!!!Faustusspiel    
      
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Der Fauststoff, einer der am meisten verbreiteten Stoffe der europäischen Literatur, erscheint erstmals 1587 in einem __Volksbuch__, das der Frankfurter Buchdrucker Johann Spies veröffentlichte: "Die Historia von D. Johann Fausten". Es berichtet von Fausts Theologie- und Medizinstudium, seiner Beschäftigung mit der Zauberei und vom Bündnis mit dem Teufel, der Faust schließlich mit in die Hölle nimmt. \\ \\
 
Die Figur des über seine Grenzen hinaus strebenden Menschen im Zwiespalt zwischen egozentrischer Selbstverwirklichung und sozialer Anerkennung geht auf mittelalterliche Allegorien des Hochmuts zurück. Die legendäre Ausschmückung der Persönlichkeit gab Stoff zu Varianten im __[Volksschauspiel|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Volksschauspiel]__ und [Puppentheater|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Puppentheater]. Barocken Schauspielunternehmern bot er die Möglichkeit zum spektakulären Auftritt zahlreicher Teufel. Josef Anton Stranitzky (1676-1726) stellte in seiner Wiener Dramatisierung von 1725 der Faust-Figur den [Hanswurst|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Hanswurst] gegenüber. In Handschriften von Laienspielern aus der Steiermark und Tirol tritt der "Bajatz" auf. \\ \\
 
Nach 1750 wird der Stoff von Hochkultur und Populärkultur unterschiedlich bearbeitet und gewertet. Das Volksschauspiel betont die religlös-moralische Problematik. Die Dichter der Aufklärung, wie Gotthold Ephraim Lessing (1729-1781), zeigen den Titelhelden als nach Erkenntnis strebenden Menschen, 1808 erschien Goethes "Faust. Der Tragödie erster Teil", der zweite Teil wurde in seinem Todesjahr veröffentlicht. __Johann Wolfgang Goethe__ (1749-1832) beschäftigte sich fast 60 Jahre lang mit dem Stoff.\\ \\
 
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__Quellen:__ \\
Arthur Haberlandt: Taschenwörterbuch der Volkskunde Österreichs. Wien 1959. Bd. 2/S. 35\\
Leopold Schmidt: Das deutsche Volksschauspiel. Berlin 1954\\
[Wikipedia: Fauststoff|https://de.wikipedia.org/wiki/Fauststoff] (Stand: 3.3.2024)\\ \\

__Bild__: \\
Faust im Studierzimmer von Georg Friedrich Kersting, 1829. Aus Wikipedia, gemeinfrei

 
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