!!!Jakobus der Ältere, hl.
 
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Jakob(us) war ein Sohn der Salome und des Fischers Zebedäus am Bethsaida am See Genesareth (Israel). Mit seinem jüngeren Bruder [Johannes|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Johannes_Evangelist,_hl.] wurde er von Jesus als __[Apostel|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Apostelfeste]__ berufen (Mt 4,21). Die „Donnersöhne“ (Mk 3,17) zählten mit [Petrus|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Peter_und_Paul,_hll.] zu den bevorzugten Jüngern, die bei der Verklärung (Mk 9,2) und am Ölberg (Mk 14,32-42) anwesend waren. Jakobus erlitt als erster Apostel den Tod als [Märtyrer|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Märtyrer]. Er wurde um [Ostern|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Ostern] 44 mit dem Schwert hingerichtet. \\ \\
 
Der __Kult__ des hl. Jakobus (Santiago) in Spanien begann mit der Übertragung der [Reliquien|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Reliquie], die Gebeine wurden am 25. Juli 816 in der Jakobuskirche feierlich beigesetzt. Santiago de Compostela entwickelte sich - nach Jerusalem und Rom - zum bedeutendsten Pilgerziel, vor allem vom 10. bis zum 15. Jahrhundert. Der Kult diente der (kirchen-) politischen Propaganda der Rückerorberung Spaniens von den Arabern. Jakobus wurde nun zum „Maurentöter“, der den Christen in der Schlacht voran stürmte.  „Jakobus, Apostel“ am __25. Juli__ ist ein Fest im Generalkalender. Jakobus zählt zu den [Kanon-Heiligen|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Kanon-Heilige].  \\ \\
 
__Darstellungen__ zeigen den Apostel mit Buch oder Schriftrolle, als Pilger (mit der Pilgermuschel), mit Schwert, Ritterrüstung, auf einem Schimmel, gegen die Araber kämpfend.  \\ \\

Jakobus ist __Patron__ von Spanien, bei allgemeinen Anliegen, der Apotheker, Arbeiter, Drogisten, Hutmacher, Kettenschmiede, Krieger, Lastenträger, Pilger, Strumpfwirker, Wachszieher; Kinder-, Heirats- und Viehpatron; für das Wetter, Gedeihen der Äpfel und Feldfrüchte; gegen Trunkenheit, Streit, Rheumatismus, bei Glaubenszweifeln und in Lebensgefahr.\\ \\

Der wichtigste, auch heute geübte, __Brauch__ ist die [Wallfahrt|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Wallfahrt] nach Santiago de Compostela. Die typische Ausstattung der Pilger im Mittelalter bestand aus Stab, Hut, knielangem Gewand, Pilgerflasche, Tasche und Pilgerzeichen (atlantische Kammmuschel) an Hut und Tasche. Sie durften erst aufbrechen, wenn sie alle häuslichen Angelegenheiten geregelt, ihr Testament gemacht und an einem feierlichen Gottesdienst teilgenommen hatten. Die Wallfahrer legten Stab und Tasche vor dem Altar ab und empfingen knieend den Segen. Sie erhielten, von der Kirche oder vom weltlichen Herrscher, Ausweise, Geleit-und Schutzbriefe. Aufenthalt und Verpflegung fanden die Santiagofahrer in Klöstern und am Weg errichteten Hospizen. Das ursprüngliche Andenken war die Jakobsmuschel. 
Wissenschaftlich hat sich der Historiker [Michael Mitterauer|Biographien/Mitterauer,_Michael] (1937-2022) mit dem ["Sternenweg"|Kunst_und_Kultur/Bücher/Bücher_über_Österreich_2014/Mitterauer_-_Sternenweg] und seine Vorläufer beschäftigt.  

__2023__ war ein Rekordjahr mit 446.035 Pilgern (2022 waren es  438.321). Sie kamen aus 200 Ländern, die meisten aus Spanien (44 Prozent). Bei den ausländischen Pilgern dominierten Amerikaner, Italiener und Deutsche. In Niederösterreich wurde 2004 der Teil zwischen den Stiften Göttweig und Melk über Mautern und Maria Langegg wieder belebt. 50 Kilometer sind gut markiert und mit Herbergen ausgestattet. \\ \\

In Bauernregeln gilt der 25. Juli im Zusammenhang mit der Ernte als __[Wetterlostag|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Lostage]__. Zu den [Bräuchen|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Brauch] zählen die Jakobi-[Kirtage|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Kirtag]. Jener in Böheimkirchen (Niederösterreich) ist einer der größten des Landes. Tradition haben Kraft- und Kampfspiele zu diesem Termin. So findet am 2100 m hohen Hundstein bei Maria Alm (Salzburg) ein Rangglerwettwerb statt. In St. Jakob am Thurn (Salzburg) ist seit 1738 der Tanz der Jakobischützen bekannt. Sie führen ein Schauspiel auf, das den Heiligen als Befreier zeigt. Die Gründung der [Bruderschaft|Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_Österreichs/Bruderschaft]
als Bauernwehr wird mit den Osmaneneinfällen im 16. Jahrhundert in Verbindung gebracht.
Die Bewohner der Wiener Vororte trafen sich in einem Gasthof, um Schulmeister, Wächter und Halter zu bestimmen. Beim Jakobitrunk soll es in Ottakring (Wien 16) "zu  hitzigen Wechselreden"  gekommen sein.\\ \\

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__Quellen:__ \\
Alle heiligen Zeiten. Lieder und Texte im Jahreskreis. Atzenbrugg 2010. S. 134 f.\\ 
Gustav Gugitz: Das Jahr und seine Feste im Volksbrauch Österreichs. Wien 1950.  II/32 \\
Hiltgart L. Keller: Reclams Lexikon der Heiligen und der biblischen Gestalten. Stuttgart 1970. S. 270   \\ 
Michael Mitterauer: St. Jakob und der [Sternenweg|Kunst_und_Kultur/Bücher/Bücher_über_Österreich_2014/Mitterauer_-_Sternenweg], Wien 2014 \\ 
Otto Wimmer, Hartmann Melzer: Lexikon der Namen und Heiligen (Bearb. Josef Gelmi). Innsbruck 1988. S. 407f.\\
Helga Maria Wolf: Österreichische Feste & Bräuche im Jahreskreis. St. Pölten 2003. S 130\\ 
[Heiligenlexikon|http://www.heiligenlexikon.de/BiographienJ/Jakobus_der_Aeltere_der_Grosse.htm]\\ 
[2023|https://www.jakobsweg.de]\\ \\
 
__Bild:__ \\
"S. Jacobus m." Kleines Andachtsbild, 19. Jahrhundert. Gemeinfrei\\ \\
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__ Siehe auch:__ \\
-->[Jakobus|Wissenssammlungen/Historische_Bilder/Hl._Jakobus_Maior]

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