptmann der Thebäischen Legion, die zu einem großen Teil aus Christen bestand. Auf Befehl des Kaisers Maximian sollten die Soldaten gegen ihre christlichen Kameraden vorgehen. Als sie sich weigerten, wurde jeder Zehnte getötet ("dezimiert"). Die Verbliebenen widersetzten sich weiterhin, bis alle hingerichtet waren. Das Massaker soll zwischen 280 und 305 im Lager bei Agaunum (Wallis, Schweiz) stattgefunden haben.

Der Kult des hl. Mauritius und seiner Gefährten begann um das Jahr 380, als Bischof Theodor von Octodurum (Martinach, Schweiz) die Gebeine der Märtyrer erheben und darüber eine Kirche bauen ließ. Aus der Gedenkstätte entwickelte sich die Abtei von Saint-Maurice als Wallfahrtsort an dem man Krankenheilungen beobachtete. Der größte Förderer war im 6. Jahrhundert der Burgunderkönig Sigismund (+ 523), der 515 die Abtei Saint-Maurice gründete. Er forcierte den Kult der Thebäischen Legion. Die Merowinger, Karolinger, Ottonen, Savoyer und Habsburger folgten seinem Beispiel. 962 bestätigte der Papst das Fest. Als Reliquie verehrten die Kaiser die "heilige Lanze" (Mauritiusspeer), die sie bei Schlachten mitführten. Sie ist der älteste und bedeutendste Teil der Reichsinsignien, die sich in der Schatzkammer in der Wiener Hofburg befinden. Der Mauritiusspeer soll einen Nagel vom Kreuz Christi enthalten und im Besitz des Heiligen gewesen sein. (Datiert aber erst 8./9. Jahrhundert). Das Heiligengedächtnis wird seit dem 4. Jahrhundert (als die Legende niedergeschrieben wurde) am 22. September begangen. „Mauritius und Gefährten, Märtyrer der Thebäischen Legion“ ist ein nicht gebotener Gedenktag im Regionalkalender, in einigen Schweizer Diözesen gebotener Gedenktag bzw. Hochfest.

Darstellungen zeigen Mauritius als Ritter, mit einer Fahne, zu Fuß oder reitend,(wohl des Namens wegen) als Mohren.

Der hl. Mauritius ist der Patron der Färber, Glasmaler, Hutmacher, Kaufleute, Messerschmiede, Soldaten, Waffenschmiede, Wäscher, Weber, Weinstöcke; gegen Besessenheit, Gicht, Ohrenleiden, Pferdekrankheiten.

Im September 2017 fand in Solothurn und Saint Maurice (Schweiz) die wissenschaftliche Tagung "Auf den Spuren des heiligen Mauritius" statt. Dabei referierte der Historiker Beat Näf (Stiftung der historischen Archive der Abtei Saint-Maurice) über die Geschichte der Legende. Sie entstand ein Jahrhundert nach dem Tod der Märtyrer und gilt als ältester in der Schweiz verfasster Text. Der Kult um die Thebäische Legion begann. mit dem Burgunderkönig Sigismund Anfang des 6. Jahrhunderts. Der katholisch getaufte Sigismund, der auf die Fürsprache dieser Heiligen vertraute, stiftete das Kloster Saint-Maurice. Der Burgunderkönig hatte seinen Sohn töten lassen und wurde selbst ein Mordopfer. Seine Nachfolger förderten ebenfalls den Kult, die Klöster, die Pilgerfahrten. Auch die Merowinger, Karolinger, Ottonen, die Savoyer und Habsburger setzten auf die Verehrung der Thebäischen Legion und deren Kommandanten Mauritius. Deshalb befinden die sogenannte Heilige Lanze und das Mauritiusschwert unter den Reichsinsignien.


Quellen:
Alle heiligen Zeiten. Lieder und Texte im Jahreskreis. Atzenbrugg 2010. S. 178 f.
Hiltgart L. Keller: Reclams Lexikon der Heiligen und der biblischen Gestalten. Stuttgart 1970. S. 374
Otto Wimmer, Hartmann Melzer: Lexikon der Namen und Heiligen (Bearb. Josef Gelmi). Innsbruck 1988. S. 573 f.
Katholisches Medienzentrum, 6.9.2017
Heiligenlexikon: Mauritius
Tagung 2017, publiziert 6. 9. 2017

Bild:
Darstellung des hl. Mauritius als Ritter und Mohr, Dom St. Mauritius, Magdeburg (um 1250). Aus: Wikipedia, gemeinfrei