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Bucklige Welt - Bräuche im Dezember#

Advent im Dekanat Kirchschlag

Hochneukirchen, einst
Der Advent war eine strenge Fastenzeit. Alle lärmenden (lauten) Unterhaltungen waren verboten. Es wurden keine Hochzeiten gehalten.
Das Weihnachtsgeschäft begann erst kurz for dem Fest. Am Silbernen Sonntag (zwei Wochen vorher) und Goldenen Sonntag (eine Woche vorher) ging man Geschenke kaufen. Geschäftsleute bedankten sich bei Stammkunden zu Weihnachten und Neujahr mit Kalendern oder anderen Aufmerksamkeiten.
Ende des 19. Jahrhunderts waren Schulweihnachtsfeiern Anlass zur Beteilung armer Kinder. 1899 wurden in Zöbern 150 Kronen für Spenden gesammelt, in Aigen 97 Kronen

Hochneukirchen, jetzt
Im Advent finden keine Hochzeiten statt.
Die Vorweihnachtszeit ist die Zeit des Keksebackens. Gibt es Abendrot, sagt man: "Das Christkind tut für Weihnachten backen".
Kinder schreiben Briefe an das Christkind. Wenn es die Wunschliste abholt, legt es eine Kleinigkeit ins Fenster. Verwandten und Bekannten schickt man Weihnachts- und Neujahrskarten oder Briefe.
In der Vorweihnachtszeit halten viele Vereine und Firmen ihre Weihnachtsfeiern ab.
Die Gemeinde veranstaltet eine Seniorenfeier.
Anfang Dezember ist Advent um und in der Kirche, zum Abschluss kommt der Nikolaus für die Kinder.
Auf dem Kirchendachboden ist eine Krippenausstellung zu sehen.

Hollenthon, einst
Man sagte, dass "bei schönem Abend- oder Morgenrot das Christkinderl Mehlspeis' backen tut".
In der Schule gab es Weihnachtsfeiern mit Krippenspiel und Christbaum. Dabei wurden mit Spenden von Vereinen aus Wien und des Grafen Wurmbrand arme Kinder beschenkt. z.B.1905 vom Touristen- und Wanderverein "D' Almbleameln": 21 Mädchenröcke, 17 Knabenjacken, 10 Knabenunterhosen, 18 Paar Schuhe, 17 Wollmützen, 20 Kopftücher, 12 Paar Pulswärmer, 65 Paar Handschuhe, 6 Stoffrollen, Obst und Bäckerei im Wert von 300 Kronen.

Hollenthon, jetzt
Am 1. Adventsonntag lädt die KFB zu einem Pfarrkaffee ein, auch dabei kann die Weihnachtsbuchausstellung besucht werden.

Kirchschlag, jetzt
Nach dem 25. November (Katharina von Alexandrien) gibt es keine Tanzveranstaltungen mehr und es werden keine Hochzeiten und Taufen gefeiert. Mit dem Adventkranzbinden beginnen seit einigen Jahren die Firmlinge ihre Firmvorbereitung.
Am Abend des 3. Adventsonntags gestaltet die Musikschule ein Adventkonzert in der Pfarrkirche.

Krumbach, jetzt
Den Adventkalender in der Marktstraße - mit einem Fenster für jeden Tag - gestalten Schüler jährlich neu.
Bei Krippenbaukursen in der Pfarrkirche entstanden bis 2010 mehr als 200 Krippen für die Familien.

Lichtenegg, jetzt
Am 2. Adventsonntag veranstaltet der Singkreis Lichtenegg in der Kirche ein Konzert mit Adventliedern, Musikstücken und Gedichten.

Zöbern, jetzt
Adventkalender verkürzen den Kindern das Warten auf Weihnachten.
Perchtenläufe nach Salzburger Vorbild werden als Show aufgeführt. Die Pfarre lehnt sie ab.

Rorate im Dekanat Kirchschlag

Hochneukirchen, einst
Die Roratemessen waren meist schon um 5 Uhr Früh. Bis um 1950 war es üblich, dass möglichst jeden Tag jemand aus dem Haus zur Messe ging.

Hochneukirchen, jetzt
Roratemessen finden statt, werden aber nicht mehr so häufig besucht wie früher.

Hollenthon, einst
Bis Ende der 1950er- Jahre begannen die Roratemessen um 6 Uhr. Es war Tradition, dass täglich mindestens ein Familienmitglied die Rorate besuchte, Kinder gingen vor der Schule in die Messe. Dabei wurden weite und unwegsame Strecken zu Fuß zurückgelegt.

Krumbach, jetzt
Um 6 Uhr früh findet eine Rorate für alle und einmal wöchentlich speziell für Schüler (mit Teefrühstück) statt.

Adventkranz im Dekanat Kirchschlag

Hochneukirchen, jetzt
In der Kirche gab es schon vor dem Zweiten Weltkrieg einen Adventkranz, privat erst seit den 1950-er und 1960er- Jahren. Seit den 1980er- Jahren verkauft die KFB am ersten Adventsonntag Kränze, die man zur Adventkranzweihe in die Kirche bringt.

Hollenthon, jetzt
Am Samstag vor dem 1. Adventsonntag werden die Adventkränze gesegnet. Anschließend sind die Kirchenbesucher zur Weihnachtsbuchausstellung eingeladen. Daheim kommt der Adventkranz auf einen eigenen Ständer oder auf den Tisch. Manche Familien setzen sich dort in der Vorweihnachtszeit zum Beten und Singen zusammen.

Lichtenegg, jetzt
Bei der Vorabendmesse des 1. Adventsonntags findet die Adventkranzsegnung statt.

Zöbern, jetzt
In der Schule und in der Kirche findet die Weihe der Adventkränze statt. Sie sind aus grünem Reisig geflochten und tragen vier Kerzen, von denen jeden Adventsonntag eine mehr brennt.

Barbarazweige im Dekanat Kirchschlag

Hochneukirchen, einst
Besonders die Mädchen beobachteten, ob die Barbarazweige (hl. Barbara, 4. Dezember) bis Weihnachten aufblühten. Das galt als gutes Omen für Liebe und Heirat.

Hochneukirchen, jetzt Der Brauch, Barbarazweige zu schneiden, ist etwas aus der Mode gekommen. Statt Kirschbaumzweigen verwendet man eher Forsythienzweige, die schneller aufblühen.

Hollenthon, einst
Mit den Barbarazweigen verband sich der Glaube, dass eine Hochzeit ins Haus steht, wenn sie zu Weihnachten blühten.

Hollenthon, jetzt
Am Barbaratag schneidet man Kirschzweige, die bis Weihnachten blühen sollen.

Zöbern, jetzt Am 4. Dezember werden Barbarazweige geschnitten und eingewässert. Es ist ein gutes Zeichen, wenn die Kirschzweige am Heiligen Abend blühen.
Die Bergleute vom Kaolinwerk feiern einen Gottesdienst zu Ehren ihrer Schutzpatronin.

Nikolaus und Krampus im Dekanat Kirchschlag

Gschaidt, jetzt
In einigen Dörfern gehen Jugendliche als Nikolaus und Krampusse zu den Kindern und verteilen Nikolaussackerl.

Hochneukirchen, einst
Am Vorabend des Nikolaustages (hl. Nikolaus, 6. Dezember) kamen Nikolaus und Krampus, dieser mit Rute und Butte ins Haus. "Schlimme" Kinder wurden mit der Rute geschlagen und ihnen gedroht, der Krampus werde sie in der Butte oder in einem Sack mitnehmen. Die Kinder mussten zeigen, dass sie beten konnten und erhielten vom Nikolaus Äpfel und Nüsse. Die als Krampus verkleideten Burschen "interessierten sich am meisten für das Herumbalgen mit den Mädchen". (Heute begleitet der Krampus nur selten den Nikolaus, manchmal hört man ihn mit der Kette rasseln. Bei kirchlichen Nikolausfeiern hat er "Hausverbot").
Man konnte Zwetschkenkrampusse aus getrockneten Zwetschken und Feigen kaufen.
Zwischen 1950 und 1970 war es bei der Jugend üblich, Krampuskarten zu schreiben, "besonders solche mit erotischen Bildern".

Hochneukirchen, jetzt
In den Geschäften gibt es Nikoläuse und Krampusse aus Lebkuchen und Schokolade.
Seit den 1970er- Jahren werden Krampuskränzchen abgehalten.

Hollenthon, einst
Der Krampus, der den Nikolaus begleitete, schlug Kinder und Jugendliche mit der Birkenrute und bedrohte sie mit dem Mitnehmen.

Hollenthon, jetzt
Am 5. oder 6. Dezember kommt der Nikolaus und stellt ein Säckchen mit Geschenken (meist Näschereien) für die Kinder vor die Tür oder in die vorbereiteten, schön geputzten Schuhe. Auf Wunsch machen als Nikolaus verkleidete Jugendliche Hausbesuche. In der Kirche findet am 6. Dezember nachmittags eine Feier statt, bei der der Priester die Kinder einzeln segnet. Der Nikolaus hält eine kurze Ansprache, lobt, ermahnt und verteilt Nikolaussackerl (Geschenk der KFB).

Krumbach, jetzt
Die KFB organisiert Hausbesuche des Nikolaus.

Lichtenegg, jetzt
Am Nachmittag des 6. Dezember findet in der Kirche eine religiöse Feier für Kinder statt. Sie erhalten von "Nikolaus" von der KFB vorbereitete Geschenksäckchen.

Wiesmath, jetzt
Beim Krampusritt nehmen über 70 Krampusse, teils zu Ross, teils auf Feuer und Rauch speienden Pferdefuhrwerken teil, die ins Wiesmather Ortszentrum (beim Gewerbebaum) einziehen. Technische Effekte wie Nebel, bengalisches Feuer und furchterregende Geräusche verstärken die "Höllenatmosphäre". Darbietungen der Krampusse sind das "Besenschwingen" und ein Krampusballett. Der Brauch, dem tausende Besucher zusehen und der sich zu einer Spezialität der Region entwickelt hat, wird seit 23 Jahren vom Reitsportverein Wiesmath gepflegt und durch andere Gruppen wie Freiwillige Feuerwehr, Motorradfreunde Wiesmath, Brauchtumsgruppe Wiesmath und dem „Platzt” unterstützt.
Der Nikolaus zieht in einer phantastischen Pferdekutsche ein und verteilt Säckchen mit Geschenken an die Kinder. Außerdem sind Nikolo-Hausbesuche bei Kindern im Vorschulalter üblich. Am 6. Dezember kommt der Nikolaus in die Kirche.

Zöbern, jetzt
Am 6. Dezember kommt ein verkleideter Nikolaus, manchmal in Begleitung von Krampussen, zu Familien und teilt kleine Geschenke für die Kinder aus.

Ma. Empfängnis im Dekanat Kirchschlag

Hollenthon, jetzt
Zu Maria Empfängnis (8. Dezember, "Adventfrauda") lädt die Sängerrunde in die Pfarrkirche ein. Sie bringt Marien- und Adventlieder, der Pfarrer u. ein Pfarrgemeinderatsmitglied lesen besinnliche und humorvolle Texte, auch eine Bläser- und Stubenmusikgruppe wirken mit. Beim Kirchenausgang erbittet man eine Spende für einen karitativen Zweck.

Kirchschlag, jetzt
Rund um den 8. Dezember wird auf der Kirchschlager Burgruine der "Advent am Schloßberg" abgehalten, bei dem verschiedene Instrumentalgruppen und Chöre Musik darbieten, Gedichte und Geschichten gelesen und ein Kinderprogramm angeboten werden. Dazu gehört auch der Nikolaus mit Pferdekutsche, den viele Kramperln begleiten. Im Rahmen des Adventmarktes schenken die Pfadfinder Glühmost aus und bieten Stangerlbrot an.

Herbergsuchen im Dekanat Kirchschlag

Herbergsuchen in Kirchschlag © Pfarre

Gschaidt, jetzt
In den einzelnen Dörfern wird von 15. bis 23. Dezember ein Bild oder eine Statue der hl. Familie bzw. von Maria, unter Gebet und gesang jeweils von einem Haus zum nächsten getragen.

Hochneukirchen, jetzt
Das Herbergsuchen ist ein junger Brauch (seit 1977). Erste Versuche gab es auf Anregung des Pfarrers 1975, im Jahr 1979 waren schon neun Gruppen unterwegs. Sie bringen ein Marienbild in ein Haus, wo eine kleine Andacht gehalten wird. Am nächsten Abend tragen sie das Bild zu einer anderen Familie. Dies geschieht durch neun Abende bis zum 23. Dezember.

Hollenthon, jetzt
Neun Tage vor dem Heiligen Abend gehen die Hollenthoner Herbergsuchen (2007: fünf Gruppen). Sie bringen ein Bild, das Maria und Josef auf der Herbergsuche darstellt, zu neun Familien. Die Route ist so eingeteilt, dass täglich etwa 2 km zurückzulegen sind (zu Fuß, bei jedem Wetter). Auf dem Weg, den Kinder mit Laternen begleiten, wird der freudenreiche Rosenkranz gebetet. Bei der ersten Familie angekommen, klopft ein Laternenträger an die Haustür. Gäste und Herbergsfamilie singen abwechselnd das Lied "Wer klopfet an…" Die Bildträgerin sagt einen Spruch. Die Hausfrau antwortet, dann stellt sie das Bild in der Wohnung auf. Man hält eine Andacht mit Liedern, einer Lesung und Fürbitten, die in einem Heft zusammengestellt wurden. Am nächsten Abend versammelt sich die Gruppe wieder beim Bild, das von der Hausfrau mit einem Spruch verabschiedet wird. Sie ist nun die Bildträgerin zum nächsten Haus.

Krumbach, jetzt
Acht bis zehn Bilder machen die Runde, es gibt keine Bewirtung. Jungen Familien wird Hilfe angeboten.

Lichtenegg, jetzt
Das Herbergsbild wird 10 Tage vor Weihnachten abends von einer Familie zur anderen gebracht. Die Bewohner der jeweiligen Rotte kommen dort aus diesem Anlass zu einer kleinen Feier und Jause zusammen. Am nächsten Abend bringt die Gastfamilie das Bild zur nächsten, am Heiligen Abend kommt es in die Kirche.

Zöbern, jetzt
Bei der Herbergsuche geht man mit Laternen und einem Krippenbild von Haus zu Haus, dabei wird gesungen und gebetet. Es finden neun Gebetsabende statt, am Tag vor dem Heiligen Abend wird das Bild in die Kirche getragen.

Weihnachten im Dekanat Kirchschlag

Hochneukirchen, einst
Man erzählte, dass in der Christnacht die Tiere reden können, u.a. besprechen sie, was das neue Jahr bringen werde. Es sollte aber gefährlich sein, sein Schicksal auf diese Art zu erfahren. Der Heilige Abend galt als strenger Fasttag. Kletzenbrot war eine weihnachtliche Spezialität. Der Gang zur Christette, die um Mitternacht begann, war beschwerlich, "aber auch romantisch".

Hochneukirchen und Gschaidt, jetzt
Die Bescherung ("ein neues Wort für uns") findet am Abend statt, dabei werden die schön verpackten und mit Glückwunschbilletts versehenen Geschenke überreicht. Nach der Bescherung gibt es ein Festessen, danach fährt man zur Christmette, die um 21 oder 22 Uhr beginnt. Davor spielen die Musikanten vom Kirchturm aus Weihnachtliches ("Turmblasen"). In der Kirche stehen mit Lametta und Holzspanschmuck dekorierte Christbäume. Dafür ist jedes Jahr ein anderes Dorf zuständig.
Die Weihnachtskrippe ist in der alten Kirche aufgestellt. Private Weihnachtskrippen sind selten.
Am Christtag macht man Verwandtenbesuche oder geht zu den Nachbarn "Christbaum schau'n".

Hollenthon, einst
Bekannt war die Erzählung vom Bauern, der im Stall sein Vieh belauschte, das in der Heiligen Nacht miteinander redete. Als die Tiere von seinem Tod sprachen, starb er vor Schreck.
Eine halbe Stunde vor Beginn der Mette trug die Sängerrunde Weihnachtslieder vor.
Den Kindern sagte man, dass sie sich am Christtag leise verhalten sollten, weil das Christkind vom Arbeiten müde sei und an diesem Tag schlafe.

Hollenthon, jetzt
Am Morgen des 24. Dezember findet die letzte Roratemesse statt.
Manche Familien beachten das alte Fastengebot.
Vor der Bescherung läutet ein Glöckchen und die zuvor versperrte Zimmertür öffnet sich. Die Familienfeier beginnt oft mit einer kurzen Andacht, es folgen die Bescherung, ein festliches Essen und der Besuch der Christmette, die um 22 Uhr beginnt. Zuvor findet vom Kirchturm aus das Turmblasen statt. Die Gottesdienstbesucher nehmen das "Licht aus Bethlehem" mit und tragen es auf die Gräber.
Der Christtag gehört der Familie und wird sehr ruhig verbracht.

Krumbach, jetzt
Am Heiligen Abend findet die Herbergsuche mit einem Kinder-Wortgottesdienst ihren Abschluss. Das Turmblasen stimmt auf die Mette ein. Ein gemeinsamer Gang zur Mette erfreut sich immer besseren Zuspruchs.

Lichtenegg, jetzt
Bei der Krippenandacht am Heiligen Abend führen Volksschüler in der Kirche ein Krippenspiel auf. Vor und nach der Christmette findet das Turmblasen statt. Musik- und Gesangsgruppen wirken bei der Gestaltung der Mette mit.

Wiesmath, jetzt
Die Krippenandacht am 24. Dezember wurde in den letzten 15 Jahren als stille Vorbereitung auf den Heiligen Abend abgehalten. Familien mit Kindern besuchen sie gerne, da Adventlieder gesungen und Adventgeschichten vorgelesen werden und das Weihnachtsevangelium auf kindgerechte Weise vorgetragen wird. Die Besucherzahl hat sich seit dem Bestehen vervielfacht und den Gastwirt dazu bewegt, seine Nachmittagsveranstaltung so vorzuverlegen, dass eine Teilnahme an beiden möglich ist.\ Firmkandidaten basteln kleine Geschenke für die Kinder.\

Zöbern, jetzt
Viele Ortsbewohner besuchen nach der Bescherung die Christmette. Die Weihnachtsfeiertage verbringt man mit der Familie und macht Verwandtenbesuche.

Christbaum im Dekanat Kirchschlag

Hochneukirchen, einst
Der Christbaum, meist eine Tanne, wurde "heimlich aus dem Wald geholt. Erst am Christtag sahen die Kinder den Christbaum, der kleiner war als jetzt und oft an der Stubendecke aufgehängt wurde. Geschenke gab es nur für Kinder. Man sagte ihnen, dass das Christkind damit durch das Schlüsselloch gekommen sei.

Hochneukirchen, jetzt
Christbäume, seit den 1960er- Jahren meist Fichten, kauft man bei Christbaumkulturen oder Händlern. Der Christbaum wird am Nachmittag - während die Kinder fernsehen oder spazierengehen - oder am Abend geschmückt. Er steht, je nach Größe, auf dem Boden, einem Stockerl oder Tisch. Beim Christbaumschmuck lassen sich Modetrends beobachten (rot, weiß, blau, mit Engelshaar, Lametta, Wickelpapier, Lebkuchen…). In den 1970er- Jahren kamen elektrische Kerzen auf.

Hollenthon, einst
Die Schulchronik berichtet, dass um 1900 ein Christbaum und Geschenke den begüterten Familien vorbehalten waren. Erst nach und nach wurde auch von anderen ein mit Bändern geschmücktes Bäumchen mit Bändern aufgestellt, oder beim Wipfel an der Stubendecke angebunden.

Zöbern, jetzt
In der Kirche und bei den meisten Familien stehen zu Weihnachten Christbaum und Krippe.

Weihnachtliche Lichterbräuche im Dekanat Kirchschlag

Hochneukirchen, einst
Nach dem Zweiten Weltkrieg stellte man Kerzen für die Gefallenen in die Fenster. Später kamen statt dessen elektrische Kerzen und verschiedene Fensterdekorationen.

Hochneukirchen, jetzt
Wie in jeder Gemeinde gibt es zumindest einen elektrisch beleuchteten Christbaum für alle. Er wird am 1. Adventsonntag aufgestellt und am Sonntag nach dem 6. Jänner entfernt.
Seit 1993 besteht eine Geschäftsstraßen-Beleuchtung, um 2000 sah man die ersten "elektrischen Hausdekorationen" nach amerikanischem Vorbild (Lichterkaskaden, Bilder, Linienmuster etc.).

Weihnachtsoktav im Dekanat Kirchschlag

Hochneukirchen, einst
Am Stephanitag fing der Fasching an, und damit die Zeit der Bälle und Unterhaltungen. Begonnen wurde dies mit dem "Fasching hereinholen" ("Fosching einareißen"): Ein Mitglied der Dorfburschenschaft stahl einem Mädchen ein Kleidungsstück und hängte es so hoch auf einen Baum, dass sie es nicht selbst herunter holen konnte. Sie musste einen Burschen darum bitten und versprechen, ihn am Nachmittag zur Tanzunterhaltung zu begleiten. Unter Harmonikamusik wurde das Kleid geholt und zürückgegeben. Am Nachmittag fuhren Burschen und Mädchen mit dem Pferdewagen oder -schlitten zum Tanz. In Hochneukirchen bestanden diese "Stephaniausfahrten" bis zum Zweiten Weltkrieg. In einigen Nachbarorten gibt es den Brauch (wieder).

Hochneukirchen, jetzt
Wie an allen Doppelfeiertagen ist die hl. Messe in Maltern und danach ein Frühschoppen beim Wirt.

Hollenthon, jetzt
Ab dem Stephanitag beginnen wieder die gesellschaftlichen Veranstaltungen und Bälle, und es geht ans Silvesterfeiern.

Krumbach, jetzt
Das Fest des Kirchenpatrons wird mit den Stephans-Ordensträgern der Pfarre begangen. Beim Fest der hl. Familie treten verschiedene Familienmodelle auf. Vier Generationen, Alleinerziehende, Witwen ...

Zöbern, jetzt
Am Tag der Unschuldigen Kinder (28. Dezember) bzw. Fest der hl. Familie (Sonntag nach Weihnachten) wird am Nachmittag eine Andacht mit Kindersegnung abgehalten.

Silvester im Dekanat Kirchschlag

Hochneukirchen, einst
Zu Silvester gab es das Sauschädelessen.
Früher gingen die Kinder zu Neujahr mit einem Sprüchlein zu allen Hausbewohnern Glück wünschen und bekamen dafür Geld.

Krumbach, jetzt
Um Mitternacht steht die Kirche zum stillen Gebet offen, zur Jahreswende läuten die Glocken.

Lichtenegg, jetzt
In der Kirche wird die Jahresschlussandacht abgehalten.