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Safran#

Safranernte, 15. Jh.

Das kostbarste Gewürz der Welt wird aus den getrockneten Blütennarben des echten Safrankrokus (Crocus sativus) gewonnen. Die "Kaschmirzwiebel" (wegen ihrer Herkunft) zählt zur Familie der Schwertliliengewächse. "Safran" wird vom arabischen Wort für gelb abgeleitet. Ägyptische Ärzte verwendeten ihn vor 3500 Jahren, so wie später Hippokrates. Im alten Rom streute man dem Kaiser zu Ehren Safranblüten. Künstler und Färber schätzten sie als Farbstoff. Die hauchzarten bitteren Fäden fanden zum Würzen und Färben der Speisen Verwendung, z.B. für "gelben Wein" und Backwaren. Bis heute bekannt ist der Kinderreim "Wer will guten Kuchen backen ... Safran macht den Kuchen gelb".

Um 1 kg Safran zu gewinnen, braucht man 5 kg Blütenfäden aus 150.000 Krokusblüten, die 2000 m² Anbaufläche beanspruchen. 80 % der Welternte kommen jetzt aus Spanien und dem Iran. Vom 15. bis ins 18. Jahrhundert war Niederösterreich in ganz Europa für seinen Safran berühmt. Bekannte Vorkommen waren 1409-1465 Korneuburg, 1440-1520 Klosterneuburg, 1623 Leobendorf, um 1800 Wachau und Waldviertel. 1404 vermachte ein Domherr von St. Stephan dem Domprobst ein Pfund Safran, was dem Wert einer Kuh gleichkam. Wolfgang Schmeltzl meinte 1548 über die Wiener Anbaugebiete: "Der pest Saffran in aller welt / Wechst neben traid, wein auff dem velt."


Quellen: 
Reinhard Pohanka (Hg.): Um die Wurst. Vom Essen und Trinken im Mittelalter. Wien 2005. S. 40, 59
Wolfgang Schmeltzl: Lobspruch der Stadt Wien. Wien 1548, Nachdruck 1913. S. 49 f.
Angelika Starkl: Ein Krokus im Herbst. In: Krone Bunt (o.J.)

Bild:
Safranernte (Tacuinum Sanitatis, 15. Jahrhundert) Aus Wikipedia, gemeinfrei