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Naschmarkt#

Naschmarkt

Der Naschmarkt ist mit 2,3 ha. der größte Detailmarkt Wiens. Ursprünglich befand er sich vor dem Kärntner Tor. 1774 etablierte sich vor dem Freihaus - dem damals größten Zinshaus Wiens für 1000 Bewohner mit Kirche, Theater usw. - ein kleiner Markt. Als man dieses 1786-1790 renovierte, wurden der dortige Mühlbach und der Platz reguliert. Ab 1793 durfte das mit Wagen nach Wien gebrachte Obst nur noch auf diesem Markt verkauft werden. Im Biedermeier teilte sich der Markt in mehrere Sektoren: der größte Teil war für für Obst bestimmt, ein Platz für Erdäpfel und ein weiterer für Kraut, Rüben, Landbrot und Stroh

Nahezu sprichwörtlich war die "Frau Sopherl vom Naschmarkt, eine literarische Figur, als deren Vorbilder die schlagfertigen Marktfrauen dienten.

Erst 1905 erhielt der Naschmarkt offiziell diesen Namen, über dessen Ursprung die Meinungen auseinandergehen. Die frühere Bezeichnung Aschenmarkt könnte sich von seinem Standort (beim Mistplatz vor dem Freihaus) herleiten, oder vom Asch genannten hölzernen Milcheimer. Lexers mittelhochdeutsches Taschenwörterbuch bietet weitere Möglichkeiten: Asch bedeutete demnach nicht nur Esche, sondern auch Schiff oder Schüssel, Asche die Äsche, einen Flussfisch, und Aschmann einen Küchenknecht.

Die Eröffnung des Naschmarkts erfolgte 1916, die pavillonartigen Stände stehen unter Denkmalschutz. 2010 bis 2015 wurde die Anlage saniert. Es gibt Obst, Gemüse, Gewürze, Fisch, Fleisch, Käse und Delikatessen aus aller Welt. 2024 haben die Stände am Naschmarkt an der Wienzeile zwischen Getreidemarkt und Kettenbrücke haben werktags von 6 bis 21 Uhr, samstags bis 18 Uhr geöffnet. Die Gastronomie bietet werktags bis 23 Uhr, samstags bis 21 Uhr ihre Dienste an. Samstags gibt es im "Bio-Eck" einheimische Bio-Produkte direkt von den ProduzentInnen. Außerdem gibt es seit 1977 fast jeden Samstag an der linken Wienzeile bei der Kettenbrücke den großen Wiener Flohmarkt, der von 400 Privatpersonen und Händlern beschickt wird.


Quellen: 
Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien. Wien 1993. Bd. 4/S. 348
Matthias Lexer: Mittelhochdeutsches Taschenwörterbuch. Leipzig 1885/1992. S. 9
Silvia Müller: Die Märkte… Diplomarbeit Wien 1987. S. 51
Helga Maria Wolf: Die Märkte Alt-Wiens. Wien 2006. S. 163 f.
2024

Bild: 
Der Naschmarkt. Wien um 1920. Foto: MA 59, Marktamt. Freundlicherweise für das Austria-Forum zur Verfügung gestellt


Siehe auch:
--> Heimatlexikon