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Peregrinus Laziosi (Peregrin) , hl. #

St. Peregrin

Peregrinus Laziosi wurde um 1265 als Sohn einer vornehmen und religiösen Familie in Forli (Italien) geboren. Er war sechs Jahre alt, als der Servitenorden dort ein Kloster gründete. Im Jahr 1283 lag die Stadt Forli im Krieg mit den Truppen des Papstes. Der Ordensgeneral der Serviten, Philippus Benitius (1233-1285) führte als päpstlicher Gesandter Friedensgespräche. Während einer Predigt wurde er von Peregrinus tätlich angegriffen. Der Ordensmann verließ betend die Stadt und zog keine weiteren Konsequenzen. Peregrinus folgte ihm voll Reue, bekehrte sich und trat mehr als ein Jahrzehnt später bei den Serviten ein. Um das Jahr 1300 erlitt er eine Blutvergiftung am Bein, wo sich auch ein Knochentumor entwickelt hatte. Das Bein sollte amputiert werden. In der Nacht vor der Operation hatte Peregrinus eine Vision. Der Gekreuzigte beugte sich zu ihm herab und heilte ihn. Peregrin starb 80-jährig am 1. Mai 1345.

Der Kult des hl. Peregrin begann schon zu Lebzeiten, da man ihn wegen der wunderbaren Genesung wie einen Heiligen verehrte. 1609 bestätigte Papst Paul V. die Seligsprechung, 1726 folgte die Heiligsprechung. Zentrum der Verehrung ist die Basilika des hl. Peregrin mit seinem Reliquienschrein in Forli. Peregrin zählt zu den populärsten Heiligen Italiens, Papst Paul VI. empfahl ihn als Patron der Fuß- und chronisch Kranken. Besonders verehrt man ihn in den Ordensniederlassungen. Berühmt ist die Servitenkirche in Wien 9, wo sowohl in der Peregrinikapelle als auch im Kreuzgang des Klosters Vitrinen mit lebensgroßen Nachbildungen des Heiligen stehen. Die seit 1727 bestehende Kapelle war besonders zur Zeit der traditionellen Novene (Ende April, Anfang Mai) Ziel zahlreicher Wallfahrer. Das Heiligengedächtnis, das am 4. Mai begangen wird, steht nicht im Kalender.

Zum Brauch zählen nicht nur Gottesdienst, Gebet und Votivgaben, sondern in Wien auch der Peregrinimarkt und der Genuss der Peregrinikipfel. Sie dienten der Stärkung der Wallfahrer, wurden zur Festzeit dem Kaiser, später dem Bundespräsidenten und Bürgermeister überreicht.

Darstellungen zeigen Peregrinus im schwarzen Ordenskleid der Serviten mit einem Kruzifix. Oft ist die Szene des Heilungswunders abgebildet.

Peregrinus Laziosi ist der Patron der Fußleidenden, Krebskranken, AIDS-Kranken, der Kutscher und Wöchnerinnen.

Die Servitenklöster in Österreich waren bedeutende Kultstätten, derzeit besteht eines in Niederösterreich (Mariahilfberg, Gutenstein), drei in Tirol und eines in Kärnten. Die Wiener Niederlassung wurde nach genau 370 Jahren, 2009 geschlossen. Die Erzdiözese Wien übernahm das Klostergebäude vom Orden und stellte es zunächst der Kongregation der Libanesischen Maronitischen Missionare zur Verfügung. Mit 1. September 2012 hat die Priesterbruderschaft der Missionare des hl. Karl Borromäus (FSCB) die Pfarrseelsorge übernommen.


Quellen:
Alle heiligen Zeiten. Lieder und Texte im Jahreskreis. Atzenbrugg 2010. S. 80
Pfarr-Homepage

Bild:
Kleines Andachtsbild, 19. Jahrhundert. Gemeinfrei