!!! Jodeln Jodeln nennt man das Singen ohne Worte mit Registerwechsel von der Brust- in die Kopfstimme. In der Schriftsprache ist die lautmalende Bezeichnung seit der Zeit der Brüder Grimm bekannt. In verschiedenen Dialekten schon früher, wobei es viele andere Bezeichnungen gibt, wie Dudler, Juchazer oder Wullazer. Wahrscheinlich entstand es aus der Notwendigkeit, mit Rufen weite Distanzen - z.B. von Alm zu Alm - zu überbrücken. Oft beendet ein Jodler eine Liedstrophe. \\ Österreichische "Natursänger" gingen schon zur Biedermeierzeit mit bravourösen Darbietungen bis in die USA auf Tournee. Sie waren mehrheitlich Tiroler, doch verkleideten sich z.B. auch Sänger aus der Steiermark als solche, um erfolgreicher auftreten zu können. Auch J. W. Goethe hörte 1828 den Vorstellungen der "Tyroler" zu, obwohl er "das beliebte Jodeln nur im Freyen oder in großen Räumen erträglich" fand. In der Obersteiermark, im Salzburger Land, im südlichen Niederösterreich, in Oberösterreich und in Vorarlberg war diese Art des Singens weit verbreitet. Man unterscheidet einstimmig, zweistimmig, dreistimmig, parallel geführt oder mit Gegenstimmen, Lagenwechseln usw. Meist wird frei im Rhythmus gesungen (Rubato-Stil). Der feierlichste seiner Art ist der Andachtsjodler, („Sterzinger Mettenjodler“) aus Südtirol, der um 1800 zu Weihnachten in der Kirche gesungen wurde.\\ Im Wörterbuch der deutschen Volkskunde heißt es: ''Weite der Tonsprünge und Überschlagen kennzeichnen gutes Jodeln. Zum genauen Stimmeinsatz beginnt jeder Jodler mit einem Konsonanten, meist h oder d. Der Vokal i gibt die hohen Töne, o und a die tiefen. … Für gefälliger und repräsentativ gehaltene Formen des Jodlers sind zum Teil eine Frucht des Folklorismus.'' \\ \\ __Quellen:__ \\ Dorli Draxler, Edgar Niemeczek: Singen. Das goldene Liederbuch. Wien 2019. S. 156 \\ Frdl. Mitteilung von Mag. Dr. Sonja Ortner, Tiroler Volksliedarchiv [{Metadata Suchbegriff=' Jodeln, Volksmusik' Kontrolle='Nein'}]