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Wien 19 - Döbling #

Beim Heurigen in Grinzing. Wien. Handkoloriertes Glasdiapositiv. Um 1910
Beim Heurigen in Grinzing. Wien. Handkoloriertes Glasdiapositiv. Um 1910
© MAGNO/Öst. Volkshochschularchiv

1890/92 wurden Ober- und Unterdöbling, Grinzing, Heiligenstadt, Kahlenbergerdorf, Nussdorf, Sievering, Weidling (jetzt Niederösterreich), sowie Josefsdorf zum 19. Bezirk eingemeindet. 1938 kamen Neustift am Walde und Salmannsdorf dazu. Der 19. grenzt an den 9., 17., 18., 20. (jenseits des Donaukanals) und 21. Bezirk (jenseits der Donau) und an Niederösterreich. 2015 hat Döbling eine Fläche von 2.494,4 ha und 69.999 BewohnerInnen.

Döbling wird in den ältesten Urkunden, um 1115 "Teopilic" und "Topilicha" genannt. Dies könnte mit dem Tal (Tobel) des Krottenbaches zusammenhängen. Bis zur Einwölbung 1889 trennte er Ober- und Unterdöbling. Der mittelalterliche Döblinger Hof in Oberdöbling (Hofzeile) brannte in der Zweiten Türkenbelagerung ab. Nach 1745 trat ein Barockbau an seine Stelle, der als "Maria-Theresien-Schlössel" in die Geschichte einging und von einem ausgedehnten Park umgeben war. Stiegen und Brücken verbanden Ober- und Unterdöbling. Beide Orte hatten bis um 1800 Bedeutung durch den Weinbau.

Bis in die Gegenwart von touristischem Interesse sind die "Dörfer unter dem Himmel". So bezeichnete Hilde Spiel die Heurigenorte im 19. Bezirk. Er besitzt das größte Weinbaugebiet Wiens und sechs der 13 gesetzlich definierten Heurigengebiete Wiens (Neustift/W., Sievering, Grinzing, Heiligenstadt, Nussdorf, Kahlenbergerdorf). Döbling gilt als landschaftlich und siedlungsmäßig schönster Bezirk. Er liegt am Wald- und Wiesengürtel. Dazu zählen die Wienerwaldberge, wie Cobenzl, Dreimarkstein, Hermannskogel, Kahlenberg und Leopoldsberg. Döbling hat auch Anteil an der Donau. Bei deren Regulierung 1875 entstand der Kuchelauer Hafen.

Der Neustifter Kirtag geht auf die Maria-Theresianische Zeit zurück und entfiel nur im Zweiten Weltkrieg. Wie die Chronik berichtet, zogen die Winzer von Neustift am Walde mit ihrer Krone - einer Bügelkrone aus vergoldeten Nüssen, die drehbar an einer Tragestange befestigt ist - zur Kaiserin. In einem Jahr schlechter Ernte wollten sie von ihr einen Steuernachlass erbitten. Dieser wurde ihnen gewährt und die Weinhauer versprachen, zur Erinnerung alljährlich einen Umzug mit der Hauerkrone abzuhalten.

Quellen:
Wien in Zahlen, 2015
Helga Maria Wolf: Sehnsucht nach dem Alten Wien. Wien 2014