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Zwölf#

Bild 'Zwölf'

Die Zahl zwölf erhielt ihre Bedeutung durch die Astronomie. Der Sonnenlauf im Jahreskreis führt durch zwölf Monate, denen man den Elementen entsprechend vier mal drei Tierkreiszeichen zuordnete. (Feurige Zeichen: Widder, Löwe, Schütze; wässrige Zeichen: Krebs, Skorpion, Fische; luftige Zeichen: Zwillinge, Waage, Wassermann; irdische Zeichen: Stier, Jungfrau, Steinbock). Tag und Nacht haben je zwölf Stunden. Die Griechen verehrten zwölf Gottheiten (Zeus und Hera, Poseidon und Demeter, Apollo und Artemis, Ares und Aphrodite, Hermes und Athena, Hephaistos und Hestia). Herakles vollbrachte zwölf Heldentaten. 

Die Juden sahen sich als Gemeinschaft von zwölf Stämmen, die auf die zwölf Söhne Jakobs zurückgehen. Die heilige Zahl zwölf kennzeichnet die Gesamtheit des Volkes. Dem entsprechend wählte Jesus zwölf Apostel aus. Das Lukasevangelium (Lk 6,12-16) überliefert ihre Namen: Simon-Petrus, Andreas, Jakobus, Johannes, Philippus, Bartholomäus, Matthäus, Thomas, Jakobus, Simon, Judas, Judas Iskariot. In der Johannesapokalypse ist zwölf die entscheidende Zahl, die auf die Vollkommenheit des himmlischen Jerusalem hinweist. Das apostolische Glaubensbekenntnis umfasst zwölf Artikel. 

Zwölf Uhr Mittag oder Mitternacht (Geisterstunde) scheinen für magische Handlungen und Orakel besonders geeignet. Man wollte Hexen erkennen, Schätze heben, Heilkräuter finden etc. Von besonderer Bedeutung waren die "Zwölften", die Festzeit zwischen 25. Dezember und 6. Jänner, das Dodekameron der Griechen. Es sind die zwölf Tage zwischen dem alten Mondjahr mit 354 und dem Sonnenjahr mit 366 Tagen. Die Nächte "zwischen den Jahren" gelten als Spukzeit mit Verboten (z.B. keine Wäsche hängen lassen). Man befragte Orakel und suchte mittels Räuchern Glück und Segen in Haus und Hof zu bringen und alles Böse abzuwehren.

Ein Tag, der nur einmal im Jahrhundert vorkommt, ist der 12.12.12. Sein Seltenheits- und vielleicht auch Symbolwert führte am 12. Dezember 2012 in einem "Heiratsbooom". Im Wien heirateten 76 Paare, in Salzburg 29, in Graz 17, in Linz 13, in St. Pölten und Klagenfurt je acht, in Innsbruck 6.

Vor der Einführung des Dezimalsystems im 18. und 19. Jahrhundert galten in der Wirtschaft vielfach das Dutzend (12 Stück) und sein Vielfaches als Einheit: Schock (5 x 12 = 60 St.) Groß (12 x 12 = 144 St.) Diesbezügliche Redensarten sind z.B. "Im Dutzend billiger" oder "Dutzendware" (billige Ware).


Quellen: 
Udo Becker: Lexikon der Symbole. Freiburg/Br. 1992. S. 346
Otto Betz: Das Geheimnis der Zahlen. Stuttgart 1989. S. 114 f.
Lutz Röhrich: Das große Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten. Freiburg/Br. 1992 Bd 3 / S. 1784 f.
"Österreich" 12. 12. 2012

Bild:
Philipp Schumacher: "Jesus spendet den Aposteln seinen heiligen Leib ..." Aus: Wilhelm Pichler, Katholisches Religionsbüchlein. Wien 1913