!!!Fasselrutschen  
        
[{Image src='Fasselrutschen 1935.jpg' alt='Fasselrutschen um 1935, aus: Verschwundene Bräuche' class='image_left' width='200' height='163'}] 



Fasselrutschen ist eine beliebte Jahrmarktsattraktion beim __Leopoldikirtag__ (um den 15. November) in Klosterneuburg. Im [Augustinerchorherren-Stift|AEIOU/Augustiner-Chorherrenstift_Klosterneuburg] wird das Fest des Landespatrons [Leopold|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Leopold,_hl.] mit Hochamt und [Wallfahrten|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Wallfahrt] begangen. \\

__2025__ zählte Klosterneuburg zu "Leopoldi" 40.000 Besucher an vier Tagen. Das Fest, das sich über Rathausplatz, Stift und Babenbergerhalle erstreckt, begann am 9. November mit der Männerwallfahrt. Am 15. November bildete das Pontifikalamt mit Leopoldisegen auf dem Stiftsplatz den geistlichen Höhepunkt. Vorangegangen war (zum dritten Mal) der "(W)einzug" ein Festeinzug unter Beteiligung prominenter Politiker und Weinanstich. Tags darauf folgten die Ministrantenwallfahrt und die "Leopoldi-Gewichtheben-Challenge", womit der Kraftsportverein Klosterneuburg sein 70-Jahr-Jubiläum feierte. Auf dem Programm standen ein Schauwettkampf und die Kür des stärksten Leopold und der stärksten Agnes. \\

Zu den weltlichen Attraktionen zählen ein Standelmarkt, Vergnügungspark und vor allem das __Fasselrutschen__ genannte Rutschen über das Tausendeimerfass, das sich seit 1834 im Binderstadel befindet. Es wurde 1704 von drei Wiener Bindermeistern hergestellt und fasst 56.000 Liter (1000 Eimer). 4,80 m lang und 3,84 m hoch liegt es auf sechs mit Reliefs geschmückten Sätteln. 1711 wurde es das erste Mal mit Wein gefüllt und 1809 (von französischen Truppen) das letzte Mal geleert. Zum Fasselrutschen besteigt man das Riesenfass über Holzstufen und verlässt es über eine Rutsche, wobei man sagt, dass ein dabei gedachter Wunsch in Erfüllung geht. Noch in den 1960er- Jahren konnte man kleine Fässchen kaufen, die Miniwürfel und Lotterienummern enthielten. Auch Postkarten mit Abbildung des Fasses und Glücksnummern waren erhältlich. Der seit 1813 nachweisbare Brauch  dürfte mit der Naturalabgabe des __Weinzehents__ der Bauern an die stiftliche Grundherrschaft zu tun haben. 2025  kamen 7400 Gäaste, der Erlös geht zur Gänze an das Sozialprojekt "Ein Zuhause für Straßenkinder".\\ \\

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__Quellen:__ \\
Helga Maria Wolf: Das neue BrauchBuch. Wien 2000. S. 268\\ \\

__Bild:__ \\
Fasselrutschen um 1935, aus: Verschwundene Bräuche \\ \\


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__Siehe auch:__ \\
--> [Heimatlexikon|Heimatlexikon/Fasselrutschen]\\
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[{Metadata Suchbegriff='Brauch Fasselrutschen' Kontrolle='Nein' }]

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